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Atemlos

Atemlos

Titel: Atemlos
Autoren: Leocardia Sommer
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schmerzte. So sehr, dass er Panik davor hatte, dieses Glück wieder zu verlieren. Langsam schwante ihn, woher seine Träume kamen und wieso er diese dumpfe Angst vor Verlust in sich verspürte. Hoffentlich hatte er sich Nicks Anspannung am Telefon nur eingebildet, als er ihn heute, am Samstag zum Briefing nach Salt Lake zitiert hatte. Salt Lake City war mit dem Auto von Green Rivers aus in knapp eineinhalb Stunden zu erreichen. Normalerweise wechselte er sich mit Matt unter der Woche ab, so dass sowohl Matt als auch er die Strecke maximal dreimal in der Woche zurückzulegen brauchten. Es war völlig ausreichend, wenn nur einer von ihnen in Salt Lake anwesend war. Die meisten Aufgaben waren sowieso per Telefon oder am Laptop zu erledigen. Seufzend schnappte Sid sich seine Schlüssel und verließ das Appartement.

2. Salt-Lake-City - Der neue Auftrag

    Sid beobachtete seinen Freund Matt dabei, wie dieser einem eingesperrten Tiger gleich, im Raum unruhig auf und ab ging. Dabei strich er sich immer wieder nervös über die kurzen, schwarzen Haare. Matt war sichtlich aufgebracht, über die Neuigkeiten, die ihnen Nick gerade berichtet hatte. Nick hatte einen Anruf von Deniz´ Anwalt bekommen, der ihm ein Päckchen mit brisantem Material angekündigt hatte. Außerdem hatte der Anwalt ausdrücklich darauf hingewiesen, dass nur Matt, Nick selbst und Sid in diesem speziellen Fall zu Rate gezogen werden durften.
    Remir Deniz, ein berüchtigter Waffenhändler, war des Mordes angeklagt worden und saß in San Fransisco in Untersuchungshaft. Als sie vor einigen Tagen davon gehört hatten, war die Freude der Männer groß gewesen, denn besonders Matt hatte mit diesem Schweinehund noch eine alte Rechnung offen. Deniz war maßgeblich schuld daran, dass Matt seinen alten Freund und Waffenbruder Joe viele Jahre lang für tot gehalten hatte. Joe war zwar mittlerweile wieder von den Toten auferstanden , allerdings hatte er jeglichen Kontakt zu Matt und Tammy, seiner Exfrau abgebrochen, was Matt keine Ruhe ließ. Joe hatte Matt unterschwellig gedroht, die Suche nach ihm nicht voranzutreiben, sondern sich aus seinem Leben raus- und sich ihm fernzuhalten. Wie gerne hätte Sid für Matt dieses Rätsel gelöst und den Fall endgültig zu den Akten gelegt, aber trotz wochenlanger Recherche hatte er keine hilfreichen Erkenntnisse über Deniz und den Verbleib von Joe in Erfahrung bringen können. Umso überraschter war Sid jetzt, dass Deniz sich jetzt ausdrücklich an Nick und seine Männer wandte und sie um Hilfe bat. Aber das bedeutete auch, dass Deniz sie ebenfalls genau kannte und wusste, mit wem er kommunizierte. Und das war gelinde gesagt, gar nicht gut. „Wir hätten ihn töten sollen, als wir die Gelegenheit dazu hatten.“ Matts Blick war grimmig und eiskalt. „Wir haben es verbockt.“ Nick schüttelte daraufhin heftig den Kopf. „Nein Matt. Es wäre falsch gewesen, ihn zu töten. Hätte er uns angegriffen, dann ja. Dann hätten wir uns verteidigen können und ihm den Garaus machen können. Aber so? Das wäre kaltblütiger Mord gewesen und so etwas machen wir nicht. Wir sind keine Killer. Wir sind nicht wie er.“ Nicks Einwand war richtig und alle wussten es. Sid versuchte, die ganze Situation analytisch zu betrachten. „Wann kommt dieses ominöse Päckchen denn hier an?“ Er war neugierig und konnte auch die Spannung der anderen im Raum förmlich greifen. „Der Kurier ist unterwegs und sollte jeden Augenblick da sein“, antwortete Nick. Wie bestellt klopfte es an der Tür und Nicks Sekretärin Sofie streckte den Kopf herein. „Nick. Euer Besuch ist hier. Die junge Dame sagt, sie käme von Remir Deniz, beziehungsweise seinem Anwalt.“ Sid und Matt blickten sich kurz an, während Nick seiner Assistentin zunickte. Daraufhin öffnete Sofie die Türe ganz und forderte die junge Frau, die hinter ihr wartete auf, einzutreten. Zögernd kam sie näher und blieb eingeschüchtert neben Sofie stehen, die ihr aufmunternd zulächelte. Schließlich betrat sie das Zimmer, blieb jedoch in der Nähe der Tür stehen, die Sofie beim Gehen hinter sich zuzog. Sid schätzte die junge Frau auf höchstens 18. Langes, schwarzes Haar umrahmte ein schmales Gesicht, das ihm vage bekannt vorkam. Sie hatte perfekt geschwungene Augenbrauen und dichte Wimpern, die ihre schokobraunen Augen sehr gut zur Geltung brachten. Die Jeans und das überweite Shirt, verhüllten ihre zierliche, schlanke Gestalt und alles, was an ihr weiblich war. „Sind Sie der Bote von
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