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Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren

Titel: Atlan 11 - Monolith 01 - Planet der Silberherren
Autoren: Uwe Anton
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überrascht zu haben. Aber darunter … war das Misstrauen oder Überraschung? Oder einfach nur Schüchternheit?
    »Genau. Dieses silberne Armband, Oberleutnant.«
    »Ich arbeite zwar meistens an mehreren Projekten gleichzeitig, aber … ein silbernes Armband?«
    Ich überlegte kurz, wie weit ich gehen sollte. War es ratsam, ihr zu verraten, was ich entdeckt hatte, bevor der Extrasinn sich mit mir vereinigt hatte? Oder fuhr ich besser, wenn ich das vorerst für mich behielt?
    Ich hoffte auf einen Ratschlag des Logiksektors, doch er schwieg. Offensichtlich hatte er noch genug mit sich selbst zu tun.
    Ohne auf Antwort des Wissenschaftlichen Offiziers zu warten, ging ich los, direkt zu dem Analysegerät, in dem ich das Schmuckstück entdeckt hatte. Natürlich war es leer. Ich hatte auch nichts anderes erwartet.
    Direkt neben dem Instrument befand sich Christina Gabrielles Arbeitsplatz. Zuvor hatte ich nicht darauf geachtet, doch nun ließ ich den Blick über einige Medaillen und eingerahmte Urkunden gleiten. Drei Doktortitel – in Chemie, Physik und Exobiologie –, 3098 Empfängerin des Crest-Gedächtnispreises für herausragende junge Wissenschaftler, zweimal mit der Waringer-Ehrenmedaille ausgezeichnet. Ein richtiges Wunderkind also.
    Ich fragte mich, wieso es sie ausgerechnet an Bord eines schnellen Kreuzers verschlagen hatte.
    Gabrielle war mir zu ihrem Pult gefolgt. Ratlos stand sie da und sah mich an.
    »Dieses Gerät verfügt über einen internen Speicher«, stellte ich fest.
    »Sir?«
    »Über einen Speicher, in dem festgehalten ist, welche Untersuchungen in letzter Zeit mit diesem Gerät vorgenommen wurden.«
    »Ja, natürlich.«
    »Ich möchte den Speicher auslesen.«
    »Sir, ich kann Ihnen versichern, dass ich weder mit diesem noch auf einem anderen Gerät ein silbernes Schmuckstück analysiert habe.«
    »Oberleutnant …«
    »Natürlich, Sir. Kein Problem.« Sie rief die Speicherdaten auf, und ich überflog sie. In den letzten Wochen war in der Tat kein Schmuckstück aufgeführt, ob nun aus einem silberähnlichen oder einem anderen Material.
    Ich musste mir eingestehen, dass ich damit gerechnet hatte. Schließlich war das Schmuckstück schon bei meinem zweiten Besuch im Labor verschwunden gewesen, als hätte es nie existiert.
    Die Wissenschaftlerin räusperte sich. »Sir …«
    Ich sah sie an.
    »Wir alle wissen, was mit Ihnen … passiert ist, Sir. Vielleicht …« Sie hielt kurz inne. »Vielleicht wäre es angebracht, wenn ich Sie zur Krankenstation begleiten würde. Oberleutnant Atair wird bestimmt …« Sie verstummte. Ihre Besorgnis klang ehrlich. In diesem Augenblick kam sie mir weniger wie eine Chefwissenschaftlerin denn wie ein Schulmädchen vor, das ihrem Lehrer gerade eine wissenschaftliche Hausarbeit abgab.
    Wir alle wissen, was mit Ihnen passiert ist, Sir. Ich musste mich mit aller Kraft davon abhalten, sie zu fragen, was genau mir zugestoßen war. Ich durfte mich nicht bloßstellen, musste meinen Gedächtnisverlust verschweigen, solange es ging.
    »Nein.« Ich schüttelte den Kopf. »Nicht auf die Krankenstation. Aber Sie dürfen mich zur Kommandantin begleiten.«
    »Zur Kommandantin?«
    »Naileth Simmers, nicht wahr?«
    »Ja, natürlich, Sir. Äh … Ich soll Sie begleiten?«
    »Dann können wir uns ein wenig unterhalten.« Selbstverständlich kannte ich den Weg zur Zentrale. Was ich zu dem Wissenschaftlichen Offizier gesagt hatte, war nicht gelogen. Vielleicht konnte ich sie unterwegs unauffällig aushorchen.
    »Sofort, Sir.«
    Ich drehte mich zum Schott der Technischen Abteilung um und ging voraus. Oberleutnant Gabrielle folgte mir.
    »Christina!«, hörte ich einen Ruf, als sich die Tür vor mir öffnete. Ich sah über die Schulter zurück.
    Ein vielleicht 30 Jahre alter Techniker mit hellbraunem, wirrem Haar winkte ihr zu. Die spitze Nase in seinem flachen Gesicht war deutlich gerötet. Der Mann wirkte nervös und angespannt, als sei er mit furchtbar wichtigen Dingen beschäftigt. »Ich brauche Hilfe bei der fünfdimensionalen Dimensionsgeometrik! Die Hyperthorik bereitet uns Schwierigkeiten.«
    Oberleutnant Gabrielle zögerte, warf mir einen fragenden Blick zu. Ich nickte. Erst, als sie sich abgewandt hatte, runzelte ich die Stirn.
    Fünfdimensionale Dimensionsgeometrik? Dieses Prinzip war von den alten Arkoniden in der Theorie als Möglichkeit beschrieben, aber niemals praktisch ausgewertet worden. Es ging dabei um eine »mechanische Teleportation mit Erfassungs-Impulsstrahlen von
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