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Auch du brauchst Zaertlichkeit

Auch du brauchst Zaertlichkeit

Titel: Auch du brauchst Zaertlichkeit
Autoren: Susan Mallery
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Gedanken an Beth hinter sich.

4. KAPITEL
    Zwei Stunden später verfluchte Todd sich selbst und den Wirrwarr an Straßen in Sugar Land. Er hatte sich verfahren.
    Was zum Teufel ist bloß mit dir los? fragte er sich. Er hatte das Meeting mit einer unzureichenden Erklärung verlassen und fuhr nun seit fünfundvierzig Minuten durch die Gegend. Und wozu das alles? Er redete sich ein, dass er Beth Gelegenheit geben wollte, sich persönlich zu entschuldigen. Und er glaubte das auch beinahe.
    “Sie ist nicht mein Typ”, murrte er vor sich hin, während er am Straßenrand anhielt. Er schaute im Stadtplan nach und stellte fest, dass er an der letzten Kreuzung falsch abgebogen war. “Sie ist nicht mein Typ, und wir haben nichts miteinander gemeinsam.”
    Sie war zu alt, zu intelligent und zu ehrlich. Sie hatte Kinder.
    Er mochte keine Kinder. Zumindest nahm er das an.
    An der nächsten Ecke bog er rechts ab und fand sich in der richtigen Straße wieder. Erneut fiel ihm auf, wie ähnlich sich die Gebäude hier alle waren. Er folgte den Hausnummern und hielt vor dem richtigen Haus an.
    Eine junge Frau stand im Vordergarten und wässerte einige Pflanzen. Sie trug Shorts und ein T-Shirt und war groß und kurvenreich. Es überraschte ihn, dass Beths Tochter offensichtlich schon so alt war. Sie musste bereits sehr jung schwanger geworden sein.
    Er stieg aus dem Wagen und spazierte den Gehweg hinauf.
    “Entschuldigen Sie!” rief er über das Rauschen des Wassers hinweg. “Ist Ihre Mutter zu Hause?”
    Sie wirbelte zu ihm herum. Er starrte in Beths Augen. Ihr Haar war zerzaust, ihr Gesicht frei von Make-up. Obwohl sie nicht für zwanzig durchgehen konnte, sah sie überraschend jugendlich in ihrer lässigen Kleidung aus.
    “Was tun Sie denn hier?” fragte sie verblüfft.
    “Ich wollte zu Ihnen.”
    Sie wich einen Schritt zurück, dann noch einen. Todd erkannte die potentielle Gefahr und warnte: “Passen Sie auf den Sprinklerkopf auf.”
    Doch es war schon zu spät. Beth stieß mit der Ferse an den Metallstutzen und geriet ins Stolpern. Der Schlauch in ihrer Hand zappelte wild, und ein Strahl kaltes Wasser traf sein Hosenbein.
    Beth sah ihn entsetzt an. Er hoffte, dass es an dem Missgeschick und nicht an seinem unerwarteten Auftauchen lag.
    Doch irgendwie hatte er das Gefühl, dass sie mit beiden Tatsachen zu kämpfen hatte. Sie ließ den Schlauch fallen, eilte zum Wasserhahn und drehte ihn zu. Dann wischte sie sich die Hände an den Shorts ab und wandte sich zu Todd um. “Sie sind hier.”
    “Ich weiß.” Er seufzte und gab vor, enttäuscht zu sein. “Ich habe mir gedacht, dass in der Vorstadt alles anders ist. Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich Ihre Begrüßungszeremonie billigen kann. Allerdings nehme ich an, dass es dennoch besser als eine Feuertaufe ist.”
    Ihr Blick glitt an seinem Körper hinab zu seiner klatschnassen Hose. Sie schluckte schwer. “Ich würde ja anbieten, sie in den Trockner zu stecken, aber ich fürchte, dass der Stoff sich nicht dazu eignet.” Sie schüttelte den Kopf. “Es tut mir so Leid, Todd, wirklich.”
    “Kein Problem. Obwohl ich nichts dagegen hätte, wenn ich mich etwas abtrocknen könnte.”
    “Oh, ja, natürlich. Sie brauchen ein Handtuch.” Beth blickte die Straße hinab. Zwei Frauen standen ein Stück weit entfernt.
    Sie unterhielten sich lebhaft und waren offensichtlich sehr an den Vorgängen in Beths Garten interessiert. “Wir sollten lieber hineingehen.”
    Er spürte das kalte Wasser an seinen Beinen hinab in seine Schuhe rinnen. Zweifellos war die Hose ruiniert, doch das war ihm egal.
    Beth ging voraus zur Rückseite des Hauses. Als sie die Hintertür öffnete, seufzte sie und murmelte: “Jetzt wird es mir heimgezahlt. Das überrascht mich gar nicht.”
    Gerade wollte er sie fragen, was sie damit meinte, doch sie verschwand und ließ ihn in der Küche stehen. Am Freitag hatte er sich nur kurz im Eingang auf gehalten und den Eindruck gewonnen, dass ihr Haus klein und spärlich eingerichtet war.
    Doch nun sah er es anders.
    Die Küche wirkte hell und behaglich. Eine Baseballmütze lag auf dem runden Tisch, zusammen mit Schulbüchern und einem Briefumschlag von einer örtlichen High School. Eindeutige Beweise dafür, dass sie Kinder hatte, was ihm nicht neu war.
    Unwillkürlich fragte er sich, wie viele es waren und wie alt sie sein mochten. Er hatte nie daran gedacht, eigene Kinder zu haben und sich nie für die Sprösslinge anderer Leute interessiert.
    Doch ihr
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