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Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Titel: Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren
Autoren: Uwe Anton
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meines Schiffs. Und zur zweiten Frage … das ist eine lange Geschichte.«
    Ich versuchte zu lächeln, konnte jedoch nicht mit Sicherheit sagen, ob es mir auch gelang. »Ich habe Zeit. Und ich brauche Antworten.« Ich spielte mit dem Gedanken, sie zu fragen, wer ich war, zögerte jedoch. Die ganze Situation war völlig undurchsichtig. Konnte ich Major Simmers wirklich vertrauen?
    »Das stimmt nicht ganz. Sie haben keine Zeit, Lordadmiral. Und Sie müssen auf der Hut sein.«
    »Auf der Hut wovor?« Ich schien eine unsichtbare Grenze erreicht zu haben. Immer, wenn ich einen Schritt vortrat, wich die Frau einen Schritt zurück, als wolle sie verhindern, dass ich ihr zu nahe kam.
    Hielt sie mich für eine Gefahr? Eine Bedrohung? Oder wollte sie vermeiden, dass ich das Flimmern ihrer Umrisse bemerkte?
    »Vor ihm.«
    »Diesem … Plasmawesen?« In Ermangelung eines besseren Begriffs benutzte ich diesen.
    »Es ist kein Plasmawesen. Es ist …«
    Ich kniff die Augen zusammen, sah sie fragend an. »Was?«
    »Ich kann Ihnen das jetzt nicht erklären, Lordadmiral. Dafür ist die Zeit zu knapp. Sie müssen mir vertrauen.«
    Lordadmiral Atlan … das hörte sich bedeutend an.
    Major Simmers wich weiterhin stetig vor mir zurück und sah mich dabei unverwandt an. Sie erreichte das Analysegerät, in dem das silberfarbene Schmuckstück untersucht wurde. Der flimmernde Energieschirm, der den Armreifen umschlossen hatte, war erloschen, die untere Objektscheibe war leer. Das Schmuckstück war verschwunden.
    Ich riss die Augen auf. Ich war mir völlig sicher, dass keine andere Person die Technische Abteilung betreten hatte.
    Zuerst die Liege, nun das Schmuckstück …
    Die Kommandantin der IMASO schien meinen zweifelnden Blick richtig zu deuten. »Sie haben den Armreif gesehen, Lordadmiral?«
    »Ja. Wo ist er geblieben?«
    »Auch das ist eine lange Geschichte …«
    Wenn ich in der Tat ein Lordadmiral war, war ich rangmäßig höher gestellt als ein Major. Vielleicht war es an der Zeit, diese Karte auszuspielen. Mit den Andeutungen und Ausflüchten der Kommandantin vermochte ich jedenfalls nicht herauszufinden, was hier gespielt wurde. »Major …«
    »Es ist wirklich nicht so leicht zu erklären, Sir. Ich versuche ja, Ihnen zu helfen, und es ist schon ein großer Fortschritt, dass ich überhaupt zu Ihnen durchgedrungen bin. Ohne … ohne Unterstützung wäre mir das niemals gelungen. Es tut mir leid, Sir, aber ich kann Ihnen jetzt keine Einzelheiten erklären, das alles dauert zu lange. Ich muss Sie bitten, mir einfach zu vertrauen, Sir.«
    Ich kniff wieder die Augen zusammen, musterte die Gestalt, wie sie vor mir stand, die flimmernden Konturen, die den Körper nur unscharf abgrenzten. »Sie sind nicht echt, Major, nicht wahr?«
    Die Frau, die sich mir als Naileth Simmers vorgestellt hatte, seufzte leicht. »Doch, das bin ich, Lordadmiral. Ich bin sogar sehr real. Wenn auch nicht unbedingt für Sie, Sir.«
    »Was soll das heißen? Was ist mit mir passiert? Wo bin ich?«
    »An Bord der IMASO, Sir. Ein schneller Kreuzer der STAATEN-Klasse im Dienst der USO.«
    »Aber nicht in der Technischen Abteilung, oder?«
    Die Kommandantin zögerte, rang offensichtlich mit sich. »Ich halte es nicht für vorteilhaft, Ihnen das zu verraten, Sir. Mir wurde eine andere Vorgehensweise nahegelegt …«
    »Reden Sie endlich mal Klartext, Major! Von wem nahegelegt?«
    »Von …«
    Ich sah die Bewegung aus dem Augenwinkel, ein feuchtes Schimmern, ein rasantes Dahinfließen. Das unheimliche Wesen, das mich schon einmal vorfolgt und auf den Tisch getrieben hatte, schoss mit einer Geschwindigkeit, die es vorher nicht an den Tag gelegt hatte, um die Ecke und schnellte sich vom Boden ab. Es hatte seine humanoide Form aufgegeben, zeigte sich nun als riesiger Tropfen, für den die Gesetze der Schwerkraft nicht zu gelten schienen.
    »Nein!«, hörte ich den gellenden Schrei der Kommandantin, und bevor ich reagieren konnte, hatte das fremdartige Geschöpf mich bereits erreicht. Die Wucht des Aufpralls riss mich zu Boden. Auch ich schrie auf, aber nicht lange, denn die halbflüssige Substanz des Wesens schmiegte sich an mich, sickerte an Ärmeln und Beinen unter meine Kleidung, legte sich wie eine zweite Haut um meinen Körper, um den Kopf. Mein Schrei verklang, als mir schmierige Feuchtigkeit in den Mund drang, in die Nase. Ich konnte nicht mehr atmen, spürte, wie die Substanz durch Luft- und Speiseröhre in meinen Körper glitt, in mein Gehirn, sich dort
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