Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auf den Monden des Jupiter

Auf den Monden des Jupiter

Titel: Auf den Monden des Jupiter
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
ausgereicht, und nur ein leichtes Vibrieren im Dröhnen der hyperatomischen Motoren erinnerte noch daran, daß die Kraftanlagen teilweise auf das Notdürftigste zusammengeflickt waren.
    Panner trauerte immer noch dem eingetretenen Energieverlust nach. »Wir werden nur mit siebzig Prozent der ursprünglichen Energie zurückkommen«, klagte er, »und dabei hätten es fünfundachtzig oder neunzig sein können. Wenn wir auf Io landen und noch einmal starten, sind es sogar nur fünfzig, und ich weiß nicht, ob wir einen zweiten Start durchstehen.«
    Aber Lucky schüttelte den Kopf. »Wir müssen Summers holen, und Sie wissen auch, warum.«
     
    Als Io wieder im Bildschirm wuchs, sagte Lucky nachdenklich: »Ich bin gar nicht sicher, daß wir ihn auch finden, Bigman.«
    »Du meinst, die Sirianer hätten ihn schon abgeholt?« fragte Bigman ungläubig.
    »Nein, aber Io ist groß. Wenn er sich versteckt, werden wir ihn nie finden. Ich hoffe darauf, daß er an Ort und Stelle bleibt. Er müßte Luft, Lebensmittel und Wasser mitnehmen, wenn er wegginge, also wäre es am logischsten, daß er in dem Tal bleibt. Besonders, nachdem er ja keinen Grund für die Annahme hat, daß wir überhaupt zurückkommen können.«
    »Wir hätten gleich wissen sollen, daß er der Schuft war, Lucky«, meinte Bigman. »Er hat schon am Anfang versucht, dich umzubringen. Warum sollte er das versuchen, wenn er nicht mit den Sirianern unter einer Decke steckte?«
    »Stimmt, Bigman. Aber vergiß eines nicht: Wir haben einen Spion gesucht. Summers konnte nicht dieser Spion sein. Er hatte keinen Zugang zu den geheimen Akten. Und sobald mir klar war, daß der Spion ein Roboter sein mußte, fiel Summers auch aus diesem Grunde aus. Der V-Frosch hatte in ihm eine Gefühlsregung entdeckt, also konnte er kein Roboter sein und folglich auch nicht der Spion. Das hinderte ihn natürlich nicht daran, ein Verräter und Saboteur zu sein. Ich hätte mich nicht einseitig auf die Suche nach dem Spion konzentrieren dürfen.«
    Er schüttelte den Kopf und fügte hinzu: »In diesem Fall scheint eine Enttäuschung nach der anderen zu kommen. Wenn irgend jemand anderer und nicht gerade Norrich Summers gedeckt hätte, hätten wir jetzt auch unseren Roboter. Aber in diesem Fall ist Norrich der einzige, der einen plausiblen Grund hatte, Summers zu helfen. Er war mit Summers befreundet, das wissen wir. Und dann kann Norrich wirklich glaubhaft machen, daß er Summer's Abwesenheit nicht bemerkt hatte, denn er ist ja blind.«
    »Und außerdem hat auch er Gefühlsregungen gezeigt und kann daher nicht der Roboter sein«, setzte Bigman hinzu.
    Lucky nickte. »Stimmt.« Und dennoch runzelte er die Stirn und wurde plötzlich schweigsam.
    Immer näher rückte Ios Oberfläche, und schließlich landeten sie beinahe an derselben Stelle, von der sie vorher gestartet waren.
    Lucky spähte über die Fernsehkamera in das Tal hinaus.
    »Sind Sauerstoffzelte zurückgelassen worden?«
    »Nein«, sagte der Kommodore.
    »Dann haben wir unseren Mann. Sie sehen hinter dieser Felsformation ein aufgeblasenes Zelt. Haben Sie die Liste des an Bord fehlenden Materials?«
    Der Kommodore reichte Lucky schweigend ein Blatt Papier, daß dieser studierte. Dann sagte er: »Bigman und ich gehen hinaus, um ihn zu holen. Ich glaube, wir werden keine Hilfe brauchen.«
     
    Die winzige Sonne stand hoch am Himmel, und Bigman und Lucky gingen in ihrem eigenen Schatten. Jupiter war ein schmaler Halbmond.
    »Er muß das Schiff gesehen haben, wenn er nicht schläft«, sagte Lucky auf Bigmans Wellenlänge.
    »Und wenn er noch da ist«, fügte Bigman hinzu.
    »Davon bin ich überzeugt.«
    Und dann schrie Bigman plötzlich: »Bei den Sandteufeln des Mars, Lucky! Da!«
    Eine Gestalt war auf einem Felsvorsprung aufgetaucht und zeichnete sich jetzt schwarz vor dem gelben Rand Jupiters ab.
    »Keine Bewegung!« flüsterte eine leise, müde Stimme in Luckys Kopfhörern. »Ich habe einen Strahler hier.«
    »Summers«, sagte Lucky, »kommen Sie herunter und ergeben Sie sich.«
    Die Stimme des anderen klang jetzt spöttisch, aber zugleich verbittert. »Dann habe ich also die richtige Wellenlänge erraten, was, Starr? Aber das war nach der Größe Ihres Freundes nicht schwer. Verschwindet jetzt, oder ich erschieße euch beide.«
    »Bluffen Sie doch nicht«, sagte Lucky. »Auf diese Entfernung treffen Sie uns nie.«
    Und Bigman setzte wütend hinzu: »Und ich bin auch bewaffnet, und ich treffe auch auf diese Entfernung. Denken Sie daran,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher