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Auch virtuelle Killer können töten

Auch virtuelle Killer können töten

Titel: Auch virtuelle Killer können töten
Autoren: Jerry Cotton
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indische Gesichtszüge.
    »Guten Morgen, meine Herren, wie kann ich Ihnen helfen?«, fragte sie freundlich.
    Phil zeigte seinen Dienstausweis vor. »Guten Morgen, Miss. Wir würden uns gern das Zimmer von Mister Ivan Rogoff ansehen.«
    »Einen Moment bitte, ich sage kurz Bescheid«, sagte sie etwas weniger freundlich und telefonierte.
    Kurz darauf erschien ein Mann, der etwa einen halben Kopf kleiner war als Phil und mit seinen dynamischen Bewegungen einen gut trainierten Eindruck erweckte. Wie muskulös er tatsächlich war, wurde durch seinen Anzug kaschiert.
    »Guten Morgen, meine Herren, mein Name ist Peter Chester. Gibt es ein Problem?«, fragte er freundlich, aber bestimmt.
    »Das gibt es in der Tat«, erwiderte Phil. »Wir möchten das Zimmer von Ivan Rogoff sehen.«
    »Haben Sie einen entsprechenden Gerichtsbeschluss?«, fragte Chester.
    »Den brauchen wir nicht«, meinte Phil.
    »Das sehe ich anders …«, legte Chester los, aber er wurde von Phil unterbrochen.
    »Den brauchen wir nicht, weil Mister Rogoff ermordet wurde«, sagte Phil kühl.
    »Oh, das ist dann natürlich etwas anderes«, erwiderte Chester überrascht.
    »Kannten Sie Mister Rogoff?«, fragte ihn Phil.
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, nicht wirklich. Wir haben hier rund zweihundert Zimmer und ich habe meist nur mit Gästen zu tun, die auffällig sind oder denen etwas abhandengekommen ist.«
    »Würden Sie uns zu seinem Zimmer begleiten?«, fragte ich.
    »Ja, ja natürlich«, antwortete er und deutete in Richtung der Fahrstühle. »Hier entlang bitte.«
    Er ging voran, wir folgten. Vor den Fahrstuhltüren machte er Halt und ließ einen Fahrstuhl kommen. Wir stiegen ein und fuhren in den siebten Stock.
    Phil schaute Chester an. »Sie wissen doch nicht etwa etwas über Mister Rogoffs Ermordung, oder?«
    »Nein, absolut nicht«, antwortete Chester. »Es ist nur so, dass ich eher auf Diebstähle und derlei Delikte spezialisiert bin, mit Mord hatte ich bisher – Gott sei Dank – nie etwas zu tun.«
    »Dann beten Sie mal, dass das in Zukunft so bleibt«, sagte Phil.
    Als wir den siebten Stock erreicht hatten, stiegen wir aus und gingen nach rechts, zum Zimmer 704. Chester wollte die Tür mit einer Karte öffnen, als er merkte, dass das Schloss beschädigt war. Der Schaden war nicht auffällig, aber doch vorhanden.
    »Warten Sie bitte hier«, sagte ich zu ihm, zog meine Waffe und trat, gefolgt von Phil, ein.
    Das Zimmer war leer. Auch im Bad befand sich niemand. Aber jemand hatte Spuren hinterlassen. Die Schubladen waren herausgezogen und durchwühlt worden, auf dem Boden lagen verstreute Kleidungsstücke und andere Gegenstände herum.
    »Da hat wohl jemand etwas gesucht«, bemerkte Phil.
    »Und wahrscheinlich auch gefunden«, fügte ich hinzu. »Auf jeden Fall sehe ich keinen Computer. Und ein Hacker wie Rogoff hatte sicher einen – oder mehrere.«
    »Genau wie bei Dorff«, sagte Phil. »Lassen wir das Zimmer auf Spuren untersuchen – vielleicht landen wir ja diesmal einen Treffer.«
    Wir verließen das Zimmer und Phil bestellte die Crime Scene Unit.
    »Niemand darf das Zimmer betreten«, sagte ich zu Chester. »Und wir benötigen alle Videoaufzeichnungen, die Sie haben.«
    »Natürlich, die stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung«, bestätigte er. »Wenn ich sonst noch etwas tun kann, sagen Sie es ruhig, ich bin an der Aufklärung genauso interessiert wie Sie.«
    »Wissen Sie, wann auf dieser Etage das letzte Mal geputzt wurde?«, fragte ich.
    Er nahm sein Handy heraus. »Einen Moment, das kläre ich eben.«
    Er telefonierte kurz. »Gestern gegen zehn etwa.«
    »Dann muss der Täter danach hier gewesen sein«, sagte ich zu Phil. »Sonst hätte das Zimmermädchen gemeldet, dass die Tür aufgebrochen worden ist.«
    »Dann hat er Rogoff wohl vorher getötet«, sagte Phil.
    Wir versiegelten das Zimmer und folgten dann Chester zur Sicherheitszentrale.
    »Von hier aus haben wir einen guten Überblick über die Ein- und Ausgänge und wichtigsten Bereiche des Hotels«, sagte er mit Stolz in der Stimme.
    »Wir brauchen die Aufzeichnungen der letzten zwei Tage«, sagte Phil. »Besser noch der letzten elf Tage, vielleicht hat sich Rogoff ja hier mit jemandem getroffen.«
    »Kein Problem, ist ja heutzutage alles digitalisiert. Sie bekommen eine Kopie sämtlicher Aufzeichnungen der letzten zwei Wochen«, sagte Chester. »Dauert nur etwas, ich sage unserem Techniker Bescheid, der die Computer wartet.«
    »Kein Problem, wir gehen in der Zeit zur Rezeption
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