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Auch virtuelle Killer können töten

Auch virtuelle Killer können töten

Titel: Auch virtuelle Killer können töten
Autoren: Jerry Cotton
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ab.
    »Hoffentlich haben wir morgen mehr Erfolg«, meinte Phil und verabschiedete sich.
    »Ja, hoffentlich«, sagte ich und wünschte ihm einen schönen Abend.
    ***
    Es war etwa halb sechs, als mein Handy klingelte. Einen Augenblick lang dachte ich, das Klingeln hätte mit meinem Traum zu tun, doch dann öffnete ich meine Augen und war hellwach.
    »Hallo, Phil, was gibt es?«, fragte ich.
    »Morgen, Jerry. Mister High hat mich gerade informiert, dass noch ein toter Hacker gefunden wurde, ein Russe«, antwortete Phil. »Wir müssen schnell zur Fundstelle am Hudson.«
    »Fundstelle am Hudson, geht klar, bin sofort unterwegs«, sagte ich. »Üblicher Treffpunkt?«
    »Ja, ich warte dort auf dich«, antwortete Phil.
    »Oder ich auf dich, je nachdem, wer schneller ist«, sagte ich und legte auf.
    Mit einem Sprung war ich aus dem Bett, machte kurz im Badezimmer Halt, ging dann in die Küche, wo ich mir ein Glas Wasser genehmigte, und zog mich schnell an. Alles in allem brauchte ich knapp zehn Minuten, um die Wohnung zu verlassen. Ich fuhr mit dem Fahrstuhl nach unten, stieg in den Jaguar und fuhr los.
    Der Verkehr war noch nicht besonders dicht, sodass ich gut vorankam. Als ich den Treffpunkt erreichte, stand Phil bereits dort.
    »Na, wer musste jetzt auf wen warten?«, fragte er.
    »Ich wollte dich nur motivieren«, erwiderte ich mit einem Grinsen im Gesicht. »Also, sag schon, wo genau am Hudson hat man den Russen gefunden?«
    Phil nannte mir das Ziel und wir fuhren los.
    Als wir die Anlegestelle am Hudson erreichten, hielten sich dort bereits einige Cops auf. Ein paar Zivilisten waren ebenfalls dort. Die Leute von der Crime Scene Unit suchte ich vergeblich.
    Mit schnellen Schritten gingen wir den Kai entlang zu dem Boot, vor dem sich alle aufhielten. Im Näherkommen sahen wir den Körper eines toten Mannes, der – teilweise in einem Netz verfangen – auf dem Boden des Bootes lag.
    »Cotton und Decker, FBI New York«, stellte Phil uns lautstark allen Anwesenden vor und zeigte seine Dienstmarke.
    Einer der Officer kam auf uns zu. »DeLacy, guten Morgen. Wir wurden bereits darüber informiert, dass Sie kommen würden.«
    »Guten Morgen, Officer DeLacy«, begrüßte Phil ihn. »Haben Sie schon damit begonnen, die Anwesenden zu befragen?«
    Der Officer nickte und zeigte auf zwei Männer im Rentenalter. »Ja, die beiden dort sind heute in aller Frühe losgefahren, um zu fischen. Dabei ist ihnen etwas Unerwartetes ins Netz gegangen – und zwar der Typ, der da liegt. Sie haben ihn hierher an die Anlegestelle gebracht und uns informiert. Wir konnten ihn anhand seiner Papiere identifizieren.«
    »Ist die Crime Scene Unit informiert worden?«, fragte ich.
    Officer DeLacy nickte. »Ja, aber die scheinen heute Morgen etwas länger zu brauchen. Haben sich auch noch nicht gemeldet, wann sie hier sein werden.«
    »Gut, dann unterhalten wir uns in der Zwischenzeit mit den beiden Fischern«, sagte ich.
    Der Officer führte uns zu den beiden. Sie waren beide Mitte sechzig, der eine ein kantiger Typ mit wenig Haaren auf dem Kopf, der andere etwas schmächtiger, dafür aber mit vollem, hellgrauem Haarwuchs.
    »Sie haben die Leiche gefunden?«, fragte Phil die beiden.
    »Kann man so sagen«, antwortete der Letztgenannte. »Erst dachten wir, uns wäre ein großer Fisch oder irgendwelches Treibgut ins Netz gegangen. Als wir das Netz dann eingeholt haben, sahen wir, dass das nicht der Fall war. Sind dann natürlich sofort an Land gefahren.«
    »Ist Ihnen bei Ihrer Fahrt etwas Verdächtiges aufgefallen? Ein anderes Boot vielleicht?«, fragte ich.
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Nein, war nicht viel los. Und so, wie der aussieht, war er schon eine ganze Weile im Wasser.«
    Er hatte recht. Die Leiche war blass und die Haut aufgequollen, hatte also schon eine ganze Weile im Wasser gelegen. Eine genauere Zeitangabe erhoffte ich mir von der Crime Scene Unit.
    »Wir nehmen eben Ihre Personalien auf«, sagte Phil. »Dann warten wir, bis unsere Kollegen von der Spurensicherung da sind.«
    »Und was ist mit unserem Boot?«, fragte der kantige Typ.
    »Das hängt von unseren Kollegen ab«, antwortete Phil. »Je nachdem, ob es als Tatort betrachtet wird. Wenn ja, werden Sie einige Zeit nicht auslaufen können.«
    »Na toll!«, fluchte erst der eine der beiden. »Shit!«, fügte der andere hinzu.
    »Sorry, so sind die Vorschriften«, sagte Phil und notierte sich anschließend ihre Personalien.
    Etwa eine halbe Stunde später erschien endlich ein Wagen
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