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Auch du brauchst Zaertlichkeit

Auch du brauchst Zaertlichkeit

Titel: Auch du brauchst Zaertlichkeit
Autoren: Susan Mallery
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könnten ja eine Essensschlacht veranstalten. Das würde die Atmosphäre lockern.”
    “Das gestatte ich meinen Kindern nicht mal zu Hause, also lasse ich es Sie nicht in der Öffentlichkeit tun.” Sie schob ihren Stuhl zurück und stand auf. “Entschuldigen Sie mich, Todd. Ich bin gleich wieder da.”
    Er blickte ihr nach, als sie zum Waschraum ging. Hätte ihm vor drei Stunden jemand gesagt, dass ihm der erfolgreiche Ausgang dieser Verabredung mit einer Unbekannten wichtig war, hätte er laut gelacht. Doch nun befand er sich in der unangenehmen Lage, Beth für diesen Abend glücklich machen zu wollen und nicht zu wissen, wie er es anstellen sollte.
    Beth atmete tief durch, um die Panik zu unterdrücken. Sie versuchte zu ignorieren, dass allein der Vorraum der Damentoilette nicht nur schöner eingerichtet war als ihr Haus, sondern auch in etwa so groß war wie ihr Wohnzimmer. Die Wände waren mit teuren Textiltapeten versehen, und die Möbel sahen handgearbeitet aus.
    Sie stand vor dem Spiegel und gab vor, ihr Make-up zu erneuern. Mehrere Frauen kamen und gingen, während sie herumtrödelte und versuchte, den Mut aufzubringen, Todd Graham wieder unter die Augen zu treten. Was mochte er nur von ihr denken? Sie war nicht nur völlig unvorbereitet für ein Rendezvous mit einem eingefleischten Junggesellen wie ihm, sondern zudem mindestens ein halbes Dutzend Mal ins Fettnäpfchen getreten. Sie konnte es immer noch nicht fassen, dass sie ihm ihre Übelkeit eingestanden, sich über die fehlenden Preise in der Speisenkarte mokiert und ihr Entsetzen über Knochenmark zum Ausdruck gebracht hatte.
    Vermutlich glaubte er, dass sie noch nie die Grenze der Stadt, geschweige denn des Staates überschritten hatte. Sie hatten keine Gemeinsamkeiten, und sie hatte sich noch nie in ihrem Leben so fehl am Platze gefühlt. Diese Menschen waren anders.
    Selbst der Kellner wirkte einschüchternd auf sie. Das Schlimmste daran aber war, dass Todd sich entgegen ihrer Erwartung als sehr nett und geistreich erwies, was in ihr den Wunsch weckte, einen guten Eindruck zu hinterlassen.
    Wenn er nur nicht so reich wäre! Oder so gut aussehend.
    Hätte sie nur nicht ein Prickeln bis in die Zehenspitzen verspürt, als er ihre Hand in seine Armbeuge gelegt hatte. Die altmodische, galante Geste hatte in ihr das Gefühl erweckt, etwas Besonderes zu sein. Einen Moment lang hatte sie sich wieder wie mit sechzehn gefühlt - und in etwa so unsicher.
    Sie betrachtete sich im Spiegel. Männer wie er interessierten sich nicht für Frauen wie sie. Außerdem war sie Witwe. Sie hatte kein Recht, sich zu einem anderen Mann hingezogen zu fühlen. Oh, wie sollte sie das Dinner bloß überstehen?
    Vermutlich würde sie sich an der Vorspeise verschlucken und auf dem flauschigen Teppichboden sterben. Das war das Mindeste.
    Ungeduldig trommelte Todd mit den Fingern auf den Tisch.
    Beth war seit einer Viertelstunde verschwunden. War ihr etwas passiert? Sollte er den Kellner bitten, ein weibliches Mitglied des Personals nach ihr sehen zu lassen?
    Gerade als er sich dazu entschlossen hatte, erschien der Kellner und legte ihm ein gefaltetes Papiertuch auf den Tisch.
    “Madame hat mich gebeten, Ihnen das zu geben”, erklärte er mit einer Stimme, die vor Missbilligung triefte.
    Augenblicklich wusste Todd, was geschehen war. Nur um seine Intuition zu bestätigen, entfaltete er das Papiertuch und las:

    Entschuldigung, Todd, aber ich bin zu dieser Farce nicht bereit. Sie waren die Freundlichkeit in Person, und ich weiß es wirklich zu schätzen. Was mich angeht, sind Sie Ihrer Verpflichtung bezüglich der Junggesellenauktion vollständig nachgekommen. Ich hoffe, mein Verschwinden bringt Sie nicht in Verlegenheit. Manche von uns sind nicht dazu bestimmt, die Vorstadt zu verlassen, und ich gehöre wohl zu diesen Leuten.
    Bitte akzeptieren Sie meine Entschuldigung.
    Beth.
    “Gibt es ein Problem?” erkundigte der Kellner sich steif.
    Ja, es gibt ein Problem, dachte Todd bei sich. Zum ersten Mal in meinem Leben hat man mich sitzen gelassen.

3. KAPITEL
    Beth schloss die Haustür auf und rief: “Ich bin es nur!” Als sie das Wohnzimmer betrat, blickten Jodi und ihre Freundin Sara erstaunt auf. “Ich weiß, dass ich etwas früh komme”, sagte sie mit sorgsam unbeschwerter Stimme. “Es ist alles in Ordnung. Ich habe Todd gesagt, dass es mir lieber ist, unser Date schnell zu beenden.”
    Mit gerunzelter Stirn blickte Jodi zur Uhr. “Etwas früh?
    Hattet ihr überhaupt Zeit
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