Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Atlan TH 0002 – Schergen der SOL

Atlan TH 0002 – Schergen der SOL

Titel: Atlan TH 0002 – Schergen der SOL
Autoren: Peter Griese & Peter Terrid
Vom Netzwerk:
wurde die Jagd auf die Ausgestoßenen von der Schiffsführung geduldet. Offiziell sagte das natürlich niemand, aber es wurde auch nichts dagegen unternommen. Es gab kein offizielles Jagdverbot. Die heimliche Billigung der SOLAG hatte unter anderem den Zweck, den in das Schiff eingepferchten Menschen ein natürliches Ventil zum Abbau ihrer Aggressionen zu geben.
    Normale Solaner befassten sich üblicherweise nicht mit den Monstern. Sie hatten genug mit sich selbst und ihrem Kampf ums Überleben zu tun. Es gab auch Menschen, die den Missgestalteten aus Mitleid halfen. Die tatsächliche Anzahl der körperlich mutierten Solaner war nicht bekannt. Es gab Gerüchte und Schätzungen, aber keine konkreten Angaben.
    Als sich der Gleiter der Region näherte, in der die Extras lebten, lachte Aksel von Dhrau auf. Seine Hand zeigte nach vorn. Dort waren zwei unförmige Gestalten sichtbar.
    »Das sind keine Extras.« Er pfiff durch die Zähne. »Das sind Fehlentwicklungen.«
    Die beiden Parias waren menschenähnlich. Auf den ersten Blick war zu erkennen, dass es sich um Zwillinge handelte, denn sie glichen sich bis in die kleinste Einzelheit. Ihr Körper war lediglich mit einem sackähnlichen Etwas bedeckt. Auf dem Rumpf saß ein Kopf, der so groß war wie der restliche Leib. Die völlig verkümmerten Beine waren unter dem unförmigen Kleidungsstück kaum zu erkennen. Die beiden missgestalteten Solaner hockten auf kleinen Brettern, unter denen vier Rollen montiert waren. Die langen Arme ruhten daneben auf dem Stahlboden des Korridors.
    Noch während der Gleiter heranbrauste, feuerte der Vystiden-Chef einen schwachen Energieschuss ab, um die beiden Monster aufzuschrecken. Er wollte, dass sie flohen, sodass sich eine richtige Jagd entwickelte. Der Schuss zischte wirkungslos über die Köpfe der beiden Missgestalteten hinweg. Diese blickten sich unruhig um, ergriffen zu von Dhraus Ärger aber nicht die Flucht.
    »Das sind nichts weiter als harmlose Idioten«, sagte Barvos Dom. »Der Mühe nicht wert.«
    »Blödsinn«, rief von Dhrau. »Es gibt keine harmlosen Monster!« Mit einigen gezielten Schüssen trennte er die Rollen eines der Schlitten ab. Der Paria schrie wütend auf und fiel zur Seite. Ohne das kleine Gefährt war er bewegungsunfähig.
    »Ihr verfluchten Troiliten!«, schrie er mit einer hohen Fistelstimme.
    Der andere ergriff die Flucht. Mit beiden Händen schob er seinen Schlitten an und verschwand in dem Gang, der zu den Wohnkabinen der Extras führte. Diese Außerirdischen, die bei gelegentlichen Besuchen auf fremden Planeten freiwillig oder unfreiwillig an Bord der SOL gekommen waren, stellten eine schwer einzuschätzende und exotische Gruppe dar. Kaum eines dieser Wesen glich dem anderen. Sie waren teilweise intelligent und teilweise kaum mehr als bessere Tiere.
    »Hinterher!«, brüllte Zlava. Sie zog ihre Waffe und feuerte ebenfalls einen Schuss ab, der dicht hinter dem fliehenden Paria den Boden aufglühen ließ. Aksel beschleunigte den Gleiter. Um das Monster, das von seinem Brett gestürzt war, kümmerte er sich nicht. Es war kein lohnendes Jagdobjekt. Der Gleiter brauste haarscharf über die wimmernde Gestalt hinweg, die ängstlich ihren riesigen Schädel einzog.
    Der Flüchtige hatte mittlerweile fast zwanzig Meter Vorsprung. In dem Korridor der Extras wimmelte es von Fremdlebewesen. Das Geschrei des fliehenden Monsters lockte weitere Bewohner aus ihren Kabinen, und der Vystiden-Chef sah sich gezwungen, seinen Gleiter zu verlangsamen. Anderenfalls wäre es zu einem Blutbad gekommen. Nicht, dass ihn das sonderlich gekümmert hätte, aber er wusste, dass zu viel Aufsehen womöglich die Magniden oder sogar den High Sideryt auf den Plan rufen würde.
    Er schaltete den Lautsprecher ein.
    »Macht sofort den Weg frei, ihr verfluchter Abschaum!«, brüllte er in das Mikrofon. »Oder es passiert ein Unglück!«
    Die Fremden drängten sich entgegen der Anweisung zu einem dichten Knäuel zusammen. Vermutlich waren sie zu dumm oder zu verängstigt, um ihn zu verstehen. Aksel sah die verrücktesten Gestalten, die allesamt einem kosmischen Zoo hätten entsprungen sein können. Er musste den Gleiter schließlich anhalten und seine Jagd beenden.
    »Das ist unglaublich!«, schrie er und fuchtelte mit seiner Waffe herum. »Ich werde dafür sorgen, dass ihr alle auf einem Eisplaneten ausgesetzt werdet.«
    »Das kann uns nicht erschrecken.« Ein Extra, der wie ein wandelnder Baumstumpf aussah, hatte mit tiefer Bassstimme
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher