Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auch keine Tränen aus Kristall

Auch keine Tränen aus Kristall

Titel: Auch keine Tränen aus Kristall
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
anzuschleichen. Ich habe festgestellt, dass sie, wenn man die Maschinen ihres Shuttles bedroht ... «
    Aber der Attache machte bereits laute Mundgeräusche, die selbst der recht sprachkundige Ryo nicht deuten konnte. Dann fielen die Menschen wie Läuse von den Seiten und dem Hinterteil der Erntemaschine und rannten in einem erstaunlich behende wirkenden Zickzacklauf durch das Feld, in dem der Weoneon und das Asfi schulterhoch standen.
    Es ist zweifelhaft, dass ihre Anzahl die gut ausgebildeten AAnn- Soldaten erschreckt haben könnte. Andererseits hätte der Anblick einiger Dutzend fremder Geschöpfe, die brüllend und mit fremdartigen Gegenständen herumfuchtelnd unversehens aus dem Dschungel hervorbrachen, ganz bestimmt auch den selbstbewussten Krieger einer jeden Rasse beunruhigt.
    Die AAnn-Wachen feuerten wild und oft blindlings, während die Menschen überraschend genau zielten. Bonnie, Captain Sanchez, Dr. Bhadravati und all die anderen Menschen, die Ryo sich angewöhnt hatte, als friedliche, sanfte Gelehrte zu sehen, feuerten mit einer Begeisterung um sich, dass Ryo regelrecht Mitleid mit ihnen empfand. Wo früher Furcht gewesen war, war jetzt Mitleid.
    Sie brauchen uns, diese armen Zweibeiner, sagte er sich. Er sah zu, wie ein Energiestrahl die Flügelspitze eines Shuttle-Fahrzeugs versengte. Sie brauchen uns viel mehr, als wir sie brauchen. Sie sind es, die nach einem Bündnis schreien müssten.
    Die Erde brach auf, und er duckte sich unter das Dach der Erntemaschine, um Schutz zu finden. Ein Schuss hatte in dem weiter entfernten AAnn-Schiff etwas Hochexplosives getroffen. Es zerbarst in einem Sturm aus flammendem Plastik und Metallteilen. Die Explosion warf das andere Shuttle um, sein Landegestell wurde zerdrückt und ebenso eine der vier Tragflächen.
    Einige der Menschen waren angeschossen worden, aber der Schaden war angerichtet. Die erschreckten AAnn, die bei dem Angriff nicht ums Leben gekommen waren, sammelten sich in der Übergabeformation, warfen ihre Waffen weg und hakten sich in einer Geste herausfordernder Unterwerfung ein. Durch geschlitzte Pupillen starrten sie die seltsamen Wesen an, die sie umringten.
    Ryo sah zu und fragte sich, was der Kommandant des AAnn- Stützpunktschiffes, das irgendwo oben im Orbit kreiste, in diesem Augenblick wohl denken mochte. Er wusste nicht einmal, ob die AAnn Panik kannten. Weitere AAnn taumelten aus dem intakt gebliebenen Shuttle-Fahrzeug. Diejenigen, die aus den unterirdischen Korridoren von Paszex zurückkehrten, sahen die Unterwerfungs-Zeremonie, die ihre Kameraden vollführten, und schlossen sich an.
    Erst als es Abend geworden war, dämmerte den Invasoren, wie sehr sie den Siegern zahlenmäßig überlegen waren. Aber da war es für jeden Widerstand bereits zu spät. Außerdem hatten sie die Unterwerfungs-Zeremonie vollführt. Und das hieß, dass sie, wie zornig sie auch sein mochten, eine Entscheidung getroffen hatten. So begnügten sie sich mit Murren, einem intensiven Studium der fremden Sieger und geringschätzigen Bemerkungen über ihre Offiziere, die Fremdheit mit Überlegenheit gleichgesetzt hatten.
    Unterdessen waren die Bewohner der angegriffenen Gemeinschaft zögernd aus ihren unterirdischen Gängen gekommen. Den Dienstleistern schlossen sich gewöhnliche Bürger an, die sich mit Werkzeugen und allen möglichen Gegenständen bewaffnet hatten.
    Die gefangenen AAnn musterten sie mit unverhohlener Ablehnung, und ihre Schwänze zuckten unruhig, während sie unter den wachsamen Blicken der Menschen herumschlurften. Unterdessen hielten die Wabenbewohner auf Distanz, und ihre Neugierde richtete sich mehr auf ihre schrecklichen Retter als auf die kriegerischen AAnn.
    Offenbar hatte jemand Ryo bemerkt, der zwischen den Zweibeinern stand und sich mit ihnen unterhielt. Er ging etwas widerstrebend auf den seltsam gekleideten Thranx zu, wobei er bemüht war, den monströsen Aliens nicht näherzukommen, als unbedingt nötig war.
    »Ich bin Kerarilzex«, verkündete der Ältere. Seine Fühler waren verkümmert, nicht aber seine Stimme. »Ich bin Sechs im Waben-Rat der Acht. Wir möchten diesen ... äh ... fremdartigen Besucher danken« - er war im Begriff gewesen, das Thranx-Wort für Ungeheuer zu gebrauchen, hatte es sich aber im letzten Augenblick anders überlegt -, »aber ich weiß nicht, wie ich das tun soll. Mir scheint, Sie können sich mit ihnen unterhalten.« Dann machte er eine langsame Geste drittgradiger Unsicherheit, gefolgt mit einer der wachsenden
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher