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Auch keine Tränen aus Kristall

Auch keine Tränen aus Kristall

Titel: Auch keine Tränen aus Kristall
Autoren: Alan Dean Foster
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wenigstens in hinreichender Zahl. Ich hoffe, dass andere das Mutterschiff der AAnn erwischt haben, ehe es aus dem Orbit entfliehen konnte. Man wird Erklärungen komponieren«, fügte er dann finster hinzu. »Das ist das fünfte Mal in den letzten siebzig Jahren. Andere Waben leiden noch mehr. Ich glaube nicht, dass die Leute sich das noch lange werden gefallen lassen.«
    »Und das sollten sie auch nicht«, stimmte Bonnie ihm in passablem Niederthranx zu.
    Der kommandierende Thranx-Offizier, ein Angehöriger des fünfzehnten Ranges, hatte die Umgebung von Paszex durch sein Betrachtungsgerät beobachtet, während seine bescheidene Armada in geringer Höhe darüber hinwegfegte. Er registrierte die zwei zerstörten AAnn-Kriegsshuttles, die AAnn-Gefangenen, die bewaffneten Waben-Bewohner und die erstaunlichen Aliens in ihrer Mitte.
    Es war nicht sofort festzustellen, auf wessen Seite die schrecklichen Zweibeiner standen. Und er konnte nicht auf sie feuern lassen, da sie sich unter die Waben-Bewohner gemischt hatten. Die Lage war frustrierend unklar.
    Die Militärs beider Gattungen waren wütend. Die Bürokraten höchst verstimmt. Die Politiker verwirrt und zornig. Die Wissenschaftler beunruhigt.
    Jede Gruppe hatte davon geträumt, in der Mitte der Bühne zu stehen, wenn einmal eine intelligente raumfahrende Rasse kontaktiert werden würde. Statt dessen hatten sich ein paar geheimnistuerische Forscher den Augenblick des Ruhmes angemaßt, eine meuternde Mannschaft von Menschen und ein ausgestoßener Ackerbau-Experte.
    Es gab Schmerzen und Probleme. Die Eltern der Jungen und Mädchen, die als Teil des Projektes nach Willow-wane gereist waren, gaben sich die größte Mühe, ein Gefühl des Verratenseins zustande zu bringen. Zwar hatten sie sich einverstanden erklärt, ihre Kinder der Kontrolle des Projektes zu übergeben - als Ausgleich für ein Jahr freier Station und Erziehung -, aber einigen von ihnen kam die ganze Geschichte trotzdem wie eine Entführung vor. Freilich hatte keiner von ihnen daran gedacht, sich nach dem genauen Standort der Projekt-Schule oder ihrer Entfernung von zu Hause zu erkundigen.
    Die Vorstellung, eine Gruppe leicht zu beeindruckender junger Leute einfach inmitten eines Rudels blasser, wurmähnlicher Ungeheuer abzusetzen, nagte am öffentlichen Gewissen. Dabei dachte natürlich niemand an die Wirkung, die die Kinder der Aliens vielleicht auf die leicht zu beeindruckenden Thranx-Larven gehabt haben könnten.
    Die Thranx-Bevölkerung war im Vorteil, weil sie bereits zwei halbintelligenten Gattungen und den AAnn ausgesetzt gewesen war. Bei ihnen litt der hochentwickelte Sinn für Schicklichkeit am meisten. Die Ereignisse hatten sich nicht gemäß der sorgfältig vorbereiteten Verhaltensweisen entwickelt. Und wenn diese Verhaltensweisen verletzt wurden ... - nun, die Thranx verstanden sich sehr gut auf Organisation und viel weniger auf Improvisation, und den ersten Kontakt mit einer fremden Rasse improvisierte man einfach nicht.
    Dann war da noch die Angelegenheit der Larven-Entführung. Im Gegensatz zu den Menschen hatte Ryo nicht die Erlaubnis der Eltern gehabt, ihre Nachkommen in die Projekt-Schule einzubringen. Was er gemacht hatte, war Kindesentführung, ganz gleich, aus welchen Motiven auch immer er gehandelt hatte. Ryo war das gleichgültig. Er war mit allem einverstanden, was die Abschwörer sagten. Alles, worauf es ihm ankam, war das Projekt. Sein offensichtlicher Erfolg war ihm Rechtfertigung genug. Keine der Larven war durch das, was sie erlebt hatten, verletzt worden - weder physisch noch psychisch. Die Aufseher aus dem Pflegehort, die sie untersuchten, konnten das bestätigen.
    Es ist sehr schwer, die öffentliche Meinung gegen jemanden zu mobilisieren, der allem zustimmt, was seine Ankläger sagen, und die ganze Zeit geduldig auf das Märtyrertum wartet.
    Das stärkste Urteil gegen ihn kam nicht von der Regierung oder der Öffentlichkeit, sondern von Fal. Unter der richtigen Pflege erholte sie sich schnell aus ihrem Komaschlaf, worauf sie wesentlich heftiger gegen ihn zu Felde zog als jede Waben-Mutter. Gegen die Liste empörender Dinge, die sie ihm vorwarf, konnte er nur einen einzigen Gedanken vorbringen: die Tatsache, dass er Erfolg gehabt hatte.
    Und was den Erfolg des Projektes anging, so konnten selbst die haarspalterischsten Angehörigen beider Gattungen die Beweise nicht leugnen. Nicht nur, dass die Thranx-Larven und MenschenKinder einander tolerierten, sie waren beinahe
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