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Auf den Monden des Jupiter

Auf den Monden des Jupiter

Titel: Auf den Monden des Jupiter
Autoren: Isaac Asimov
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Io landen und ...«
    »Warten Sie!« wandte Lucky ein. »Zuerst etwas Wichtigeres. Es gibt etwas, was sogar wichtiger ist als ein Verräter.«
    »Was?«
    »Der Roboter.«
    »Das kann warten.«
    »Vielleicht nicht. Kommodore, Sie sagten, alle Männer hätten sich vor unserem Start anwesend gemeldet. In diesem Fall stimmte die Anwesenheitsmeldung offensichtlich nicht.«
    »Nun?«
    »Ich denke, wir müssen herausbekommen, von wem die falsche Meldung ausging. Ein Roboter kann keine Sabotage verüben, aber wenn ein Mensch diese Sabotage verübt hat, ohne daß der Roboter es wußte, hätte der Roboter sehr leicht eine falsche Anwesenheitsmeldung durchgeben können.«
    »Sie meinen, daß derjenige, der Summers als anwesend meldete, der Roboter ist?«
    Lucky überlegte.
    »So scheint es«, sagte er schließlich leise.

 
15.
     
    »Major Levinson«, sagte Kommodore Donahue. Seine Augen wurden schmal. »Und doch halte ich das für unmöglich.«
    »Was halten Sie für unmöglich?« fragte Lucky.
    »Daß er ein Roboter ist. Er ist der Mann, der die Anwesenheitsmeldungen entgegennahm. Er führt auch das Logbuch. Ich kenne ihn gut, und ich schwöre, daß er kein Roboter sein kann.«
    »Wir werden ihn fragen, Kommodore. Und noch etwas ...«
    Lucky sah den anderen ernst an. »Sagen Sie ihm nicht ins Gesicht, daß er ein Roboter wäre, und lassen Sie das auch nicht irgendwie durchblicken. Er darf nicht merken, daß er unter Verdacht steht.«
    Der Kommodore sah ihn erstaunt an. »Warum nicht?«
    »Die Sirianer haben Mittel und Wege, ihre Roboter zu schützen. Offener Verdacht könnte eine Bombe in dem Major auslösen, wenn er wirklich ein Roboter ist.«
     
    Man sah Major Levinson die gleiche Müdigkeit an, die allen anderen Männern an Bord der Jovian Moon anhaftete, aber das hinderte ihn nicht daran, stramme Haltung einzunehmen.
    »Ja, Sir?«
    »Mr. Starr hier möchte Ihnen ein paar Fragen stellen«, sagte der Kommodore vorsichtig.
    Major Levinson sah Lucky an. Er war ziemlich groß, sogar ein paar Zoll größer als Lucky. Er hatte blondes Haar, blaue Augen und ein schmales Gesicht.
    Lucky sagte: »Beim Start der Jovian Moon vom Io wurden alle Männer anwesend gemeldet, und Sie haben diesen Bericht gemacht. Stimmt das, Major?«
    »Ja, Sir.«
    »Haben Sie jeden Mann selbst gesehen?«
    »Nein, Sir. Ich habe die Sprechanlage benutzt. Jeder Mann hat sich entweder an seiner Flugstation oder in seiner Kabine gemeldet.«
    »Jeder Mann? Haben Sie die Stimme von jedem einzelnen gehört? Jede einzelne Stimme?«
    Major Levinson sah ihn erstaunt an. »Ich denke schon, aber an so etwas erinnert man sich nicht so genau.«
    »Trotzdem ist es sehr wichtig, und ich bitte Sie, scharf nachzudenken.«
    Der Major runzelte die Stirn und sah zu Boden. »Nun, warten Sie. Jetzt, da ich daran denke, erinnere ich mich, daß Norrich sich für Summers gemeldet hat, weil Summers im Bad war.« Und dann plötzlich erregt: »Aber – Summers wird doch gerade gesucht!«
    Lucky hob die Hand. »Schon gut, Major. Würden Sie jetzt Norrich holen?«
     
    Norrich kam an Major Levinsons Arm herein. Er schien verblüfft. »Kommodore, Red Summers ist nicht zu finden«, sagte er. »Was ist mit ihm?«
    Lucky kam dem Kommodore zuvor und sagte: »Das versuchen wir gerade festzustellen. Haben Sie die Anwesenheitsmeldung für Summers abgegeben, als Major Levinson vor dem Start fragte?«
    Das Gesicht des blinden Ingenieurs rötete sich, und dann sagte er leise: »Ja.«
    »Der Major sagte, Sie hätten behauptet, Summers sei im Bad gewesen. Stimmt das?«
    »Nein. Er hatte das Schiff einen Augenblick verlassen, um etwas zu holen, was er vergessen hatte. Er wollte sich keinen Anpfiff vom Kommodore zuziehen, weil er nachlässig gewesen war, und bat mich, ihn zu decken. Er sagte, er würde kurz vor dem Start zurückkommen.«
    »Und – ist er das?«
    »Ich – ich dachte. Ich hatte den Eindruck, daß er da war. Mutt bellte, glaube ich, und ich war sicher, daß Summers zurückgekommen war, aber ich hatte beim Start nichts zu tun, und deshalb hatte ich mich schlafen gelegt und wohl im Augenblick nicht zu viel darüber nachgedacht. Und dann war gleich die Geschichte im Maschinenraum, und nachher habe ich nicht mehr daran gedacht.«
    Plötzlich hallte Panners Stimme laut über die Sprechanlage:
    »Warnung an alle! Wir starten!«
     
    Die Jovian Moon war wieder im Weltraum und stemmte sich gegen die Schwerkraft des Jupiter. Ihr Energieaufwand hätte im Augenblick für fünf normale Schiffe
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