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Auch keine Tränen aus Kristall

Auch keine Tränen aus Kristall

Titel: Auch keine Tränen aus Kristall
Autoren: Alan Dean Foster
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Verblüffung. »Ich glaube ... ich glaube, ich kenne Sie, Jüngling. Könnte es sein, dass Sie zur Zex gehören?«
    »Man nennt mich Ryozenzuzex, Älterer.«
    »Der junge Ackerbau-Experte, der vor so langer Zeit verschwand. Wahrhaftig, ich erinnere mich an Sie!« Er machte eine Pause, dachte fieberhaft nach. »Wir haben bis aus Ciccikalk gehört, dass Sie so etwas wie ein gefährlicher Renegat geworden sind.«
    »So etwas Ähnliches, ja. Ich bin ein Renegat - vor den Blinden, den Starrsinnigen und den Reaktionären, und zugleich eine Gefahr für sie. Sonst hat niemand etwas von mir zu fürchten.« Jetzt, da die AAnn-Gefahr gebannt war, begannen andere, auf ihre Art viel ernsthaftere Probleme, wieder an die Oberfläche zu treten.
    »Ruhe tief und warm, Älterer. Weder ich noch meine Freunde ...« - und dabei wies er auf die Ungeheuer - »sind für die Wabe eine Gefahr. Das Gegenteil ist der Fall. Alles wird erklärt werden.« Das hoffe ich, fügte er stumm hinzu. »Alles, worauf es jetzt ankommt, ist das, was ich in meiner Abwesenheit geschafft habe.«
    Bonnie war inzwischen neben ihn getreten. Sie musterte den Älteren interessiert, dem das sichtlich unangenehm war.
    »Wer sind diese ... Geschöpfe, und wie kommt es, dass Sie sich unter ihnen befinden?« fragte er.
    »Das ist eine lange Geschichte«, sagte Bonnie mit den entsprechenden Pfeif- und Klicklauten.
    Der Ältere war sichtlich verwirrt. Er konterte mit einem Strom von Fragen.
    »Ich habe nicht verstanden«, sagte sie geduldig. »Sie müssen langsamer sprechen. Ich beherrsche Ihre Sprache noch nicht sehr fließend.«
    Ryo übersetzte ihnen beiden die schwierigeren Passagen. Der scharfe Verstand des Älteren hatte bereits einen beunruhigenden Kurs eingeschlagen.
    »Wir danken Ihnen für die Rettung unserer Wabe. Ich glaube, wir werden von nun an vor Raubzügen der AAnn sicher sein. Könnte es sein, dass Sie zufällig wissen, was den sechs Kindern zugestoßen ist, die vor einigen Monaten aus dem Pflegehort entfernt wurden? Ihre Pflegerin ist mit ihnen verschwunden. Ein scheußliches Verbrechen.«
    »Eine notwendige Maßnahme, meine ich.« Ryo kümmerte es nicht länger, was lokale Ältere dachten. Er hatte jetzt in vergleichsweise kurzer Zeit so viele wichtige Gesetze gebrochen, dass er überhaupt keine Skrupel hatte, ein weiteres Vergehen einzugestehen.
    »Die Pflegerin Falmiensazex hatte mit dem Verschwinden der Larven nichts zu tun.« Er zögerte kurz, ehe er fortfuhr. »Sie liegt im Komaschlaf. Das ist meine Schuld. Aber es war notwendig.«
    Der Ältere musterte ihn scharf. »Sie nennen es notwendig, und doch zeigen Sie Anzeichen des Bedauerns.«
    »Sie ist ... war ... meine Vorgefährtin.«
    »Ah.« Das Ratsmitglied versuchte Ordnung in die einzelnen Ereignisse zu bekommen. »Und die Larven?«
    »Fühlen sich wohl, sind gesund und reifen.« In Bereichen, die Sie nicht einmal ahnen, fügte er stumm hinzu.
    »Das wird natürlich eine Abschwörung erfordern«, murmelte der Ältere.
    »Natürlich.«
    »Wovon reden die?« fragte Bonnie.
    »Von meinen letzten Verbrechen. Ich werde mich bald stellen müssen.«
    Bonnie hob ihren Karabiner. »Nicht, wenn du nicht willst. Du bist zu wertvoll, für das Projekt zu wichtig, um in irgendeiner Zelle zu schmachten, während wir versuchen, ohne dich den ersten Kontakt nicht zu verpatzen, Ryo.«
    »Ich versichere dir, alles wird gut werden.« Er legte zuerst eine Echthand und dann eine Fußhand auf ihren Arm. »Eine Gesellschaft funktioniert, weil ihre Bürger sich dafür entschieden haben, ihren Gesetzen zu gehorchen.«
    »Wenn das von dir kommt, klingt es komisch.«
    »Ich bin eben wählerisch.« Bonnie vermisste eine begleitende Geste des Humors und fragte sich, ob das wegen des aufmerksamen Älteren war.
    »Die Angelegenheit muss diskutiert werden, Bonnie. Das wird Zeit beanspruchen.«
    Doch wie sich herausstellte, tat es das nicht.
    Ein Echo des Donners, vor dem sie sich vorher versteckt hatten, erhob sich jetzt im Süden. Er wuchs zu betäubenden Proportionen an, als ein halbes Dutzend schlanker Shuttle-Fahrzeuge dicht über sie hinwegzog. Sie beschrieben einen sehr weiten Bogen, der sie nach Paszex zurückführen würde.
    Bonnie und die anderen Menschen durchlebten ein paar schlimme Sekunden, bis sie die lauten und sichtlich vergnügten Reaktionen der Waben-Bewohner bemerkten. »Unsere Schiffe«, beantwortete Ryo die nicht gestellte Frage.
    »Wieder zu spät«, murmelte der Ältere Kerarilzex, »aber diesmal
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