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Atlan TH 0002 – Schergen der SOL

Atlan TH 0002 – Schergen der SOL

Titel: Atlan TH 0002 – Schergen der SOL
Autoren: Peter Griese & Peter Terrid
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sie hämisch grinsend ihrem Chef.
    Als der Gleiter wieder anrückte, sagte Barvos Dom ruhig: »Du solltest dich ein wenig beruhigen, Chef. Ich werde etwas Musik machen.«
    Ihn traf ein zorniger Blick aus dem hochroten Gesicht von Dhraus. Dom tat so, als ob er es nicht sähe. Mit einem Tastendruck schaltete er eine Tonspule ein.
    Eine fremdartige Musik erklang. Sie bestand abwechselnd aus einem rhythmischen Teil und Passagen, in denen musikalisch alles drunter und drüber ging.
    »Du hast recht, alter Mann.« Von Dhrau knirschte mit den Zähnen. »Ich muss mich abreagieren. Aber nicht mit deiner blöden Dudelei.« Er trat mit der Stiefelspitze gegen die Konsole. Kurzschlussfunken sprühten auf – dann war Ruhe.
    Der Vystiden-Chef setzte die Fahrt fort. Mit riskanten Manövern kurvte das kleine Gefährt durch die Gänge und Korridore der SZ-1. Immer wieder sprangen Solaner erschrocken zur Seite.
    »Besorgt mir ein Monster oder einen von den überflüssigen Extras.« Aksel von Dhrau zog seine schwere Energiewaffe und wirbelte sie spielerisch durch die Luft. »Wir wollen eine kleine Jagd veranstalten. Dabei können wir das Schiff gleichzeitig vom Ungeziefer befreien.«
    Barvos Dom zog unmerklich die Stirn kraus. Natürlich konnte er seinem Chef schlecht widersprechen. Die Monsterjagden gehörten zu von Dhraus Lieblingstätigkeiten. Dabei konnte er seinem Zorn und seiner Unbeherrschtheit freien Lauf lassen.
    Dom verschwieg, dass er diese unmenschlichen Veranstaltungen ablehnte. In jungen Jahren hatte er sich gelegentlich selbst an den Hetzjagden beteiligt. Inzwischen hatte sich seine Einstellung jedoch gewandelt. Unter anderem deshalb, weil es sich meist um reine Schaukämpfe handelte, die die Vystiden gar nicht verlieren konnten . Sie besaßen die besten Waffen und waren allesamt ausgebildete Soldaten. Die Monster, denen die Jagden galten, waren dagegen in den meisten Fällen hilflose Geschöpfe.
    Viele Vystiden machten sich einen besonderen Spaß daraus, ihre Opfer lange zappeln zu lassen und sie in die Enge zu treiben, bevor sie ihnen den Gnadenschuss gaben. Barvos Dom verabscheute solche Praktiken insgeheim. Er wusste aber, dass er sofort von seinem Posten entfernt werden würde, wenn er diese Meinung offiziell äußerte.
    Zlava klatschte begeistert in die Hände, als sie von Dhraus Vorschlag hörte. »Endlich ist etwas los. Das gefällt mir.«
    »Als ob in deinem Leben nicht schon genug los wäre.« Der Vystiden-Chef grinste seine Stellvertreterin hämisch an.
    »Nur keinen Neid, du ... du ...«
    »Hüte deine Zunge, Zlava. Ich könnte sie dir sonst abschneiden.« Im Beisein von Untergebenen wahrten die drei Vystiden an der Spitze ihrer Kaste Ruhe und Disziplin. Nur wenn sie allein waren, brachen die Aggressionen durch. Aksel von Dhrau liebte raue Töne. Wenn einer seiner Stellvertreter zu frech wurde, griff er sehr schnell und sehr hart durch.
    Zlava tat, als habe sie die Zurechtweisung nicht gehört. Sie stichelte allerdings auch nicht mehr weiter, sondern lenkte das Gespräch auf Aksels Anliegen. »Wo soll die Jagd stattfinden?«
    »Statt zu fragen, solltest du lieber einen vernünftigen Vorschlag machen.«
    »In der Nähe der Wohntrakte der Extras treiben sich immer ein paar Parias herum. Wie wäre es damit?«
    Aksel von Dhrau verzog verächtlich den Mund. »Ich will keinen harmlosen Trottel, sondern eine reißende Bestie. Und die musst du aus ihrem Versteck treiben.«
    »So etwas finden wir am ehesten in den Randzonen der Hangars«, meinte Barvos Dom. »Erinnerst du dich an den Fleischberg in der SZ-2 aus dem vorigen Jahr? Der hat dir ganz schön zu schaffen gemacht.«
    »Das war vor zwei Jahren, Barvos«, antwortete der Vystiden-Chef verächtlich. »Dein Gedächtnis lässt nach.« Dom war sich sicher, dass das nicht stimmte, aber er schwieg. Von Dhrau lenkte den Gleiter in Richtung der Außenzonen der SZ-1. Mehrmals hielt er an und fragte Solaner, ob sie eines der Monster in der Nähe gesehen hätten. Mehr als ein Kopfschütteln und ängstliche Blicke erhielt er nicht zur Antwort.
    Schließlich kehrte er um und flog den Wohntrakt der Extras an. Seine beiden Begleiter schwiegen, denn die geschwollenen Stirnadern des Vystiden-Chefs signalisierten, dass dieser schlechter Laune war.
    »Man müsste die Jagd auf Monster für gewöhnliche Solaner verbieten«, knurrte Aksel von Dhrau. »Das ist nur eine Sache für geschulte Vystiden.«
    Barvos Dom machte sich seine eigenen Gedanken zu dieser Bemerkung. Tatsächlich
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