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Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner

Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner

Titel: Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner
Autoren: Hans Kneifel & Wilfried A. Hary
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Herrn in den Kuppeln zu besiegen.«
    Atlan stand auf und spürte sofort, wie gut er sich in erstaunlich kurzer Zeit erholt hatte. »Dann haben wir dasselbe Ziel. Für dich steht jedoch nur dein eigenes Leben auf dem Spiel. An Bord der SOL sind es allerdings 100.000 Leben, um die ich mich sorge.«
    Er machte eine Pause und warf einen langen, prüfenden Blick aus der leeren Fensterhöhle. »Daran magst du erkennen, wie drängend mein Problem ist. Und meine Freunde und ich werden alles tun, um besagtes Problem zu lösen.«
    »Verständlich«, bemerkte Akitar.
    Bisher war Atlan der Ansicht gewesen, dass die Flüchtlinge in der Ruinenstadt ein beschauliches, stilles Leben führten, das Leben von Zurückgezogenen. Inzwischen keimte in ihm jedoch der Verdacht, dass sie sich durchaus mit den Möglichkeiten des Kampfes gegen die oder den Herren des Planeten beschäftigten.
    »Können wir uns ungehindert bewegen?«, fragte er. Vom Fenster aus hatte er sehen können, dass im Norden der Stadt, unmittelbar angrenzend an die steilen Hänge, der Wald begann. Die hohe Luftfeuchtigkeit schien seinen Wuchs beeinflusst zu haben, denn die niedrigen Bäume mit ihren weit ausgreifenden Kronen sahen frisch und gesund aus. Es war durchaus wahrscheinlich, dass es unter dem Blätterdach von jagdbarem Wild nur so wimmelte. War womöglich auch diese Stadt einst vom Herrn in den Kuppeln erbaut worden? Keines der vielen Gerüchte, die Atlan bisher gehört hatte, ließ sich bestätigen oder restlos von der Hand weisen.
    »Selbstverständlich«, antwortete Akitar.
    Atlan schnallte den Waffengurt um seine Hüften und ging Richtung Ausgang des Hauptraums. »Stellst du uns ein paar der anderen Flüchtlinge vor?«, fragte er.
    »Gern. Doch zuerst solltest du Brun, den Forscher, treffen.«
    »Dann lass uns keine weitere Zeit verlieren«, stimmte Atlan zu.
    Akitar und Atlan suchten die drei Solaner auf und fanden sie ebenfalls gut erholt und gesättigt vor. Der Kybernetiker hatte die Zeit genutzt und es sich auf einer skurril geformten Couch bequem gemacht, um zu schlafen. Der Arkonide musste ihn regelrecht wach rütteln.
    »Wohin wollt ihr?«, fragte er. »Zu Brun, dem Forscher? Hier in den Ruinen?«
    »Oft ist gerade das Leben in Ruinen geheimnisvoll und angefüllt mit aufregenden Abenteuern«, erwiderte Atlan und grinste.
    Joscans Miene zeigte deutlich, was er von dieser Aussage hielt. Trotzdem verließen sie als Gruppe das Gebäude und folgten Akitar. Der Chailide lotste sie durch ein System breiter Pfade zwischen den Trümmern hindurch und entlang der ungehemmt wuchernden Pflanzen. Über ehemalige Straßen ging es bis zu einer doppelt mannsbreiten Platte. Sie spannte sich ohne Geländer von einem höher gelegenen Platz bis zu einem gedrungenen Rundturm, der fast direkt am westlichen Abhang der Siedlung stand.
    »Dort hinüber?«, fragte Bjo Breiskoll misstrauisch. »Der Steg kann jede Sekunde zusammenbrechen.«
    »Das ist richtig. Schnelligkeit und Glück sind unsere Verbündeten«, entgegnete der Chailide. »Ich gehe voraus.«
    Der Arkonide und seine Begleiter warteten und erlebten in der Folge ein Schauspiel, das sie wahrscheinlich nie mehr vergessen würden. Akitar holte pfeifend Luft und spurtete los. Die Entfernung zwischen dem Turm und den Männern betrug etwa zweihundertfünfzig Meter.
    Zuerst rannte der Chailide, immer schneller werdend, mit großen Schritten rund zwanzig Meter geradeaus. Über eine Stelle, die aus rostigem Metallgeflecht und einzelnen Brocken Baumaterial bestand, schnellte er sich mit einem mindestens fünf Meter weiten Satz voran. Dann lief er im Zickzack eine längere Strecke auf einem schmalen Pfad, der zwischen Schutt, Schmutz, Trümmern und Pflanzen sichtbar wurde, während die Platte unter ihm in immer heftigere Schwingungen geriet.
    Viermal übersprang er kleine Hindernisse und breite Spalten, die durch die Platte verliefen. Dreißig Meter unter dem Steg befand sich das Niveau der ehemaligen Straßen. Unter seinen Schritten begann die Platte zu knirschen.
    »Ein schneller Läufer«, bemerkte Bjo. »Er besitzt eine Sprungkraft, die ihresgleichen sucht.«
    Erneut fiel den Männern auf, wie sehr sich die Bewegungen Bjos und Akitars glichen. Beide handelten mit der kraftvoll-eleganten Schnelligkeit von katzenartigen Raubtieren. Akitar war nach einem weiteren kurzen Spurt an einem schmalen Durchgang angekommen, blieb stehen, drehte sich um und winkte.
    Sein heiserer Schrei, den die Translatoren nicht übersetzten, drang
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