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Atlantis in London

Atlantis in London

Titel: Atlantis in London
Autoren: Jason Dark
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der Schlüssel. Sie sind unschuldig. Ihr Geist, ihr Wesen, ihr Blut wird diese Welt wieder reaktivieren. Es hat sie einmal gegeben, aber sie geriet in Vergessenheit, als Hermes, der Götterbote, an den Felsen gekettet wurde. Durch unsere Kraft ist er befreit worden. Er hat gegeben, er hat bekommen. Ein immerwährendes Wechselspiel zwischen uns und ihm.«
    Suko nickte Thelma zu. »Ich glaube dir sogar. Ja, ich glaube dir alles. Und doch möchte ich von dir wissen, wann dies geschehen wird. Wann tritt das Ereignis ein?«
    »Heute!«
    »Das dachte ich mir.«
    »Du kannst bleiben und zuschauen. Es wird nach der menschlichen Zeitrechnung kaum Minuten dauern, bis der Kontakt einmalig ist. Hermes befindet sich bereits auf dem Weg. Wir spüren ihn, er ist über uns, wir können ihn sehen…«
    »Ach ja?«
    »Nur wir, denn…«
    Suko hob den Kopf, weil er tatsächlich über sich eine Bewegung geahnt hatte. Er sah ihn. Und er war gewaltig, immens und groß!
    Hermes tauchte herab!
    Es sah so aus, als hätte er sich hinter einer der weißen Wolken versteckt gehalten und wäre erst jetzt bereit, sich dem staunenden Publikum zu zeigen. Deshalb wirkte sein Auftritt wie inszeniert, und Suko gelang es nicht, seinen Blick von dieser einmaligen Gestalt zu lösen, die trotzdem eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Eisernen Engel aufwies. Auch der besaß mächtige Schwingen, aber keine Flügel. Besaß der Eiserne Engel Arme, so wurden diese durch die Schwingen ersetzt. Hermes konnte nichts greifen, seine Arme hörten praktisch an der Schulter auf, um eben zu diesen Schwingen auszuwachsen, die aus Federn bestanden. Innen leuchteten sie in einem hellen Rot, außen aber waren sie schwarz wie eine finstere Nacht.
    Von seinem Kopf sah Suko nichts. Eine gewaltige Maske verdeckte ihn völlig. Nicht einmal Augenschlitze konnte er sehen, auch keine Öffnungen für Mund und Nase.
    Dafür war sein Körper bis auf einen verlängerten Lendenschurz nackt. Muskelpakete malten sich auf der Brust ab, sie zeichneten auch seine kräftigen Beine nach, die zu den Fesseln hin schmaler wurden, wo aber die beiden Waden wie ausgewachsene Flaschen wirkten, als hätte man sie unter die Haut geschoben.
    Er schwebte nicht flach herbei, er sank oder fiel senkrecht nach unten, und landete. Kaum ein Rauschen war zu hören. Er schwebte herbei wie ein Geist. Die Gesichter der Kindermädchen hatten sich verändert. Die Leere darin war aus ihnen verschwunden. Jetzt zeigten sie den Ausdruck der Spannung und dazu ein wie eingefrorenes Lächeln auf den Lippen. Sie hatten ihn erwartet, sie waren froh und glücklich, dass er sie erhörte. Die Schwingen falteten sich zusammen. Dazu reichte ein Zucken der Schultern.
    Mike fand als erster die Sprache wieder. »Wer ist das?« rief er mit seiner kindlich hohen Stimme.
    »Sei ruhig!« Thelma fasste in seinen Nacken. Die gespreizten Finger übten einen harten Druck aus, dem sich das Kind beugte.
    »Mach das nicht noch einmal!« warnte Suko.
    Thelmas Blick versprach kalten Hass. »Rede nicht. Du hast hier nichts mehr zu sagen. Das ist sein Spiel! Das ist seine Zeit. Wir haben auf ihn gewartet. Er ist gekommen, um uns in die andere Welt zu führen, wo wir so leben können, wie wir wollen.«
    »Ja, mit Kristallgehirnen.«
    Thelma und ihre zehn Kolleginnen waren überrascht. Eine schwarzhaarige Person mit breiten Lippen fragte, woher Suko so gut Bescheid wusste.
    »Ich weiß es eben!«
    Thelma nickte. Sie wollte eine Erklärung abgeben. »Es sind Kristalle aus seiner Welt, verstehst du? Sie haben die Funktion unserer Gehirne angenommen. Wir können durch sie ebenso denken und handeln, aber es ist nur ausgerichtet auf die neue Welt!«
    »Das habe ich mittlerweile gemerkt.« Suko rang sich ebenfalls ein Lächeln ab. »Mir gefällt nur nicht, dass du immer von einer Welt sprichst, die Hermes gehört, in der er pendelt. Aber diese Welt kann ich leider nicht sehen. Fast glaube ich, dass sie nicht existiert.«
    »Es gibt sie, und er hat sie mitgebracht!«
    »Wo?«
    »Dreh dich um!«
    Suko rechnete mit einem Trick, denn er traute den Kindermädchen inzwischen alles zu.
    Es war kein Trick, und er hörte gleichzeitig den lauten Ruf des Ken Hazelwood. »Verdammt, was ist das?«
    Da kreiselte der Inspektor herum - und starrte fassungslos auf das Gemälde, das eigentlich in das Büro des Mr. Polydor gehört hätte. Jetzt sah er es hier im Garten. Um mehr als das Zehnfache vergrößert und an den Rändern flimmernd.
    Nur was das nicht alles. Auf der
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