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Auf Allie ist Verlass

Titel: Auf Allie ist Verlass
Autoren: Meg Cabot
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übernachten.«
    »Du bist aber nicht eingeladen«, sagte Mom. »Und ich habe dir schon oft gesagt, dass du dich nicht aufs Bett stellen sollst.«
    »Vielleicht möchte Brittany ja, dass ich mitkomme«, sagte Kevin. »Allies Freundinnen finden mich total niedlich und bringen mich immer gern in die Schule.«
    »Du kannst nicht mitkommen«, sagte ich zu Kevin und boxte ihn in den Bauch. Nicht richtig, nur leicht, sodass er aufs Bett plumpste. »Brittany hat mich eingeladen, nicht dich. Und so niedlich bist du nun auch wieder nicht.«
    Kevin fing an zu heulen, obwohl ich ihn kaum berührt hatte.
    »Ich will mit!«, schrie er. »Ich will zu Glitterati!«
    »Was brüllt ihr hier so rum?« Dad kam ins Schlafzimmer. »Was ist mit Glitter?«
    »Allie hat mich in den Bauch geboxt!«, heulte Kevin. »Ich will mit einer Stretch-Limousine fahren!«
    »Ich habe ihn nicht geboxt«, sagte ich. »Ich habe ihn nur ein bisschen geschubst. Und er kann nicht mit der Limousine fahren, weil er nicht eingeladen ist.«
    »Kevin, sie hat dich gar nicht berührt«, sagte Mom. »Ich habe es genau gesehen. Du weißt ganz genau, dass du nicht eingeladen bist. Nimm deinen Katalog und bringe ihn nach oben zu den anderen in deiner Sammlung.«
    Kevin war total sauer, weil er nicht zu Brittanys Geburtstagsparty eingeladen war (was lächerlich ist, weil sie ihn kaum kennt). Er schnappte sich seinen Katalog und stapfte aus dem Zimmer. In dem Moment kam zufällig mein anderer Bruder Mark ins Schlafzimmer. Er kam gerade vom Fahrradfahren mit seinen Freunden zurück.
    »Was ist denn mit dem los?«, fragte er.
    »Ach, der ist nur wütend«, antwortete ich. »Weil ich mit einer Stretch-Limousine in die Stadt zu Glitterati fahre, dann in die Cheesecake Factory gehe, die Nacht im Luxushotel verbringe, morgens im Open-Air-Innenhof brunche und am Schluss mit der Limousine wieder nach Hause gebracht werde.«
    »Mit wem?« Mark war auch empört.
    »Brittany Hauser.«
    Jetzt sah er schon nicht mehr so entrüstet aus. »Eklig«, sagte er erschauernd. »Glitterati! Glitterati! Ha! Ha! Ha!« Dann ging er lachend aus dem Zimmer.
    »Also«, sagte Mom, »ich kann das schon noch absagen, Allie, wenn du willst. Ich müsste Mrs Hauser eben sagen, dass du schon etwas vorhast, von dem ich noch nichts wusste.«
    Ich dachte an Missy, ihre Glitzertrikots und an ihr Lied »I’m Gonna Knock You Out«. Der Majoretten-Pokal fiel mir wieder ein, der so groß war wie ich, und von dem ich hoffte, dass Missy ihn gewinnen würde. Ich dachte an die Probleme, die sie mit ihrem Selbstwertgefühl hatte, und dass Erica gesagt hatte, wie wichtig es wäre, dass wir ihr am Samstag von der Tribüne aus zujubelten. Nicht zuletzt dachte ich an die kleinen Popcorn-Tüten.
    Ich musste auch wieder daran denken, wie gemein Brittany bei meinem letzten Besuch zu mir gewesen war und was für eine miese beste Freundin Mary Kay Shiner (die bestimmt auch zu der Party kommen würde) war – im Vergleich zu Erica, Caroline und Sophie und auch Rosemarie –, obwohl sie mich am Anfang zusammenschlagen wollte. Diese Mädchen waren für mich da gewesen, während sich Brittany und Mary Kay nur über mich lustig gemacht hatten, zumindest am Ende unserer Freundschaft. Sie wollten jetzt nur wieder meine Freundinnen sein, weil Mom berühmt war. Aber eine Stretch-Limousine! Das könnte das einzige Mal in meinem Leben sein, dass ich in einer Limousine fahren darf. Jedenfalls bis ich eine berühmte Schauspielerin/Tierärztin war. Das wollte ich werden, wenn ich erwachsen war.
    Ich dachte an den neuen Look, den ich bei Glitterati ausprobieren konnte, und daran, dass man fotografiert wurde, wenn man hinterher über den Laufsteg ging. Das wäre natürlich eine gute Übung für meine Zukunft als Schauspielerin. Später werde ich wahrscheinlich dauernd über Laufstege und rote Teppiche gehen und ständig fotografiert werden. Es wäre eine tolle Gelegenheit, bei Glitterati zu üben!
    »Nein, lass mal, Mom, du musst nicht absagen«, sagte ich. »Ich glaube, ich gehe zu Brittanys blöder Party.«
    Schon in dem Augenblick, als ich das sagte, fühlte ich mich scheußlich. Als würde ich Erica und ihre Schwester verraten, und alle meine Freundinnen dazu. Meine echten Freundinnen. Aber die Limousine! Und Glitterati! Und die Cheesecake Factory!
    »Gut«, sagte Mom. »Dann wäre das geregelt.«
    »Findet es außer mir eigentlich niemand total grotesk, für eine Party zum zehnten Geburtstag eine Stretch-Limousine zu mieten und eine
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