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Atlan TH 0006 – Stadt der Freien

Atlan TH 0006 – Stadt der Freien

Titel: Atlan TH 0006 – Stadt der Freien
Autoren: H. G. Ewers
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»Somit ist für ihn die Notwendigkeit, aktiv zu bleiben, nicht mehr gegeben.«
    »Diese Art der Programmierung ist wirklich selten dämlich«, sagte Bjo Breiskoll. »Aber gut für uns. Wir sollten dennoch so schnell wie möglich von hier verschwinden.«
    »Ich bin schon unterwegs«, pfiff Kuno und watschelte in eine enge Gasse hinein, die die Raumfahrer vorher gar nicht bemerkt hatten. Er zog dabei eine dünne klebrige Spur hinter sich her, weil noch etwas Kjeltrup aus der Düse seines Sprühgeräts tropfte.
    »Kuno, der Klebrige«, murmelte Atlan zu sich selbst. »Wenn ich das eines Tages Perry erzähle ...« Er verstummte und presste die Lippen zusammen, denn ein Wiedersehen mit Perry Rhodan schien in den Plänen der Kosmokraten nicht vorgesehen zu sein. Zumindest lag es in weiter Ferne.
    Er beeilte sich, seine Gefährten einzuholen, die mit dem Roboter bereits in der Gasse verschwunden waren.

24.
    »Die Stadtmauer!«, rief Gavro Yaal, als er hinter dem kleinen Roboter die Gasse verließ.
    Atlan, Bjo und Joscan drängten nach und blickten ebenfalls auf die circa zehn Meter hohe Mauer aus glattem, fugenlosem Stahl, die die Hoffnung auf die Möglichkeit des Übersteigens bereits im Keim erstickte.
    Sie war nur etwa zwanzig Meter von den Raumfahrern entfernt – und direkt vor den Männern war ein Tor eingelassen, das dem, durch das sie die Stadt betreten hatten, exakt glich.
    »Wartet hier auf mich«, pfiff Kuno leise. »Ich muss versuchen, das Tor zu überlisten, denn alle Stadttore sind so programmiert, dass sie Freie zwar in die Stadt hineinlassen, aber keinen aus der Stadt heraus.«
    »Gib ihm doch von deinem Kjeltrup zu trinken«, sagte Gavro Yaal launig.
    »Du redest nur Unsinn«, erwiderte Kuno. »Ein Tor trinkt nicht.«
    Etwa drei Meter vor dem Tor blieb der kleine Roboter stehen. »Einsickerungstrupp unter Führung des Roboters Kun'Nrobda Null verlässt die Stadt. Öffne dich für uns, Tor!«, sagte er laut.
    »Ich sehe nur dich«, antwortete das Tor mit metallisch hallender Stimme.
    »Meine Begleiter haben sich als Lebewesen maskiert«, erklärte Kuno.
    »Was wollen sie außerhalb der Stadt?«, wollte das Tor wissen.
    »Das sagte ich doch schon«, erwiderte Kuno. »Sie sollen einsickern. Mehr darf ich dir nicht verraten. Es handelt sich um einen Geheimauftrag.«
    »Dann wäre ich darüber informiert«, sagte das Tor störrisch. »Ich darf mich nur für Roboter öffnen, die ich einwandfrei als Roboter identifizieren kann.«
    »Das ist ebenso bizarr wie hoffnungslos«, flüsterte Joscan Hellmut. »Mit dieser Taktik erreicht Kuno nichts.«
    »Was schlägst du vor?«, gab Atlan ebenso leise zurück.
    »Er sollte die Sensoren des Tores mit Kjeltrup besprühen, aber nur die Sensoren für die optische Wahrnehmung. Das Tor muss noch hören können. Dann sollte er behaupten, er würde die Einwände des Tores akzeptieren und die Stadt allein verlassen.«
    »Du glaubst, dass das Tor auf einen derart plumpen Trick hereinfällt!«, fragte der Arkonide zweifelnd.
    »Warum nicht? Wenn Kuno so viel Lärm macht, dass das Tor unsere Schritte nicht hört, sehe ich eine Chance. Die Roboter auf Mausefalle VII zeichnen sich schließlich nicht unbedingt durch komplexe Rechenvorgänge aus.«
    »Gut, es ist einen Versuch wert«, sagte Atlan und winkte Kuno zu.
    Es dauerte eine Weile, bis der kleine Roboter begriffen hatte, dass er zurückkehren sollte. Als er bei den Gefährten angekommen war, legte Joscan Hellmut ihm seinen Plan vor. Zehn Minuten später watschelte Kuno wieder zum Tor – und seine Spritzdüse trat in Aktion.
    »Was ist geschehen?«, rief das Tor. »Ich sehe nichts mehr! Hallo, Kun'Nrobda Null! Hörst du mich?«
    »Ich höre dich«, antwortete Kuno und quietschte laut.
    Atlan gab seinen Gefährten ein Zeichen. Leise schlichen sie auf das Tor zu.
    »Du leidest unter dem Dreitausend-Stunden-Syndrom«, behauptete der kleine Roboter und übertönte mit seinem Quietschen weiterhin alle Geräusche, die die Raumfahrer beim Gehen erzeugten. »Dieser Defekt ist mit wachsender Uneinsichtigkeit verbunden. Deshalb will ich nicht länger mit dir diskutieren. Ich akzeptiere deine Einwände und habe mich entschlossen, die Stadt allein zu verlassen.«
    »Wie du willst«, erklärte das Tor. »Aber da ich nichts sehen kann, musst du kontrollieren, ob die maskierten Roboter wirklich in der Stadt zurückbleiben.«
    »Sie stehen permanent unter meiner Beobachtung«, versicherte Kuno. »Keiner von ihnen rührt sich vom Fleck, bis du
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