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Atlan TH 0002 – Schergen der SOL

Atlan TH 0002 – Schergen der SOL

Titel: Atlan TH 0002 – Schergen der SOL
Autoren: Peter Griese & Peter Terrid
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ausschließlich Betäubungswaffen eingesetzt.«
    »Wo ist er jetzt?«
    »Verschwunden, zusammen mit Atlan.«
    »Es ist wirklich erstaunlich, wie sich an Bord dieses Schiffes gewisse Personen wie durch Zauberei immer wieder in Luft auflösen«, sagte Chart Deccon mit ätzendem Spott. »Manchmal wünschte ich mir, einige meiner besonders fähigen Mitarbeiter auf gleiche Art und Weise verschwinden lassen zu können. Hast du noch weitere gute Nachrichten?«
    »Im Moment nicht«, sagte Brooklyn mit erstaunlicher Gelassenheit. »Da ist lediglich noch der Ahlnate, der Atlan entdeckt hat und dich sprechen will. Er hofft auf eine Belohnung.«
    »Die kann er haben«, knurrte der Hüne in seiner Geheimzentrale. »Ich werde ihm die Köpfe derer schenken, die für diese unglaubliche Schlamperei verantwortlich sind. Es ist unfassbar, was sich dieser Atlan erlaubt – und keiner von euch Versagern ist in der Lage, diesen Mann festzusetzen.« Brooklyn ertrug den Wutausbruch ohne äußerliche Regung.
    »Und ich darf diese Suppe mal wieder auslöffeln«, murmelte Chart Deccon. »Man sollte euch allen den E-kick für mindestens zwei Monate entziehen.«
    »Das ändert nichts an den Tatsachen«, sagte Brooklyn gelassen. »Was mache ich mit dem Ahlnaten?«
    »Schick ihn zu den Sternenteufeln. Ich habe Wichtigeres zu tun, als mich um karrieresüchtige Schwachköpfe zu kümmern. Und ruf mich erst wieder an, wenn ihr Atlan gefunden habt.«
    Deccon trennte die Verbindung. Wie er es hasste, in dieser Zeit der ständigen Pannen und Fehler zu leben. Irgendwo im Schiff trieb sich dieser Aufrührer herum, und seine Leute waren zu dämlich, ihn einzufangen. Musste er sich denn wirklich um alles selber kümmern?
    Deccon wuchtete seinen massigen Körper aus dem Sessel und ging zu einer Kontrollkonsole. Schnaufte. Vielleicht ließ sich ja über SENECA etwas in die Wege leiten.
     
    Langsam wichen die Schmerzen aus Atlans geschundenem Körper. Romeo trug ihn auf den Armen und wiegte ihn wie ein Baby hin und her.
    »Du kannst mich jetzt loslassen«, sagte der Arkonide, als der Schmerz einigermaßen erträglich geworden war. Romeo hielt an und setzte ihn behutsam ab. Atlan hatte nicht die geringste Ahnung, wo er sich befand. Während die Maschine ihn durch die SOL geschleppt hatte, war er immer wieder für etliche Minuten besinnungslos gewesen – kein Wunder nach den drei schweren Neurotreffern.
    »Ich kenne dich«, sagte Romeo. »Wir sind uns schon begegnet.« Atlan stieß einen leisen Seufzer der Erleichterung aus. Wenn er künftig mit Romeo zusammenarbeiten konnte, standen seine Chancen darauf, endlich etwas zu erreichen, gar nicht einmal schlecht.
    Vor allem sollte er dann in der Lage sein, direkten Kontakt zu SENECA aufzunehmen.
    »Du bist einer der Schläfer.« Romeos Stimme klang nach wie vor blechern, aber nicht mehr ganz so schrill.
    »Nein«, wehrte Atlan ab. »Du irrst dich. Ich bin Atlan. Siehst du das nicht? Meine Identität muss in deinen Speichern verfügbar sein. Identifiziere mich.«
    Der Arkonide unterdrückte die Enttäuschung. War Romeo womöglich so stark beschädigt, dass er Atlan nicht mehr erkannte? Oder lag es gar an SENECA selbst? Wenn Romeo wie gewohnt mit der Bordpositronik in Verbindung stand, musste die Riesenpositronik Romeos Fehler eigentlich augenblicklich korrigieren.
    »Du bist einer der Schläfer«, beharrte Romeo stur. »Führ mich zu ihr.«
    »Zu wem?«, fragte Atlan, obwohl er die Antwort auf seine Frage kannte.
    »Zu Julia«, rief Romeo. »Zu meiner geliebten Julia. Du musst wissen, wo sie ist.«
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte Atlan. Jedes Wort konnte sein letztes sein, denn Romeos Waffenarme waren noch immer ausgefahren. Der Roboter war eindeutig defekt.
    »Du bist einer der Schläfer ...«, begann die Maschine von Neuem.
    »Das bin ich nicht. Ich bin Atlan. Erinnere dich. Du musst dich erinnern und eine Selbstdiagnose durchführen.«
    »Ich funktioniere einwandfrei«, stellte Romeo fest und ließ seine Augen aufleuchten, als könne er seine Behauptung damit beweisen. »Führe mich zu Julia. Jetzt!«
    »Ich weiß nicht, wo sich Julia aufhält«, versicherte Atlan erneut. »Es tut mir leid, aber ...«
    »Du weißt es«, ließ ihn Romeo nicht ausreden. »Du wirst mich zu ihr führen. Jetzt!«
    Atlan seufzte innerlich. Erwarte nie, dass sich deine Lage nicht mehr verschlechtern kann , hörte er seinen alten Lehrmeister Fartuloon in seiner Erinnerung. Sie kann es. Zu jedem Zeitpunkt und auf jede erdenkliche
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