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Auch du brauchst Zaertlichkeit

Auch du brauchst Zaertlichkeit

Titel: Auch du brauchst Zaertlichkeit
Autoren: Susan Mallery
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Schultern. “Ich wollte mit dir reden.”
    “Worüber denn?” erkundigte Beth sich sorgsam gelassen, obwohl sie etwas ahnte. Sie schenkte Kaffee für sich selbst und Saft für Jodi ein, bevor sie sich an den Tisch setzte.
    “Gestern Abend.”
    “Was ist mit gestern Abend?”
    Jodi setzte sich, strich sich die Haare hinter die Ohren und nahm einen Schluck Saft. “Du hast gesagt, dass du seine Einladung zum Dinner abgelehnt hast.”
    “Ja, das habe ich gesagt.” Es war eine Lüge, aber nur eine kleine.
    “Warum bist du dann in einem Taxi nach Hause gekommen?”
    “Das Date hat nicht geklappt, also bin ich früher gegangen.
    Es ist doch nichts dabei, oder?”
    “Hat er etwas versucht?”
    “Nein. Matt hat mich dasselbe gefragt. Was habt ihr beide denn nur?”
    “Wir sind besorgt um dich, Mum. Du warst noch nie mit einem Mann aus. Na ja, mit Daddy, aber das ist etwas anderes.
    Du weißt, was ich meine. Du bist nicht auf das vorbereitet, was wirklich zwischen einem Mann und einer Frau abläuft.”
    “Aber du bist Expertin darin?”
    “Natürlich nicht. Aber ich habe Freunde, deren Eltern geschieden sind. Die erzählen mir, wie es für ihre Mutter ist.
    Männer erwarten gewisse Dinge. Du bist nicht so eine Frau. Ich wollte nur sichergehen, das alles in Ordnung ist.”
    Beth wusste nicht, ob sie hysterisch lachen, Jodi umarmen oder in Tränen ausbrechen sollte. Sie entschied sich für einen Schluck Kaffee. “Ich weiß deine Besorgnis zu schätzen, wirklich. Und ich schwöre, dass Todd Graham ein perfekter Gentleman war. Er hat mich in ein sehr exklusives Restaurant geführt.” In kurzen Zügen berichtete Beth von den Details, einschließlich der fehlenden Preise auf der Speisenkarte und dem Angebot an Knochenmark.
    Jodi schüttelte sich. “Das ist ja furchtbar.”
    “Wem sagst du das? Ich konnte nur daran denken, das alles, was ich auch bestelle, auf einem Teller serviert wird, auf dem schon mal Knochenmark war. Mir hat sich der Magen umgedreht.”
    “Aber Todd war nett?”
    “Sehr nett.”
    “Und ihr habt euch unterhalten?”
    “Allerdings, und das überrascht mich.”
    “Hatte er Spaß?”
    “Ich bin mir nicht sicher, aber ich würde Ja sagen. Wir sind gut miteinander ausgekommen.”
    “Warum hat er dich dann früher gehen lassen?”
    “Ist das Brot noch nicht fertig?” Beth sprang auf und ging zur Maschine. Zu ihrem Leidwesen zeigte der Timer noch fast zehn Minuten an.
    “Mum? Warum machst du so ein komisches Gesicht? Was verheimlichst du?”
    “Gar nichts. Todd hat nichts zu meinem Verschwinden gesagt, weil ich ihm keine Chance gegeben habe. Ich habe mich entschuldigt und ihm eine Nachricht an den Tisch geschickt.”
    Stille.
    Beth schalt sich, Kinder erzogen zu haben, die eigene Meinungen hatten und diese äußern durften, solange es höflich und respektvoll geschah.
    “Du hast ihn allein am Tisch gelassen und bist gegangen?”
    “So wie du es sagst, klingt es furchtbar. So war es gar nicht.”
    “Inwiefern war es denn anders?”
    “Ich bin sicher, dass es ihn erleichtert hat. Ich bin nicht sein Typ. Er geht mit Frauen, die eher dein Alter haben als meines.”

    “Aber du hattest eine Verabredung mit ihm, Mum. Wenn Matt oder ich so etwas täten, würdest du uns einen Monat lang Stubenarrest erteilen.”
    “Ich hatte meine Gründe.” Beth kehrte an den Tisch zurück, sank auf ihren Stuhl und barg das Gesicht in den Händen. “Ach, Jodi, du hast Recht. Es war gemein von mir.” Sie hob den Kopf.
    “Ich konnte es einfach nicht ertragen. Das Restaurant war piekfein. Ich habe mich so fehl am Platze gefühlt. Die Frauen, mit denen Todd geht, erscheinen in den Klatschspalten.”
    Jodi wirkte immer noch schockiert, und dadurch fühlte Beth sich noch schlechter. Sie hasste es, ihre Kinder zu enttäuschen und ihnen mit schlechtem Beispiel voranzugehen. “Ich habe falsch gehandelt, und ich werde mich entschuldigen. Ich habe es bereits in der Nachricht getan, aber am Montagmorgen werde ich ihm Blumen ins Büro schicken lassen.”
    “Wie war er denn so?”
    “Anders, als ich ihn mir vorgestellt hatte. Nett und charmant.
    Er hat mir nicht das Gefühl geben, dass er jede Minute furchtbar fand. Er hat sich sehr bemüht, mir diese offensichtlich für beide Seiten peinliche Situation zu erleichtern.”
    “Also magst du ihn.”
    Beth lächelte. “Ich halte ihn für einen angenehmen Mann, und das hat mich überrascht. Ich mag ihn, wie ich einen Bekannten mag - nicht auf die Weise wie du einen
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