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Atemlos

Atemlos

Titel: Atemlos
Autoren: Leocardia Sommer
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Yasmin eine Zeitlang zu beschützen, anzunehmen. Becky und Yasmin mochten sich von Anfang an. Nur Tammy hatte, als sie von dem Plan erfuhr, heftig aufbegehrt, sich aber dann von Matt beruhigen und schließlich überzeugen lassen. Natürlich hatte sie Becky klargemacht, dass die Männer diese Entscheidung völlig anders getroffen hätten, wenn sie von ihrer Schwangerschaft wüssten. Tammy riet Becky, Sid so schnell wie möglich reinen Wein einzuschenken, wenn sie nicht noch massiven Ärger riskieren wollte. Schließlich war, sollten Becky und Yasmin wider Erwarten in eine brenzliche Situation geraten, auch noch sein Baby in ernsthafter Gefahr. Becky hatte Tammys Einwände erst mit einer lässigen Handbewegung abgetan, ihr aber dann doch versprochen, ihr Versäumnis schnell nachzuholen. Also hatte Tammy zähneknirschend eine Haushaltshilfe eingestellt, die Becky im Herrenhaus auf unbestimmte Zeit so gut wie möglich vertreten sollte. Die Kinder waren zunächst geschockt, hatten es aber schließlich akzeptiert, dass Becky auf Fortbildung musste. Sie hatte ihnen versprochen, die Schulungen so schnell wie möglich hinter sich zu bringen, um so kurz wie möglich weg zu bleiben.
    Sid fuhr sich mit beiden Händen durch das nasse Haar und ließ seinen Blick über die beiden Koppeln rechts neben dem zweiten, etwas kleineren Gebäude gleiten, das als Gerätehaus und Futterlager diente. Es kam ihm wie eine andere Welt vor, die er hier mit seiner kleinen Familie bewohnen durfte. Becky war seit Tagen so gelöst wie schon lange nicht mehr und summte den lieben langen Tag fröhlich vor sich hin, wenn sie nicht gerade mit Yasmin einen ihrer Späße auf seine Kosten ausheckte. Aus heutiger Sicht betrachtet, war dies der einzig vernünftige Plan gewesen, obwohl Sid das ganz und gar nicht so gesehen hatte. Als Nick und Matt beschlossen hatten, dass Sid zusammen mit Becky und Yasmin in das kleine Farmhaus ziehen sollten, hatte Sid heftig dagegen protestiert. Nicks Argument, eine Frau musste sich um Yasmin kümmern, war zwar nicht von der Hand zu weisen, aber wieso zum Teufel sollte das ausgerechnet Becky sein? Widerwillig gestand Sid sich ein, dass Becky bei den Kindern und im Haus eher abkömmlich war als Tammy. Und er musste zähneknirschend zugeben, dass es auch keinen Sinn machte, mit allen Kindern unterzutauchen, schon der Schule wegen. Nick konnte als Firmeninhaber von SECURNOW nicht mehr als ein paar Tage verschwinden. Er fiel also auch aus. Als Becky dann noch, total begeistert von der Idee, auf ihn einredete, gab er schließlich resigniert nach. Es passierte es ja nicht alle Tage, dass sie auf Nicks Kosten Urlaub machen konnten. Sids Beschützerinstinkt wollte Becky zwar aus der Deniz-Geschichte komplett heraushalten, aber leider hatten ihn Nick, Matt und letztlich auch Becky überstimmt. Sollte die Sache eskalieren, könnte es für Becky schneller gefährlich werden, als ihm lieb war, aber was sollte er jetzt noch tun?
    D ie kleine, unscheinbare Farm lag 40 Kilometer westlich von Wyoming, abseits der Interstate 80 und wurde schon fast ein Jahr nicht mehr bewirtschaftet. Sid hatte das Grundstück und die leer stehenden Gebäude darauf über eine befreundete Maklerin angemietet, die wieder mal genau das richtige Objekt für ihn herausgepickt hatte. Ja. Ty hatte ein glückliches Händchen für Objekte jeglicher Art. Dieser Gedanke ließ Sid schmunzeln. Aus dem Haus klang fröhliches Gelächter zu ihm herüber und er schüttelte die letzten Wassertropfen ab, um hinüber zu gehen, als plötzlich sein Handy klingelte. Es war Nick und dieses Mal mit schlechten Nachrichten. „Wir haben gehört, dass sie auf der Suche nach euch sind. Es sind überall in der Stadt Kerle aufgetaucht, die Bilder von Yasmin herumzeigen und Fragen stellen.“ Nicks Stimme klang gepresst. „Die Idee, dem Mädchen einen Kurzhaarschnitt zu verpassen, war auf jeden Fall richtig gewesen.“ „Was sollen wir tun, außer uns ruhig zu verhalten?“ Sid wartete gespannt auf Nicks Antwort. Auch er wusste, was das bedeutete. Die Jungs stocherten herum und über kurz oder lang würden sie den entscheidenden Tipp bekommen. Cheyenne lag zwar von Salt Lake City ein gutes Stück entfernt, aber hätten sie erst Mal die Richtung…! „Gar nichts. Ihr bleibt wo ihr seid und lasst euch möglichst nur zum Einkaufen in der Stadt blicken. Ich halte euch auf dem Laufenden.“ Nicks Antwort kam kurz und bündig und beantwortete alle Fragen auf einmal. „Deniz ist dran an dem
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