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Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition)

Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition)

Titel: Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition)
Autoren: Michael Wunder
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Energie zwischen den dreizehn Magiern. Die Krieger der Enrai wurden nervös. Alsder Hochfürst das bemerkte, gab er das Zeichen zum Angriff. Mit dem Schrei »Stolz und aufrecht« fielen Tausende Krieger in einen leichten Trab und versuchten so, die Entfernung schneller zu überbrücken. An den Flanken überholten die schwer gepanzerten Reiter die Formation und machten sich für einen umfassenden Zangenangriff bereit.
    Das Energieband gewann mit jeder Sekunde mehr an Intensität, und als das Knistern und Leuchten fast unerträglich wurde, löste sich ein dicker Strahl und schoss in die Erde. Durch die unglaublichen Energien, die so entfesselt wurden, zuckten die Körper der Robenträger und verkrümmten sich zu bizarren Haltungen. So schnell, wie es begonnen hatte, endete es auch. Das Band zerriss und nur ein rauchender Brandfleck zeugte von dem Geschehenen. Die Gestalten in den Kutten senkten die Häupter und schienen zu warten. Eine unheimliche, grünlich schimmernde Aura umgab sie und ihre Reittiere.
    Noch zweihundert Schritt, dann konnte das Heer der Enrai seine Wut an den fünfzehn Wahnsinnigen auslassen. Es hatte den Anschein, als ob der Zauber misslungen wäre und diese Versager sich in ihr unabwendbares Schicksal ergeben hätten. Der unausweichliche Tod preschte den Hügel hinauf.
    Jedoch: Tumult breitete sich in den Flankenregimentern der Dunklen aus. Pferde wieherten und stürzten, Soldaten schrien in Todesangst. Der Angriff geriet ins Stocken und Ari beobachtete, dass einige Krieger scheinbar mit ihren Waffen auf den Boden einschlugen; Magier schleuderten Feuerbälle wahllos auf die Erdoberfläche. In ihrem Regiment wuchsen Ratlosigkeit und Unsicherheit.
    »Weiter, wir müssen weiter!«, schrie der AnPahr und stürmte voran, bis er ohne Vorwarnung von den Beinen geholt wurde. Die Assassine dachte erst, der Regimentsführer wäre über eine ausgebleichte Wurzel gestolpert, bis ihr aufging, dass es der knochige Arm eines Skeletts war. Überall gruben sich nun die Toten vergangener Schlachten aus der Erde und griffen mit Klauenhänden nach den Lebenden; sie hackten und stachen mit rostigen Waffen nach allem in ihrer Reichweite. Überreste alter Rüstungen bedeckten die morschen Knochen. Es wurden immer mehr. Nach wenigen Minuten waren sie den Enrai bereits weit überlegen. Tapfer fochten die Dunklen um ihr Leben und bahnten sich einen Weg durch die undurchdringliche Wand aus lebendig gewordenen Knochen, aber es war nur eine Frage der Zeit, bis sie unterliegen würden. Für jeden Knochenkrieger, den sie vernichteten, stiegen vier neue aus ihren unfreiwilligen Gräbern. Aber das Grauen erreichte erst seinen Höhepunkt, als die unheiligen Energien auch die Gefallenen der Dunklen erreichten und die toten Körper wieder aufrichteten. Die nekrotische Macht zwang die geschundenen und entstellten Körper, ihre Waffen gegen ihr eigenes Volkzu richten. So kämpften die Enrai gegen die toten Körper ihrer Freunde und Verwandten und wurden reihenweise von diesen niedergestreckt. Die Erzmagier versuchten, den Bann, der die Untoten vom Tod fernhielt, zu brechen, waren aber nicht sehr erfolgreich. Hunderte Skelette wurden vom Einfluss der Beherrschung getrennt und fielen klappernd in sich zusammen. Aber es waren einfach zu viele und die Macht der dreizehn Nekromanten schien schier unendlich zu sein.
    Ari stach und trat sich durch die Reihen der Untoten und ihr dämmerte langsam, dass sie etwas unternehmen musste, wenn sie nicht wollte, dass alles verloren ging, an was sie glaubte und was sie so sehr liebte. Sie kämpfte sich in einem Tanz der Vernichtung durch die knochigen Massen, bis sie nahe genug an einem der jadefarbenen Nekromanten war, um die Magie der Assassinen einzusetzen – die es ihr erlaubte, kurze Strecken in einem einzigen Wimpernschlag zu überwinden, um hinter ihrem Opfer in perfekter Schlagposition aufzutauchen. Von neun Skeletten umringt, in deren Augenhöhlen ein grünes Licht glomm, konzentrierte sie sich auf ihr Ziel und murmelte das Wort der Überraschung. Sie löste sich in schwarzen Rauch auf und tauchte im selben Moment hinter dem Pferd des anvisierten Totenbeschwörers auf, packte ihn an der Kutte und zog ihn in den Staub. Sie zögerte. Abscheu und Ekel stiegen in ihr auf. Eine mit Pusteln und Pocken übersäte Fratze grinste ihr entgegen. Als sich der Nekromant wehrte, um ihrem Griff zu entkommen, platzen einige der Blasen auf und Eiter lief über das aufgedunsene Gesicht.
    »Niemals werdet ihr
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