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Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner

Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner

Titel: Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner
Autoren: Hans Kneifel & Wilfried A. Hary
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feuerte auf den Fuß des Wirbels. Dort, wo die senkrecht verlaufende Kante des Objekts verlief, riss es Staub und kleine Grasfetzen in die Höhe. Der Energiestrahl schlug im Zentrum des Fußes ein, ein zweiter Schuss, von Bjo Breiskoll abgegeben, traf die Sandsäule etwa in ihrer Mitte. Ein doppelter Explosionsdonner schlug an die Ohren der Männer. Die Detonation zerriss den Wirbel in drei Teile.
    Im Zickzack wich Gavro Yaal aus und rannte an Hellmut vorbei.
    Aus den drei annähernd zylindrischen Abschnitten wurden fahnenartige Auswüchse herausgeschleudert. Der Wind packte sie und trug sie den Hang aufwärts. Dann lösten sich die Reste des Sandwirbels auf und bildeten eine kleine Wolke. Wie der Rauch eines Feuers wurde sie auseinandergefasert und verlor sich in der heißen Luft über der Hügelkuppe. Atlan sicherte die Waffe und steckte sie zurück.
    »Höchst erstaunlich«, murmelte er. Kopfschüttelnd blickten Breiskoll, Hellmut und Gavro Yaal den letzten verwehenden Staubfahnen nach.
    »Das war ein gezielter Angriff«, behauptete Breiskoll und fauchte verhalten. »Und ich habe nicht das Geringste spüren können.«
    »Ich spüre auf jeden Fall Durst«, sagte Hellmut und trank einen Schluck aus seiner Wasserflasche. »Und einen nicht weniger großen Hunger.«
    »In der Stadt der Vergessenen wird man uns sicher fürstlich bewirten«, meinte Bjo Breiskoll sarkastisch. »Tatsächlich spüre ich seit ein paar Minuten einige verschwommene Impulse, die nur von dort kommen können.«
    »Wirklich?« Atlan horchte auf.
    »Ohne Zweifel. Aber die Gedanken sind sehr schwach und undeutlich. Ich kann über ihre Natur noch nichts sagen.«
    »Immerhin gehen offenbar wir auf die Stadt zu«, bemerkte der Kybernetiker zufrieden. »Kannst du erkennen, wie weit die Impulse noch entfernt sind?«
    »Nein. Mein Gefühl sagt mir, dass sie ihren Ursprung irgendwo hinter dem Horizont haben.«
    »Dann also weiter«, brummte Atlan.
    In den folgenden Stunden ihrer Wanderung nach Westen hielten sie immer wieder Ausschau nach großen Windhosen, die sie womöglich abermals angreifen wollten. Aber sie entdeckten nur kleine harmlose Exemplare, die sich oft schon nach wenigen Sekunden wieder auflösten. Die Wolken über ihren Köpfen wirkten, als ob jederzeit ein Gewitter mit heftigem Regen losbrechen konnte, aber auch dies geschah nicht. Es gab keine Straße, kein Wegzeichen, keine Abwechslung in diesem kargen, trockenen Ödland.
    Die unsichtbare Sonne beschrieb ihren täglichen Weg über den bedeckten Himmel. Ein Teil der Wolken begann sich im Westen dunkel und immer dunkler zu färben. Ein kühler Wind kam auf und trieb den Wanderern eine ungeheure Masse von Staub, Sand und Pflanzenresten entgegen. Schon bald mussten sie sich gegen einen immer mehr anschwellenden Sturm stemmen und gingen blinzelnd, hustend und mit weit vorgebeugten Körpern. Der warme Staub, der sie bedeckte und dessen Schicht auf den Bordoveralls verkrustete und immer wieder in Fladen abfiel, schien der Haut die letzte Feuchtigkeit zu entziehen. Die Nasenschleimhäute verklebten, und das Gehen unter der erhöhten Schwerkraft des Planeten wurde zu einer echten Strapaze.
    Dann senkte sich die Gegend beinahe unmerklich. Die Sohlen trafen nun nicht mehr auf Sand und trockene Gräser, sondern auf Kies, der immer grobkörniger wurde. Ab und zu tauchte aus den treibenden Staubwolken ein karger Busch auf. Der Sand und der Staub bildeten vor den Wanderern eine riesige Wolke, die sich dicht über den Boden wälzte und ein breites Flussbett ausfüllte. Wasser gab es hier jedoch keines mehr. Die Füße der Männer sanken ein, als sie in der Mitte des breiten Streifens zwischen den großen, gerundeten Steinen umhertappten. Sie waren fast blind, husteten ein ums andere Mal und sahen ab und zu schattenhaft über ihnen die Kante des ehemaligen Flussbetts. Sie ragte fast senkrecht vor ihnen auf, und unter ihr gab es eine schmale Zone, zu der der Staub keinen Zugang fand.
    Der Wind pfiff über den Abbruch hinweg. Die Gefährten taumelten in diesen windstillen Raum hinein und ließen sich erschöpft gegen den Hang fallen. Sofort polterten Steine und trockenes Erdreich herab und begruben sie bis zu den Knien.
    Atlan lehnte sich gegen die Wand und versuchte, die dicke Staubschicht auf seinem Gesicht loszuwerden. Er hustete ebenso würgend wie seine drei Begleiter.
    »Der Sturm ... kann ... die ganze Nacht ... dauern«, stieß er hervor. Er opferte einen Rest seines Wasservorrats, um seine Augen
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