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Atlan TH 0006 – Stadt der Freien

Atlan TH 0006 – Stadt der Freien

Titel: Atlan TH 0006 – Stadt der Freien
Autoren: H. G. Ewers
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trotzdem.«
    Sie gingen weiter, passierten das Tor – und fanden sich in absoluter Finsternis wieder. Ihnen war, als ob ihr Bewusstsein körperlos durch eine unsichtbare Strömung getragen würde – und von allen Seiten flossen Gedankeninhalte in sie hinein, die Erinnerungen jener, die innerhalb der Stadtmauern verstorben waren.
    Atlan fühlte sich von den Bildern und Gefühlen überwältigt, versuchte die fremden Impulse abzublocken, schaffte es jedoch nicht. Hilf-und haltlos taumelte er in einen gigantischen Wissens-und Emotionspool hinein ...
     
    Als Atlan wie aus einem verwirrenden Traum erwachte, stand er am Rand der ovalen Arena. Kuno und seine Gefährten waren bei ihm; Letztere sahen sich verwirrt um.
    »Wir sind wieder da, wo wir angekommen sind«, sagte Gavro Yaal. »Und an unserer Lage hat sich nichts geändert. Die Geflügelten und die Roboter warten immer noch auf uns.«
    »Es hat sich eine ganze Menge geändert«, erwiderte Atlan. »Unser Erfahrungsschatz hat sich vergrößert, und wir haben zusätzlich die Informationen aus den Erinnerungen vieler anderer Lebewesen gewonnen, auch wenn sie nur latent in unserem Gedächtnis vorhanden sind. Ich bin sicher, wenn wir sie brauchen, werden sie verfügbar sein.«
    In der Mitte der Arena flackerte ein Lichtschein, und der Arkonide sah Bjo Breiskoll an.
    Der Katzer hatte die Augen geschlossen und machte ein Gesicht, als lausche er in sich hinein. Nach einer Weile öffnete er die Augen und sagte:
    »Die Vrantschaden haben eine neue Botschaft übermittelt. Sie teilen uns mit, dass das Spiel der Spiele ihr Beitrag zum Kampf gegen die Macht des Herrn in den Kuppeln ist. Sie selbst können nicht gegen das Unrecht, das auf dieser Welt geschieht, kämpfen, da sie außerhalb des Tschofaars nicht imstande sind zu überleben.
    Sie haben mir außerdem verraten, dass es wirklich einen Fluss gibt, der tief unter ihrem Tschofaar und unter der Stadt hindurchfließt. Zwar versickert er noch innerhalb des Stadtgebiets in unerreichbaren Tiefen, aber wir können auf ihm wenigstens den Verfolgern entkommen. Sie wünschen uns viel Erfolg bei unserem Kampf gegen den Herrn der Kuppeln.«
    Die Raumfahrer sahen sich an.
    »Ich hätte gern gewusst, wie die Vrantschaden aussehen«, sagte Joscan Hellmut. »Haben sie dir auch mitgeteilt, wie wir zu diesem Fluss kommen sollen, Bjo?«
    »Kuno hat die entsprechende Information erhalten«, antwortete der Katzer. »Er wird uns führen.«
    Der kleine Roboter quietschte vergnügt und watschelte am Rand der Arena entlang auf eine quadratische Öffnung zu.
    Während Atlan und seine Gefährten ihm folgten, fragte sich der Arkonide, ob auf den Rängen während des Spiels der Spiele vielleicht Vrantschaden gesessen und das Duell verfolgt hatten. Er schloss diese Möglichkeit nicht aus, so phantastisch sie ihm auch erschien.
    Kuno führte die Raumfahrer durch die Öffnung einen zirka vierhundert Meter langen Treppenschacht hinab und durch ein wahres Labyrinth von uralten Gewölben und natürlichen Hohlräumen ans Ufer eines Flusses, der rauschend durch einen etwa elf Meter hohen, natürlich entstandenen Stollen schoss.
    Wohin der Stollen führte, vermochten die Männer nicht zu ermitteln, denn das Licht, das von der Buglampe eines fremdartig geformten Bootes strahlte, reichte gerade bis zum anderen Ufer.
    Atlan stieg betont langsam in das nicht sonderlich vertrauenerweckend wirkende Schiffchen. Dann stellte er sich breitbeinig hin und half zuerst Bjo und dann Gavro hinein. Anschließend erklärte er ihnen, wie sie sich aufstellen mussten, damit sie den Roboter an Bord hieven konnten.
    Das Manöver gelang, und als auch Joscan Hellmut an Bord war, löste der Arkonide das Seil, mit dem das Boot an einen Plastikpfahl gebunden war, und stieß mit dem einzigen Paddel ab.
    Die Strömung erfasste sie sofort, und Atlan brauchte ihr Fahrzeug nur noch in die Mitte des Flusses zu steuern. Danach ließ er es treiben.
    Der Nachen glitt mit mäßiger Geschwindigkeit dahin. Die Wände des natürlichen Stollens sahen überall gleich aus. Der Arkonide fragte sich, wo der Fluss wohl entspringen mochte. Bestimmt außerhalb der Stadt. Wahrscheinlich floss er eine lange Strecke an der Oberfläche und versickerte irgendwo in einem Karstgebiet.
    Er trank einen Schluck aus seiner Wasserflasche und aß einen Konzentratriegel. Seine Gefährten folgten seinem Beispiel. Ungefähr eine halbe Stunde verstrich, dann war ein schwaches Tosen zu hören, das sich von Minute zu Minute
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