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Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner

Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner

Titel: Atlan TH 0007 – Flucht der Solaner
Autoren: Hans Kneifel & Wilfried A. Hary
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fühlte er sich allerdings, als er im angrenzenden Raum auf ein Tablett mit einer einfachen, aber schmackhaften Mahlzeit stieß. Er setzte sich hin und widmete sich nach Tagen der Entbehrungen dem ungestörten Essen. Im Gegensatz zu seinem Magen beruhigten sich seine rasenden Gedanken hingegen nicht.
    Die zerfallende, von einigen Hundert Flüchtlingen bewohnte Stadt, deren wichtigste Einrichtungen verblüffenderweise noch funktionierten, hatte zweifellos ihre Bedeutung, doch ob er hier das Schicksal der SOL zu ändern vermochte, war fraglich. Aber gab es für seine Freunde und ihn eine Alternative? Nein! Sie mussten es zumindest versuchen und jeder noch so unscheinbaren Information nachgehen. Auch dann, wenn die Chancen gering schienen, musste alles getan werden, damit er sich später keine Vorwürfe machen brauchte.
    Noch während Atlan aß, betrat Akitar den Raum. Er setzte sich auf einen wackligen Sessel dem Arkoniden gegenüber und verzog sein Gesicht. Atlan war sich nicht sicher, ob es ein Lächeln sein sollte.
    »Zufrieden?«, fragte der Chailide.
    Atlan nickte. »Sehr zufrieden. Woher bezieht ihr das Wasser?«
    »Aus riesigen Zisternen, die tief in den Fels des Tafelberges eingegraben sind. Es handelt sich um uralte Anlagen. Die Missgebauten haben es geschafft, einige Leitungen und die wichtigsten Pumpen wieder in Gang zu setzen. Sie schmuggeln auch Lebensmittel aus der Stadt.«
    »Ich verstehe«, sagte Atlan und leerte den Inhalt eines Kruges in seinen Becher. Das Getränk schmeckte wie eine Mischung aus Tee und Wein.
    »Hast du weitere Fragen?«, erkundigte sich der Chailide.
    »Jede Menge«, sagte Atlan. »Wahrscheinlich mehr, als du beantworten kannst oder willst.«
    »Warum stellst du mich nicht auf die Probe?«
    Atlan sah keinen Grund, warum er Akitar nicht die wichtigsten Aspekte ihrer bisherigen Erlebnisse erzählen und sein Problem schildern sollte. Er begann mit der Beschreibung der SOL, die hilflos auf den siebten Planeten des Mausefalle-Systems zutrieb, und schloss mit der Flucht aus der Robotstadt und dem langen Marsch durch die Wüste.
    »Darf ich fragen, woher du selber stammst, Akitar?«, wollte Atlan wissen, als sein Gegenüber schwieg.
    »Ich kam nicht in einem Raumschiff hierher. Die Art der Raumfahrt, wie sie die meisten Völker betreiben, ist bei uns Chailiden unbekannt.«
    Atlan trank seinen Becher leer und richtete sich gespannt auf. »Das klingt interessant«, sagte er. »Wie sieht denn die Raumfahrt der Chailiden aus?«
    Akitar lehnte sich in dem ächzenden und knarrenden Sessel zurück und schlug die langen Beine übereinander. »Du hast mir deine Geschichte erzählt«, gab er zurück. »Warum soll ich dir also nicht auch meine Geschichte erzählen.
    Wir Chailiden versuchen, uns in Wesen von anderen Welten hineinzuversetzen . Es ist eine Art von geistiger Fortbewegung, die man durchaus mit dem Begriff Raumfahrt fassen könnte. Ich selbst habe noch keine Erfahrungen mit dieser Bewegung. Ich bin ein junger Mann – zumindest nach den Maßstäben meines Volkes. Ich habe zwar meinen Körper geschult, aber mich noch nicht der geistigen Entwicklung widmen können. Ich bin von fremden Raumfahrern mitgenommen worden. Sie strandeten ebenfalls hier, aber wir haben uns aus den Augen verloren.«
    »Das Ziel der Chailiden ist, andere Welten, andere Orte zu besuchen, indem sie eine Form von geistiger Raumfahrt praktizieren. Raumfahrt ohne jeden Zeitverlust, richtig?«, fasste Atlan zusammen.
    »Das trifft es ziemlich genau.« Akitar breitete die sehnigen, von Muskelbündeln strotzenden Arme aus und machte eine unsichere Bewegung.
    »Ich habe wohl den Zeitpunkt, an dem ich mich der meditativen Kontrolle meiner Gedanken widmen sollte, verpasst«, fuhr er fort. »Ich hätte früher anfangen sollen. Aber es gibt hier niemanden, der mich unterrichten könnte.«
    »Dann teilen wir ein sehr ähnliches Schicksal«, sagte der Arkonide. »Was kannst du mir über die Fluchtchancen sagen, die wir haben? Wir, damit meine ich alle Raumfahrer. Alle, die gegen ihren Willen auf Mausefalle VII festgehalten werden.«
    »Du spielst wieder einmal auf Y'Man an?«, wollte Akitar wissen.
    »Für uns ist Y'Man die Schlüsselfigur.«
    »Ich kann dir nur einen Rat geben«, sagte der Chailide. »Akzeptiere die Umstände, wie sie sind. So wie ich es tue. Ich nehme alles mit Gelassenheit. Eines Tages kehre ich auf meine Heimatwelt zurück. Bis dahin interessiert mich nur eine Sache.«
    »Welche?«, fragte Atlan scharf.
    »Den
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