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Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not

Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not

Titel: Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not
Autoren: William Voltz & Peter Griese
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SOL-Farm mit dem Mystosanbau ist nur ein erster Schritt. Die Tristesse des Alltags, der die meisten Solaner verfallen sind, ist aber ein ausgezeichneter Nährboden für eine weitere Verbreitung des Rauschgifts. Deshalb muss hier ein Riegel vorgeschoben werden. Ich bin sicher, dass der High Sideryt solche Zustände nicht dulden würde, wenn er von ihnen wüsste. Letzten Endes geht es auch um seine eigene Machtbasis.«
    Valara sagte nichts mehr. Sie hatte ihre Bedenken geäußert. Ansonsten galt ihr Vertrauen uneingeschränkt dem Arkoniden.
    Sie verabredeten sich mit Loorn nach dem gemeinsamen Mittagessen in dessen Unterkunft. Piex, den Atlan Valara mit herzlichem Dank zurückgegeben hatte, hing wieder an seinem gewohnten Platz.
    »Ich muss mit dir sprechen, Ludewigh«, begann Atlan. »Zunächst möchte ich von dir wissen, was die alte Mühle ist.« Loorn, der noch keine Einzelheiten über Atlans Aktion am Vormittag gehört hatte, blickte auf.
    »Alte Mühle? Jenseits der zurzeit brachliegenden Felder gab es früher einmal eine Station, in der Getreide verarbeitet wurde. Nur dieser Block kann damit gemeint sein.« Auf Atlans Aufforderung beschrieb er den Weg dorthin.
    »Bist du bereit, uns zu helfen? Valara und ich sind der Ansicht, dass diesem Rauschgiftring ein Ende bereitet werden muss.«
    »Natürlich.« Loorn war fast empört über die Frage. »Ich kämpfe gegen die Droge, seit ich von ihr weiß. Aber es ist hoffnungslos. Wir allein können nichts ausrichten.«
    »Oft ist es nicht einfach, die richtige Lösung für ein Problem zu finden«, sagte Atlan. »Es gibt immer Hindernisse, die man für unüberwindbar hält, Hemmnisse und Zweifel, die es schwer machen, den richtigen Entschluss zu fassen.«
    »Ich weiß nicht, worauf du hinauswillst, Atlan.« Der Arkonide lächelte und begann zu erzählen.
    »Es fuhr einmal ein Fischer mit einem großen Fass voller Fische in dunkler Nacht mit seinem Schlitten durch eine schneebedeckte Landschaft. Er war auf dem Weg zu seiner Hütte in einer kleinen Siedlung. Der Weg war noch weit, und er hatte keine Waffen bei sich. Ein Rudel Wölfe näherte sich seinem Schlitten. Die ausgehungerten Tiere witterten eine reichhaltige Mahlzeit. In seiner Not fing der Mann an, die Fische aus dem Fass den Wölfen zum Fraß vorzuwerfen. Er hoffte, sie so abschütteln zu können. Seine beiden Pferde rannten wie der Wind, denn auch sie witterten die Gefahr. Als der Mann schließlich alle Fische verfüttert hatte, gaben die Wölfe immer noch nicht auf. Der Mann sah sein Ende gekommen, da hatte er eine Idee.«
    Atlan machte eine Pause und wartete.
    »Er opferte eines seiner beiden Reittiere, nicht wahr?«, sagte Ludewigh Loorn.
    »Ganz richtig. Für einen Moment hatte er Ruhe. Aber die Wölfe gaben immer noch nicht auf. Nachdem sie das Pferd gefressen hatten, war das Rudel wieder da. In seiner Verzweiflung opferte der Fischer auch das zweite Pferd. Wieder waren die Wölfe für einige Zeit beschäftigt, aber dann stand der Mann allein auf seinem Schlitten, und die Tiere waren noch immer hungrig. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie zu ihm hinaufspringen würden. Was sollte er tun?«
    Loorn schwieg.
    »Das ist der Punkt«, fuhr Atlan fort, »an dem du dich befindest. Die Lösung liegt auf der Hand, aber du siehst sie nicht.« Loorn schüttelte den Kopf.
    »Hast du Geschwister?«, fragte Atlan.
    »Eine ältere Schwester. Warum?«
    »Was hast du getan, wenn sie dich geärgert hat?«
    Ludewigh zuckte mit den Schultern.
    »Bist du nicht zu deinen Eltern gelaufen?«
    »Meine Eltern sind früh gestorben. Ich bin bei Verwandten aufgewachsen, die ziemlich gemein zu mir waren. Deshalb habe ich mich schon früh um eine eigene Arbeit bemüht.«
    »Gut. Zu wem bist du gelaufen, wenn deine Schwester dich geärgert hat?«
    Loorn behagte das Gespräch nicht sonderlich. Seine Antworten kamen langsam. »Ich bin schon manchmal zu meiner Ziehmutter gerannt und habe ...«
    »... gepetzt«, fuhr Atlan fort. »Eine ganz logische Sache, denn es ist die naheliegende Lösung. Als Kind findet man diese Lösungen, ohne groß darüber nachzudenken. Als Erwachsener entwickelt man Skrupel, folgt erlernten Wertvorstellungen. Die Einbildung diktiert das Verhalten, nicht so sehr Verstand und Gefühl. Man meint, es gäbe keine Lösung, und doch liegt sie so nahe.«
    »Ich weiß trotzdem nicht, was der Fischer aus deiner Geschichte tun sollte. Was du von mir verlangst, kann ich mir dagegen vorstellen.«
    »Glaubst du, dass der von
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