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Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner

Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner

Titel: Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner
Autoren: Hans Kneifel & Wilfried A. Hary
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Hände bis in Schulterhöhe hob, sahen Atlan und die Solaner, dass er an überschlanken Händen jeweils fünf Finger und einen Daumen hatte. Sowohl Arme als auch Beine wirkten auf den ersten Blick etwas zu lang für den Rumpf.
    »Wir suchen Y'Man«, sagte Atlan. »Wir stecken in einer Notlage und haben nicht viel Zeit.«
    »Genau genommen haben wir überhaupt keine Zeit mehr«, setzte Breiskoll hinzu. »Außerdem haben wir Hunger und Durst. Ist der Gleiter für uns bestimmt?«
    Akitar zuckte mit einer absolut menschlichen Geste mit den Schultern und deutete einladend auf das summende Gefährt. Atlan sah Bjo in die Augen. Der Telepath versuchte, die Absichten Akitars zu erkennen, und zwinkerte Atlan zu. Dann machte er eine beschwichtigende Geste. Der Arkonide war beruhigt. Akitar lockte sie also nicht in eine Falle. Die Reaktion des Katzers beruhigte auch Joscan und Gavro.
    »Steigen wir ein«, sagte der Unsterbliche. »Bringst du uns direkt zu Y'Man?«
    »Vielleicht werdet ihr Y'Man treffen, vielleicht aber auch nicht«, antwortete Akitar. »Das kann ich euch nicht sagen. Ich bin nur ein einfacher Chailide und keiner von Y'Mans Vertrauten.«
    Sie stiegen in den Gleiter und ließen sich aufstöhnend in die Sitze fallen. Diese waren genügend groß und nach den ausgestandenen Strapazen geradezu eine Wohltat.
    »Kennst du Y'Man?«, ließ Atlan nicht locker. »Kannst du mir sagen, wie er aussieht? Ist er ein Roboter? Weißt du, woher er kommt?«
    Akitar drehte den Gleiter auf der Stelle und steuerte das Gefährt über die Hügelkuppen westwärts.
    »Ich bin keiner, der deine Fragen beantworten kann, Atlan«, sagte Akitar und präsentierte mit einem breiten Grinsen sein gelbes Gebiss. »Ich kann dir nicht helfen, aber ich bin sicher, ihr werdet alles erfahren, was ihr wissen müsst. Wie auch immer: Für euer leibliches Wohl wird gesorgt werden.«
    Fast geräuschlos und beachtlich schnell schwebte der Gleiter mit seinen fünf Passagieren auf den Tafelberg und die prächtigen Gebäude der Stadt zu.
    »Endlich eine Dusche«, murmelte Joscan Hellmut. »Essen, Ruhe, ein kühles Getränk ... Ich gestehe, dass ich im Moment nicht besonders an der wahren Natur Y'Mans interessiert bin.«
    »Ich kann dich durchaus verstehen«, sagte Atlan. »Trotzdem wachsen unsere Probleme mit jeder Stunde.«
    Sie gewöhnten sich schnell an den Anblick des hochgewachsenen Chailiden. Nicht nur Bjo Breiskoll stellte schnell fest, dass sich hinter dem raubtierhaften Aussehen Akitars und seinem entsprechend ausdrucksvollen Äußeren ein wacher Geist und ein aufmerksamer Beobachter verbargen. Seine weit auseinander stehenden Augen begegneten den prüfenden Blicken der Männer offen, ruhig und gelassen. Es waren bemerkenswerte Augen von rauchgrauer Farbe. Die Iris war so groß, dass so gut wie nichts vom Weiß der Augäpfel zu sehen war.
    Joscan Hellmut musterte inzwischen intensiv die Felswände und die näher kommenden Gebäude. »Der Zahn der Zeit hat offenbar schon eine ganze Weile an der Stadt genagt, Freunde«, sagte er. »Das Gebäude dort vorn beispielsweise sieht recht mitgenommen aus.«
    Je näher der Gleiter, der inzwischen höher geklettert war und seine Geschwindigkeit noch einmal erhöht hatte, der Kante des Tafelbergs kam, desto deutlicher sichtbar wurden die Spuren des Verfalls. Schweigend starrten die Flüchtlinge durch die Bugscheibe des Gefährts und waren enttäuscht. Die ersten Eindrücke hatten ihnen vorgegaukelt, dass die Stadt der Vergessenen strahlend neu und in bestem Zustand war. Die Wahrheit sah dagegen anders aus.
    »Ruinen!« Atlan gab sich keine Mühe, die Enttäuschung zu verbergen.
    Die Türme, noch immer stolz und mächtig, waren verfallen. Die Fenster und Türöffnungen glichen den Eingängen zu primitiven Höhlen. Zwischen den Mauern lagen kleine und große Schutthaufen. Die Fassaden blätterten ab, viele Verkleidungen hingen in Fetzen herunter. Das indirekte Licht, schattenlos und diffus, zeigte die erbarmungswürdige Verfassung der meisten Gebäude mehr als deutlich. An zahllosen Ecken und in Hunderten von Winkeln wucherte Unkraut. Es gab Rampen, Bogengänge und Terrassen, die den Eindruck machten, bereits bei der geringsten Erschütterung zusammenzubrechen.
    »Es ist hoffentlich kein schlechtes Omen«, sagte Atlan, als Akitar das Tempo des Gleiters verringerte, »aber diese Stadt erweckt tatsächlich den Anschein, vergessen worden zu sein. Sie ist wenig mehr als eine Ansammlung von heruntergekommenen
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