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Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Titel: Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren
Autoren: Uwe Anton
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denn?«
    Hast du mich … vermisst? Hast du das Gefühl gehabt, ohne mich unvollständig zu sein? Vielleicht sogar … sterben zu müssen?
    Ich antwortete nicht darauf.
    Nun ja, jetzt sind wir ja wieder vereint , fuhr der Logiksektor nach einer Weile fort. Er klang betroffen. Wir müssen in die Zukunft sehen. Nur gemeinsam kommen wir aus dieser ungewöhnlichen Situation wieder hinaus. Was schlägst du also vor?
    »Normalerweise bist du doch der Berater, und ich befolge deine Ratschläge, nicht wahr?«
    Wir müssen auf jeden Fall auf der Hut sein. Ich habe das Gefühl … oder sogar Indizien dafür … dass jemand unser Verschmelzen verhindern wollte. Vielleicht findet dieser jemand sich nicht so einfach damit ab, dass es ihm nicht gelungen ist.
    Deutlich hörte ich die tiefe Besorgnis heraus, die in den Worten des Extrasinns mitschwang. Er schien wirklich um seine Existenz zu fürchten.
    Ich beschloss, seine Behauptungen vorerst einmal für bare Münze zu nehmen und davon auszugehen, dass er mich unterstützen und ebenfalls schützen wollte. Was hätte ich auch anderes tun können? Ich hatte nicht die geringste Ahnung, wie ich ihn wieder hätte aus meinem Kopf bekommen sollen.
    »Wir müssen Informationen sammeln«, sagte ich. »Herausfinden, was mit uns passiert ist, wie und warum wir manipuliert wurden und was diejenigen wissen, die mit uns in Kontakt treten.«
    Und wie wollen wir das in Erfahrung bringen?
    »Es wäre schon mal ein Anfang, wenn ich die Augen öffnete und mich umsehe.«
    Hast du denn die Kontrolle über deinen Körper?
    »Das will ich doch hoffen.« Ich war einfach davon ausgegangen. Die Vorstellung, auf längere Zeit oder gar ewig mit meinem Extrasinn in diesem dunklen, leeren Limbus gefangen zu sein, jagte mir einen kalten Schauder über den Rücken.
    Ich konnte sie nur auf eine Weise vertreiben.
    Ich öffnete einfach die Augen.
     
     
    »Sir? Kann ich Ihnen helfen, Lordadmiral?«
    Ich räusperte mich. Eine junge Frau von vielleicht 30 Jahren sah mich an. Sie war nicht unbedingt mein Typ. Etwa einsachtzig groß, aber für meinen Geschmack etwas zu kräftig gebaut. Ihr rundes Gesicht zeigte jedoch ein Lächeln, das durchaus imstande war, mich dahinschmelzen zu lassen.
    Mir fiel keine schlagfertige Antwort ein. Ich stand da und wusste nicht, wer ich war, wo ich war und was gerade um mich herum geschah. Die ganze Situation kam mir völlig unwirklich vor.
    Die ganze Situation ist völlig unwirklich , stellte der Extrasinn klar.
    Plötzlich war ich mir dessen gar nicht mehr so absolut sicher. In gewisser Hinsicht natürlich schon; ich hatte mein Gedächtnis verloren, oder jemand hatte es mir genommen, und dieser Jemand spielte nun mit mir, manipulierte mich, war imstande, meine Umgebung willentlich zu verändern. Aber die Personen, die diese Umgebung bevölkerten, nahmen bestimmte Rollen im Plan des Unbekannten ein. Falls es mir gelang, diese Rollen zu durchschauen und dadurch das Verhalten der Personen im Vorhinein einzuschätzen, war ich schon ein ganzes Stück weiter.
    Warum bin ich nicht darauf gekommen?
    Ja, warum nicht? , erwiderte ich stumm. Schließlich willst du doch mein Berater sein!
    Ich sah mich um. Ich befand mich noch immer – oder schon wieder – in dem Labor, der Technischen Abteilung der IMASO – falls diese Information überhaupt zutreffend war. Aber jetzt war es nicht völlig menschenleer, sondern voll besetzt. Die Stammbesatzung eines schnellen Kreuzers der STAATEN-Klasse betrug 150 Personen, und mindestens zehn davon hielten sich in diesem Raum auf Ich vermutete, dass das Schiff zurzeit in einer wissenschaftlichen Mission unterwegs war.
    »Sir«, wiederholte die Frau.
    Ich riss mich zusammen. »Ja, natürlich, Miss …« Ich legte eine Kunstpause ein.
    »Oberleutnant Christina Gabrielle, Sir.« Die Frau bedachte mich mit einem fragenden Blick. Kannten wir uns? Innerlich verfluchte ich mein Unwissen. »Erster Wissenschaftlicher Offizier der IMASO.«
    »Natürlich.« Ich vermied jede persönliche Anrede. Das »Sir« war im Dienst obligatorisch für sie, aber privat mochte das etwas anders aussehen, und ich wollte mich nicht unnötig in die Nesseln setzen. »Ich … möchte mir dieses Schmuckstück ansehen, das Sie hier analysieren. Es scheint sich ja um einen ganz außergewöhnlichen Fund zu handeln.«
    »Schmuckstück, Sir?« Sie sah mich unsicher an.
    Ich grübelte kurz darüber, was man ihrem Blick entnehmen konnte. Unsicherheit? Die auf jeden Fall. Meine Bitte schien sie
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