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Auch keine Tränen aus Kristall

Auch keine Tränen aus Kristall

Titel: Auch keine Tränen aus Kristall
Autoren: Alan Dean Foster
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Ewigkeit versteckt bleiben.«
    »Eine höchst einleuchtende Zusammenfassung.« Bhadravati lächelte dem Attache freundlich zu. »Ich hätte wirklich sehr gern eine Waffe, bitte - im Interesse der Förderung des Projektes.«
    Ryos Gefühle waren verwirrt. Es war wunderbar, dass es endlich gelungen war, die Menschen dazu zu bringen, sich gegen die AAnn einzusetzen. Er hätte es vorgezogen, dies unter anderen Begleitumständen herbeizuführen, an einem anderen Ort, aber das Gewebe der Existenz hatte diktiert, dass es in Paszek sein musste. Damit würde er sich abfinden.
    Die Anwesenheit von Waffen an Bord des Shuttles war gleichzeitig eine beunruhigende Erkenntnis. Niemand hatte es für nötig befunden, ihn davon zu informieren. Vielleicht, überlegte er, weil man meine Reaktion erwartet hatte.
    Trotz der Erfolge und all dessen, was in den letzten Monaten erreicht worden war, hatte Wuu in der letzten Analyse vielleicht doch recht gehabt. Waren diese fremdartigen Zweibeiner, mit denen er sich angefreundet hatte, wirklich unheilbar kriegerisch und gewalttätig? Oder war die Anwesenheit von Waffen hier nur eine verständliche menschliche Reaktion und Vorsichtsmaßnahme?
    Doch für philosophische Betrachtungen war jetzt keine Zeit. Das einzige, worauf es jetzt ankam, war, so schnell wie möglich nach Paszex zu gelangen. Die Erntemaschine würden den Weg dorthin schneller zurücklegen als das Shuttle der Menschen, das zu einem Teil der Landschaft gemacht worden war.
    Natürlich war es möglich, dass Paszex vielleicht gar nicht das Ziel der AAnn-Schiffe war. Das würde ihm eine Menge Ärger ersparen.
    Etwa drei Dutzend bewaffnete Menschen waren bereit, und es war unmöglich, sie alle im Inneren der Erntemaschine unterzubringen. Was nicht in den Laderaum passte, saß oben, klammerte sich an den Seiten fest. Ryo war so aufmerksam, den Innenthermostaten fast ganz herunterzuschalten, was seine Passagiere als erfrischend empfanden.
    Wie lange lag es zurück, dass er auf ähnlicher Mission auf einem Forschungskriecher durch den Dschungel gepoltert war, in der Absicht, eine AAnn-Attacke auf sein Zuhause zu vereiteln? Wenn die AAnn sich wirklich wieder Paszex als Ziel ausgesucht hatten, würden sie sich sicherlich daran erinnern und Wachen um ihre Shuttles aufstellen. Aber sie würden nur den Angriff von Ackerbaumaschinen erwarten, nicht eine schwerbewaffnete Streitmacht von Aliens.
    Der Militär-Attache war mit einigen seiner Kollegen anwesend. Als ausgebildete Soldaten übernahmen sie wie selbstverständlich die Befehlsgewalt. Ryo stellte fest, wie munter sie erschienen, wie intensiv ihre Haltung und ihre Sprache geworden waren. Das beunruhigte ihn ebenso, wie ihn vorher das Vorhandensein von Waffen beunruhigt hatte.
    Er hatte Menschen in kriegsähnlicher Haltung vor Monaten beobachtet, damals, als Bonnie und der vielbedauerte Luh aus ihrem militärischen Gefängnis im Norden von Hivehom entkommen waren. Das konnte er verstehen. Damals waren sie von Furcht motiviert gewesen. Was die Menschen jetzt motivierte, vermochte er aber beim besten Willen nicht zu erkennen.
    Während die Menschen sich oben und an den Seiten festklammerten, schaltete Ryo die vielseitige Erntemaschine auf Lift. Es hatte jetzt wenig Sinn, sich an die Erde zu schmiegen, und sie hatten nicht Tage Zeit, um sich den Weg durch den Dschungel zu bahnen. Im Schwebeflug nahm er Kurs auf Paszex.
    Sie landeten im Wald in hinreichender Entfernung, um für die Ortungsgeräte der AAnn unsichtbar zu bleiben. Sie brauchten ebenso lange, um das letzte kurze Dschungelstück zu bewältigen, das sie von den Wabenfeldern trennte, wie sie für den Schwebeflug aus der Lichtung gebraucht hatten.
    Die Invasoren waren diesmal in einer anderen Pflanzung gelandet. Wie bei dem letzten Alptraum, stieg auch diesmal Rauch aus beschädigten Ventilatoren und Lufteinlässen auf. Aus irgendeinem perversen Grund, den nur sie begriffen, schienen die AAnn sich Paszex als Testwabe für ihre feindlichen Übergriffe ausgewählt zu haben. Ryo hatte keine Ahnung, wieviele kleine, isolierte Waben auf Willow-wane und den anderen Kolonie-Welten ähnliche wiederholte Angriffe hatten hinnehmen müssen; aber für ihn war jedenfalls offensichtlich, dass ein Bündnis mit den Menschen notwendiger war, als seine eigene Regierung zuzugeben bereit war.
    Von der Wabe hallten Explosionen herüber. »Wir werden uns zuerst verstohlen heranarbeiten«, erklärte Ryo dem Militär-Attache, »und versuchen, uns
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