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Atlan TH 0002 – Schergen der SOL

Atlan TH 0002 – Schergen der SOL

Titel: Atlan TH 0002 – Schergen der SOL
Autoren: Peter Griese & Peter Terrid
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Magniden haben ein Problem. Die SOL ist in einem Zugstrahl gefangen, und sie versuchen, davon freizukommen. Wie gesagt, es ist nicht unser Problem.«
    Er beschleunigte den Gleiter. Das kleine Gefährt war speziell für Einsätze innerhalb der SOL konstruiert worden. Es fasste maximal drei Personen. Aksel von Dhrau benutzte es für seine Streifzüge durch das Raumschiff, insbesondere wenn er auf die Jagd ging oder auf Rekrutierungen aus war.
    Obwohl er erst 28 Jahre alt war, stand er bereits an der Spitze der gefürchtetsten Kaste der SOL. Auf der Schulter seiner silbernen Kombination prangte ein goldenes Symbol, in dessen Umrissen unschwer das hantelförmige Raumschiff zu erkennen war.
    »Ist unser Wechsel in die SZ-1 angekündigt worden?«, fragte er Barvos Dom.
    Sein Vertreter nickte.
    Sie näherten sich nun der Grenze zwischen dem Mittelteil und der SOL-Zelle-1. Für normale Solaner war hier ein Weiterkommen unmöglich. Auf Geheiß der Schiffsführung, also des High Sideryt, war es allen Solanern untersagt, von einem der drei Teile des Schiffes in einen anderen zu wechseln. Nur bestimmten Angehörigen der SOLAG stand dieser Weg offen.
    Aksel von Dhrau war nicht nur ein hervorragender Kämpfer, sondern auch ein geschulter Techniker. Er galt als erzreaktionär. Neben den offiziell von der SOLAG aufgestellten Regeln und Gesetzen zählte bei ihm nichts. Er sah in allem nur die Erfüllung seiner Aufgabe. Das Wort Gnade war ihm unbekannt. Er ging gegen jeden unerbittlich vor, der seine Pläne oder die der SOLAG störte.
    Äußerlich war er eine auffallende Erscheinung. Eitelkeit und Arroganz prägten sein Verhalten. Teilweise überdeckte er damit lediglich seine mangelnde Lebenserfahrung. Dies galt insbesondere gegenüber Barvos Dom, der mit seinen 52 Jahren deutlich älter war.
    Aksel von Dhrau färbte seine Haare grau. Dies gab ihm seiner Meinung nach den Anschein von Weisheit und Erfahrung. Seine lockige Haarpracht überdeckte das kantige Gesicht bis kurz über die Augen. Seine Bewegungen wirkten teilweise kantig, aber das täuschte. Sein Körper war durchtrainiert.
    Überhaupt waren fast alle Vystiden sehr auf eine schlanke und sportliche Erscheinung bedacht. Sie besaßen eigene Trainingszentren, in denen sie sich ständig harten Fitnessübungen unterzogen.
     
    Der Gleiter näherte sich der Schleuse zur SZ-1. Aksel von Dhrau verringerte die Geschwindigkeit nicht. Er schätzte die Entfernung ab und kam zu dem Schluss, dass die Wachmannschaften und Roboter ihn mit seinem speziellen Gleiter früh genug erkennen konnten, um den Durchgang zu öffnen.
    Fast wäre es schiefgegangen. Das Tor wurde zwar geöffnet, aber der Gleiter rammte einen der Stahlflügel und geriet kurz ins Taumeln. Die Servos heulten auf, als von Dhrau das Fahrzeug mit einem Ruck zum Halten brachte. Kurz darauf schwang er sich nach draußen. Zlava folgte ihm auf dem Fuß. Nur Dom blieb hinter dem Steuerpult stehen. Er kannte die martialischen Auftritte seines Chefs zur Genüge, und er beteiligte sich nur selten daran.
    Die Wachmannschaft bestand aus einem Haematen, wie die normalen Angehörigen der Brüder der zweiten Wertigkeit genannt wurden, und zwei Ferraten. Dazu kamen zwei Roboter, die jedoch keinem der Solaner unterstanden. Nur die Vystiden-Offiziere besaßen Kommandogewalt über Kampfroboter. Aksel von Dhrau kannte alle Vystiden mit Namen, obwohl deren Gesamtzahl immerhin 469 betrug.
    »Fratschko, du Idiot!«, schrie er den Haematen an. Seine Hand fuhr an die Gurgel des Mannes. »Zu dumm, um die einfachsten Aufgaben zu erfüllen. Ich sollte dafür sorgen, dass du wieder zu den Rostjägern kommst.«
    Die beiden Ferraten verkrochen sich hinter den Robotern, denn auch sie fürchteten den Zorn des Chefs der Vystiden. Fratschko reagierte mit keinem Wort auf den Anpfiff seines Vorgesetzten. Er kannte von Dhraus rabiate Art und wusste, dass jeder Widerspruch und jede Ausrede die Sache nur noch schlimmer machen würden.
    Aksel von Dhrau ließ von der Kehle des Haematen ab und rammte ihm stattdessen die Faust in den Magen. Fratschko taumelte schmerzverkrümmt zurück.
    »Das war lediglich eine Warnung«, drohte von Dhrau. »Wenn so etwas noch einmal vorkommt, verarbeite ich dich zu Stahlspänen.«
    Fratschko nickte.
    »Steh nicht dumm in der Gegend herum!« Der Vystiden-Chef ging zum Gleiter zurück. »Zeig den dämlichen Ferraten, wer hier der Herr ist.«
    »Los!«, fauchte nun auch Zlava. Sie trat Fratschko mit voller Wucht ins Gesäß. Dann folgte
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