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Auch virtuelle Killer können töten

Auch virtuelle Killer können töten

Titel: Auch virtuelle Killer können töten
Autoren: Jerry Cotton
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der Crime Scene Unit. Dr. Drakenhart war wieder mit von der Partie.
    »Guten Morgen, Janice«, begrüßte ich sie.
    Sie sah müde aus. »Morgen, Jerry. Ich weiß nicht, was an einem solchen Morgen gut sein soll. Bis jetzt hatte ich nicht mal Zeit für einen Kaffee.«
    »Den besorgen wir, wenn wir erfahren, wie und wann der Mann gestorben ist«, sagte Phil mit einem charmanten Lächeln im Gesicht.
    »Das höre ich gern«, sagte Dr. Drakenhart und zeigte ebenfalls ein kurzes Lächeln. »Dann machen wir uns besser schnell an die Arbeit.«
    Wir erzählten ihr, was wir wussten, und dann legte sie mit ihren Mitarbeitern los.
    Während ich vor Ort blieb, besorgte Phil bei einem in der Nähe befindlichen Shop den versprochenen Kaffee, nicht nur für Dr. Drakenhart, sondern für alle Anwesenden. Das hellte die Stimmung etwas auf.
    »Ich würde sagen, dass er sich etwa einen Tag lang im Wasser befunden hat«, sagte Dr. Drakenhart, nachdem sie mit der vorläufigen Untersuchung fertig war. »Und was die Todesursache angeht: Er ist erschossen worden. Zwei Einschüsse, etwa an der gleichen Stelle wie bei dem Opfer, das wir gestern im Hotel gefunden haben. Ob es sich um das gleiche Kaliber handelt, kann ich erst nach der Laboruntersuchung sagen, wäre aber möglich.«
    »Möglicherweise handelt es sich also um denselben Täter«, sagte Phil bedeutungsvoll und schaute mich an.
    »Wenn das zutrifft, haben wir es mit mehr als Raubmord zu tun«, sagte ich und wandte mich an Dr. Drakenhart. »Hat die Untersuchung der Spuren aus dem Hotelzimmer etwas ergeben? Fingerabdrücke oder verwertbare DNA-Spuren?«
    Die Pathologin schüttelte den Kopf. »Nein, das Zimmer war – abgesehen von Samuel Dorffs Fingerabdrücken – sauber. Der Täter muss vorsichtig vorgegangen sein.«
    »Wie schon gesagt, ein Profi«, meinte Phil.
    »Ein Profi, den wir aus dem Verkehr ziehen müssen«, sagte ich. »Wir müssen herausfinden, was Ivan Rogoff die letzten Tage gemacht hat und ob er mit Dorff zusammengearbeitet hat. Wurde beim Opfer ein Handy gefunden? Oder sonst etwas?«
    »Nein, nur eine Brieftasche«, antwortete Dr. Drakenhart. »Die werden wir untersuchen, ist aber außer etwas Geld, einem Führerschein und Kreditkarten nicht viel drin.«
    »Ich notiere mir die Daten der Kreditkarten«, meinte Phil. »Da können wir ansetzen.«
    Kurz darauf verließen wir die Anlegestelle und gingen zum Jaguar zurück. Wir kontaktierten Mr High, der sich bereits im Büro befand.
    »Rogoff ist erschossen worden, genau wie Dorff«, informierte Phil unseren Chef über die Freisprechanlage.
    »Dass beide Opfer derselben Tätigkeit nachgingen, ist ein weiterer Hinweis, dass die beiden Morde etwas miteinander zu tun haben«, sagte Mr High. »Ich habe mir Rogoffs Akte angesehen. Auch er hatte einen gewissen Ruf in der Branche, soll sogar noch besser gewesen sein als Dorff. Er wurde schon mehrerer Hackerangriffe verdächtigt, nachgewiesen wurde ihm aber nie etwas, es gab auch keine Anklagen, nur Vermutungen. Ich konnte bisher nichts finden, was darauf hindeutete, dass sich die beiden kannten oder zusammengearbeitet haben.«
    »Wir haben bei Rogoff Kreditkarten gefunden«, sagte Phil und teilte Mr High die entsprechenden Daten mit.
    »Ich gebe das weiter und informiere Sie, sobald ich etwas weiß«, sagte er. »Halten Sie sich bereit.«
    »Natürlich, Sir«, antwortete Phil.
    »Wie wär’s mit Frühstück?«, fragte er nach Beendigung des Telefongesprächs.
    »Gute Idee«, antwortete ich. »Kaffee allein macht noch nicht satt.«
    »Du sagst es«, stimmte Phil mir zu.
    Wir fuhren zu einem nahe gelegenen Coffeeshop und frühstückten ausgiebig. Kaum dass wir damit fertig waren, erreichte uns ein Anruf von Mr High.
    »Gemäß der Kreditkartenabrechnung ist Rogoff vor elf Tagen im Gansevoort Hotel abgestiegen«, informierte er uns.
    »Das ist ganz in der Nähe des Maritime «, meinte Phil.
    »Wir schauen uns in seinem Zimmer um«, sagte ich.
    »Geben Sie mir dann Bescheid«, sagte Mr High und legte auf.
    ***
    Wir fuhren los. Die Fahrt dauerte aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens länger. Als wir das Hotel endlich erreicht hatten, parkte ich den Jaguar in der Nähe und wir stiegen aus.
    »Schöner Schuppen«, meinte Phil, als wir uns das imposante Gebäude anschauten. »Rogoff scheint nicht schlechter verdient zu haben als Dorff.«
    Wir betraten die Hotellobby. An der Rezeption empfing uns eine gutaussehende Frau von Mitte dreißig. Sie hatte mittellanges, fast schwarzes Haar und
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