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Auch unter Kuehen gibt es Zicken

Auch unter Kuehen gibt es Zicken

Titel: Auch unter Kuehen gibt es Zicken
Autoren: Karin Michalke
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zurück.
    »Schee war’s!!«
    »Hollarääidiiiii!!!«
    Der Golf biegt zum letzten Mal um die steile Kurve. Und dann in den Wald hinein. Durch den Bach, drunten an der Winterstube vorbei, durchs Gatter am Segelflugplatz, mit 80 vor bis zum Parkplatz, weil bei dem Sauwetter ist eh niemand unterwegs. Und dann nach Hause.

    Mein Garten sieht aus wie der peruanische Dschungel. Neben dem Haus ist ein Sumpfgebiet entstanden. Entweder hab ich plötzlich eine Heilquelle, oder eine Wasserleitung hat’s zerrissen.
    Mein Anrufbeantworter blinkt. Der Computer steht auf dem Tisch, exakt dort, wo ich ihn vor sieben Wochen zugeklappt habe.
    Wäsche türmt sich in meinem Keller. Ein ganzer Berg, dick und fett und steil wie der Miesing.
    Leere Flaschen machen einen Haufen vor der Holzleg’.
    Ich schlage meinen Kalender auf. Dinge, die zu tun sind. Termine, die eingehalten werden müssen. Morgen wird die Mülltonne abgeholt.
    Hallo, Tal. Hast dich kaum verändert.
    Ich mich vielleicht schon. Schau ma mal.

Epilog
    Auf dem Bankerl an der Hauswand ist’s noch warm. Die Leute vertilgen Brotzeitteller und Zebrakuchen in rauen Mengen. Ich seh das Gipfelkreuz am Gana-Stoa blinken und blinzle.
    Der Hias lacht, als ich ihm Annikas Postkarte vorlese. Aus Kapstadt: »Die Welt ist kleiner, als ich gedacht habe. Ich schreib dir die Karte auf der Suche nach einem vernünftigen Kaffee. Morgen verladen wir den Jeep auf ein Schiff. Grüß alle auf der Alm! A.«
    Weltreisende haben den Hias schon immer fasziniert. Er hockt sich für einen Moment unter den Rosenbusch und liest jedes Wort noch mal. Viel Zeit hat er nicht, denn es ist Sonntag. Nächste Woche wird’s Winter, sagt der Wetterbericht.
    »Wuwuwuwuwuuuuuu!«, bellt die Nika und saust ohne Vorwarnung ums Hauseck.
    »Entschuldigung!!«, japse ich.
    Aber sie macht Sitz vor einem Tisch. Ah. Käsebrot. Helle Augen lächeln mich an.
    »Mog de gern an Kaas?«
    Ja. Mag sie.
    Das Lächeln bleibt.
    Wir gehen nach Hause. Drei Fellmonster und ich. Ich glaube, so kann’s weitergehen. Das Leben fängt jeden Tag neu an.
    P.S. Die Nelly lässt euch einen schönen Gruß ausrichten. Ihr geht’s gut. Jeden Tag bekommt sie sieben Äpfel. Ihr neuer Freund, der kleine Ziegenbock Wiggerl, frisst ihr einen davon weg, meistens.
    Rezept Almnuss’n:
    Alm-Nuss’n sind in Butterschmalz rausgebackene Teigbällchen, am besten heiß serviert und gerade erst in Zucker gerollt.
    Man sollte Unmengen davon machen. Erstens kann kein Mensch mehr aufhören zu essen, sobald er sie auch nur riecht. Und zweitens ist das ein gutes Rezept, um einen Haufen Quark loszuwerden.
    Topfen (Quark) fällt massenweise an, wenn du butterst. Und kein Mensch, nicht mal ich, kann so viel Quark essen. Eigentlich musst du Hühner auf der Alm haben, die lieben Topfen. Oder ein Schwein. Schweine lieben den Topfen auch und natürlich die Magermilch. Wenn du ein Schwein hast, dann machst du wahrscheinlich wenig oder gar keinen Topfen.
    Du nimmst also deinen Haufen Quark.
    Die Mengenangaben aller anderen Zutaten richten sich nach der Größe deines Quarkhaufens.
    Dazu kommen:
    Mehl (ein Haufen, etwa halb so groß wie dein Quarkhaufen)
    Salz (eine Prise, keine Handvoll)
    Backpulver, wenn du möchtest.
    Mineralwasser mit Sprudel
    Zucker (nicht übertreiben. Wenn sie fertig sind, wirst du sie eh in Zucker rollen, das ist süß genug)
    ein paar Eier (2, bei 500 g Quark und 250 g Mehl)
    Nimm eine große Schüssel, damit du Platz hast zum Teigrühren und -kneten.
    Kipp den Quark und das Mehl (und evtl. das Backpulver) zusammen. Langsam.
    Das Ganze verkneten.
    Wie viel Mehl du brauchst, kannst du ganz leicht abschätzen. Der Teig soll zäh und trotzdem weich sein, wie ein Pizzateig.
    Die Eier schlägst du einfach in den Teig. Setzt dich mit der Schüssel auf die Bank und halt sie mit der freien Hand und den Knien fest.
    Nimm einen Kochlöffel und baatz den Teig, bis du das Gefühl hast, es ist eine homogene, weiche, geschmeidige Masse.
    Der Teig muss dir gefallen, in jedem Stadium. Das ist wichtig.
    Wenn du dich vertust und dein Teig zu zäh wird, schüttest du einfach einen Schluck Mineralwasser drauf und rührst oder knetest, bis du zufrieden bist.
    Es schadet nicht, wenn er dann ein bisschen stehen bleibt, zugedeckt und warm neben dem Ofen.
    In der Zwischenzeit kannst du das Butterschmalz schmelzen und erhitzen. Nimm am besten einen breiten Topf, in dem das Butterschmalz ungefähr fünf Zentimeter hoch schwimmen kann.
    Es sollte beinahe kochen, wenn du
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