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Atlan TH 0006 – Stadt der Freien

Atlan TH 0006 – Stadt der Freien

Titel: Atlan TH 0006 – Stadt der Freien
Autoren: H. G. Ewers
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dich hinter mir wieder geschlossen hast.«
    Lautlos schwangen die Torflügel auf.
    Die Raumfahrer eilten an dem kleinen Roboter vorbei, der rasch noch die Akustiksensoren des Tores besprühte und ihnen danach folgte.
    »Ich höre nichts mehr!«, rief das Tor hinter ihnen. »Kun'Nrobda Null, nun höre ich auch nichts mehr!« Krachend schloss sich das Tor wieder. Es gab noch ein paar undeutliche Laute von sich, dann schwieg es.
    Ungefähr hundert Meter von der Stadtmauer entfernt blieben die Raumfahrer an einem klaren Bach stehen. Sie rissen sich die Burnusse und Turbane von den Körpern, fielen auf die Knie und wuschen sich im kalten Wasser des Baches Hände und Gesichter.
     
    »Werden die Roboter uns nicht verfolgen?«, fragte Gavro Yaal, als Kuno sie eingeholt hatte.
    »Für sie gilt es als völlig unmöglich, dass jemandem die Flucht aus der Stadt gelingt«, antwortete der kleine Roboter. »Deshalb werden sie nicht einmal erwägen, außerhalb der Stadt nach euch zu suchen.«
    »Ausgezeichnet«, sagte Atlan. »Und wohin gehen wir jetzt?«
    »Weiter nach Westen«, sagte Kuno. »Bald werden wir die Stadt der Vergessenen erreichen, in die sich schon andere Freie geflüchtet haben – und dort wird Y'Man Kontakt zu euch aufnehmen.«
    »Aber wir müssen zum Herrn in den Kuppeln!«, rief Gavro Yaal erregt.
    »Ohne Y'Mans Hilfe kommen wir nicht weiter«, erklärte Atlan. »Ich bin ebenfalls ungeduldig, aber wir dürfen nicht versuchen, den zweiten Schritt vor dem ersten zu tun. Übrigens ist unser kleiner Freund schon losmarschiert. Folgen wir ihm also.«
    Stunde um Stunde zogen sie über eine nahezu vegetationslose Ebene. Dann stieg das Land langsam an und wurde völlig unfruchtbar, obwohl sie immer wieder auf kleinere Wasserläufe stießen.
    »Die Hügel bestehen aus Stadtmüll«, informierte sie Kuno. »Es ist weitgehend giftiger Müll. Deshalb wurde er mit einer undurchlässigen Kunststoffhaut überzogen, die sich an der Außenfläche feucht anfühlt.«
    »Und ich habe mich schon gewundert, warum auf diesem Boden nicht einmal ein Grashalm wächst«, meinte Atlan.
    Sie gingen noch fast zwei weitere Stunden über sanft gewellte Müllhügel, bis sie in eine relativ unversehrte Landschaft kamen. Allerdings handelte es sich um eine Trockenzone, in der nur niedrige, blattlose Pflanzen von ungesunder grauer Färbung wuchsen.
    Schließlich öffnete sich vor den Raumfahrern ein großes Tal mit einem See, der von dichtem grünem Pflanzenwuchs umgeben war. Sogar Bäume standen an seinem Ufer, wenn auch sehr exotisch aussehende.
    Kuno quietschte verzückt und raste auf seinen kurzen Beinen den Hang hinunter
    »Den kriegen wir in den nächsten Stunden nicht von hier weg«, sagte Atlan. »Aber eine kleine Ruhepause können wir alle gebrauchen. Verbinden wir also das Angenehme mit dem Unabwendbaren.«
    Sie folgten dem kleinen Roboter, der ein Stück in den See hineingewatschelt war und seinen Tank ausspülte. In weichem, warmem Gras ließen sie sich nieder und sahen zu, wie Kuno ans Ufer zurückkehrte, glückselig die Sträucher und Blumen streichelte und mit Wasser besprühte. Sein Tank war dadurch immer schnell wieder leer, aber unverdrossen kehrte Kuno in den See zurück und befüllte ihn neu.
    Das ging gut zwei Stunden so, dann verloren die Raumfahrer die Geduld.
    »Kuno!«, rief Atlan und stand auf. »Komm her, wir müssen weiter.«
    Der Angesprochene hatte seinen Tank gerade wieder geleert und watschelte in Richtung See. Er reagierte überhaupt nicht auf Atlans Worte.
    »Ich glaube, wir müssen ihn härter anfassen«, sagte Gavro Yaal. »Den Burschen hat es so gepackt, dass er kaum freiwillig mitkommen wird.«
    »Scheint so«, erwiderte Atlan.
    Sie gingen gemeinsam zu Kuno hinüber, der soeben wieder mit vollem Tank aus dem See kam und sich sofort auf eine mit blühenden Pflanzen bedeckte Fläche stürzte. Mit Feuereifer besprühte er die Blumen.
    »Sie sind vorher ohne dich gewachsen, also werden sie das auch weiter ohne dich tun«, sagte Atlan. »Komm, Kuno! Du musst uns zur Stadt der Vergessenen führen.«
    Als der kleine Roboter auch diesmal nicht reagierte, packten die Männer ihn an seinen Armen und versuchten, ihn von den Blumen wegzuziehen.
    Überrascht ließen sie los, als Kuno sich mit schrillem Quietschen befreite und nach ihnen schlug.
    Gavro Yaal zog seinen Impulsstrahler.
    »Du wirst jetzt mitkommen, oder ich sorge dafür, dass du deine letzte Blume gegossen hast!«, drohte er.
    »Ich bleibe hier«, pfiff Kuno
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