Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auch unter Kuehen gibt es Zicken

Auch unter Kuehen gibt es Zicken

Titel: Auch unter Kuehen gibt es Zicken
Autoren: Karin Michalke
Vom Netzwerk:
klebrige-flüssige Masse jeglicher Herkunft.
    Batzn Klumpen, unförmige feste Masse.
    Blätschen großblättrige »Unkrautpflanzen« auf Wiesen. Dazu gehören alle 130 Arten von Ampfer und alle Arten von Pestwurz. Besonders großblättrige Exemplare tragen auch den bezeichnenden Namen Scheißblätschen . Auch Arschwurz hab ich schon gehört.
    Butter, der Butter existiert im Bairischen nur in der maskulinen Form.
    Eingrasen Gras mähen, im Ladewagen zum Stall transportieren und an Rinder verfüttern. Wichtige Tätigkeit der Bauern am bayrischen Alpenrand, dem Grünlandgürtel. Hier wächstwitterungsbedingt kein Futtermais. Heig’n (heuen) ist folglich der Jahreshöhepunkt.
    Facke Ferkel. Verwendet für ein kleines Schwein ebenso wie für eine 1,50 Meter lange 100-Kilo-Sau. Als Koseform auch verwendet für Menschen, die sich beim Essen bekleckern, Dreck an den Schuhen ins Haus tragen o.ä. In diesem Kontext auch verwendet: Fock .
    flacken liegen. Eine Flack ist eine Liegestatt, entweder auf einem Holzgestell über dem Kachelofen oder stockbettartig an einer Wand. Matratzenlager.
    freile freilich. Niemals wird in Bayern das -lich von freilich ausgesprochen. Das gilt allgemein für alle Endungen auf -lich sowie Endungen auf -ig. Heimelig – hoamle , scheußlich – greisle , rutschig – hei’ . Ausnahme: pfundig .
    gaseln nach Gas riechen. Ähnlich: goaßl’n – nach Ziege riechen/schmecken, wichtiges Kriterium für Ziegenkäse ist, dass er nicht goaßl’t . Schoaßl’n – nach Pfurz riechen.
    Glump alles, was unbrauchbar ist, meist billige oder kaputte alte Gegenstände.
    Gscheithaferl gscheit bedeutet klug oder vernünftig. Ein Haferl ist ein Gefäß von der Größe einer Tasse bis zur Größe eines mittleren Topfes. Jemand ist ein Gscheithaferl , wenn er/sie einen Topf Wahrheiten über deinem Kopf ausleert, die man selbst schon längst weiß oder wissen müsste.
    Hacke, das Axt. In Verbindung mit Alkohol hackedicht oder hackezua .
    Hatsch, der langer, gerader Weg. Hatschen bedeutet eigentlich gehen. Im übertragenen Sinn auch humpeln. De Koim hatscht .
    Hax, der Bein. Bezeichnet den gesamten Hüft-, Bein- und Fußkomplex. Wobei in Bayern der Fuaß (Fuß) alles von den Zehen bis zum Hüftgelenk umfasst. D’ Arm wiederum sind wirklich nur die Arme. Hände können je nach Form einfache Händ , Patscherl oder Pratz’n sein.
    Heuschnürl stabiler dünner Hanfstrick, mit dem Heubüschel zusammengebunden werden. Heutzutage aus Synthetik. Aufeinem Bauernhof im Überfluss vorhanden, daher für alles einsetzbar, was »derweil schnell« befestigt werden muss. Heuschnürl und Draht, und es hält ewig.
    Hiasei (ei): Verzierung von Vornamen im Chiemgau und Berchtesgadner Land, männlich oder weiblich. Marei (Maria). Burgei (Walburga). Resei (Theresa). Irgei (Georg). Im Oberland häufiger e: Loise (Alois). Kurwe (Korbinian). Kathe (Katharina)
    hinte nach hinten
    hoamgeh heimgehen. Mein Signalruf für die Kälber. Mehr oder weniger strikt befolgt.
    Holzkretz’n Holzkorb, Krezt’n: geflochtener Korb. Der Korb, in dem man Brennholz in die Hütte holt. Der Holzkretz’n bleibt neben dem Ofen stehen, bis er leer ist. Man wirft, weil’s praktisch ist, auch Papier und andere zu verbrennende Dinge hinein. Hier erstes Aufkommen der Mülltrennung in Oberbayern.
    Jackas’tag Jakobstag. 25. Juli. Namenspatron Jakob, Schutzpatron fürs Wetter. Einige Wetterregeln und Legenden ranken sich um den Tag. Früher Beginn des Getreideschnitts. Also ist mit dem Jakobstag der Gipfel des Sommers überschritten. Am Jackas’tag ist der halbe Almsommer schon rum. Ab diesem Tag geht’s rasant auf den Herbst zu.
    Kaasen Käsen. Herstellung von Käse und Frischkäse. In Bayern auf der Alm meist nur zum Zeitvertreib der Sennerin praktiziert. In Tirol und der Schweiz allerdings ist die Almkäserei ein ernst zu nehmender Wirtschaftszweig. Käsen kann man in einem alten Topf und mit einem rostigen Schneebesen auf einem Holzherd oder in einem 400-Liter-Edelstahltank mit eingebauter Rühranlage in einer Hightech-Halle, keimfrei bis zur Decke.
    Kache kleiner Topf mit einem Henkel und Schnabel
    Kaibe/Kaiben Kalb/ Kälber
    Kieben Kübel, Eimer
    Koim Eine Koim ist ein weibliches Jungrind. Eine Koim gibt keine Milch, hat also auch noch kein ausgebildetes Euter.
    Kramp’n bayrisches Schimpfwort, verwendet für unansehnliche, unfreundliche, eventuell auch hinkende Geschöpfe.
    Leit Hang, geneigte Wiese.
    Ochs ein Ochse ist ein kastrierter Stier.
    D’
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher