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Asmoduin: Die Nervensäge kehrt zurück (German Edition)

Asmoduin: Die Nervensäge kehrt zurück (German Edition)

Titel: Asmoduin: Die Nervensäge kehrt zurück (German Edition)
Autoren: Jens Schumacher
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rückwärts, während Asmoduin sich am Boden geschickt über die Schulter abrollte. Ohne einen Blick in meine Richtung zu verschwenden, zischte er: »Hol Zara da raus!«
    Das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Ich rappelte mich hoch und eilte zu dem Verschlag, in dem Zara eingesperrt war. Mit einem Fußtritt beförderte ich das Pult beiseite und riss die Tür auf.
    »Bob!« Schluchzend fiel Zara mir in die Arme. »Ein Glück, dass du mich gefunden hast! Dieser Kerl hat versucht, mit mir zu
knutschen!
Gott, es war so
eklig
…«
    Wir hatten keine Zeit zu vertrödeln. »Bist du in Ordnung?«, wollte ich wissen und sah sie prüfend an.
    Zara nickte. An ihrem verschmierten Make-up konnte ich erkennen, dass sie geweint hatte.
    »Ich bin okay. Er hat mir unsichtbar am Schultor aufgelauert und mich in dieses Kabuff geschleppt. Dann wurde er plötzlich sichtbar, damit ich ihn in seiner ganzen Pracht bewundern konnte.« Sie verzog angewidert das Gesicht.
    In diesem Moment ertönte hinter meinem Rücken ein tierhaftes Brüllen. Ich wirbelte herum.
    Belchior hatte sich von dem Überraschungsangriff erholt und ging nun seinerseits auf den erheblich kleineren Teufel los. Für seine Größe bewegte er sich erstaunlich flink, viel schneller als Faust oder ein ähnlich stämmiger Mensch es gekonnt hätte. Sein Mund mit den grässlichen Reißzähnen stand offen, in seinen Augen loderte rasende Wut.
    »Das hast du nicht umsonst gemacht, du verdammter Zwerg!«, schrie er. »Dafür mache ich deine Eltern zu Waisen!«
    Asmoduin, der seinen Widersacher vorsichtig umrundete, schien die dümmliche Drohung kommentieren zu wollen. Doch ihm blieb keine Zeit dazu.
    Belchior machte einen Ausfall nach links. Asmoduin wich aus, doch der Angriff war nur eine Finte gewesen. Den wahren Hieb führte Belchior von rechts – und Asmoduin lief voll in den Schlag hinein.
    Ein erstickter Schrei, dann segelte etwas Rotes, Zappelndes in hohem Bogen durch die Luft. Es krachte in rund drei Metern Höhe in die Regalwand und ging in einem Sturzbach aus Büchern, Landkarten und Kartons zu Boden.
    Fauchend wie ein tollwütiger Puma setzte Belchior seinem Gegner nach. Asmoduin huschte gerade noch rechtzeitig zur Seite, bevor der Fuß des größeren Teufels dort zu Boden ging, wo er noch einen Sekundenbruchteil zuvor gelegen hatte. Knirschend zermalmte Belchiors roter Stiefel Papier, Karton und Holz.
    Doch Asmoduin hatte seinem Widersacher eines voraus: Aufgrund seiner geringeren Größe war er viel wendiger. Während Belchior seinen Fuß noch aus dem Müllhaufen hervorzerrte, war der kleine Teufel bereits von hinten an ihn herangeflitzt. In der Hand hielt er ein meterlanges Holzlineal, wie es Lehrer vor der Erfindung des Whiteboards an der Tafel benutzt hatten. Weit holte er aus, dann zog er Belchior das Brett mit voller Wucht über den Schädel.
    Das Holz barst mit einem trockenen Knacken.
    Belchior fuhr herum, offenbar nicht ernsthaft verletzt. Er machte einen Satz vorwärts und schlug mit der geballten Faust zu.
    Erneut kam Asmoduin seine Gewandtheit zu Hilfe. Er wich aus und sprintete geduckt zwischen den Beinen seines Gegners hindurch, bevor dieser noch wusste, was eigentlich geschah. Gedankenschnell fuhr Asmoduin in die Höhe und rammte Belchior seinen Kopf zwischen die Beine.
    Ein winselnder Schrei erfüllte das Gewölbe. Belchior klappte zusammen wie eine Marionette mit gekappten Fäden. Nach Luft schnappend umklammerte er mit den Händen seine edelsten Teile.
    Asmoduin bezog zwischen dem keuchenden Teufel und uns Stellung und drehte sich mit unverhohlenem Stolz zu uns um. »Nierenstein und Bänderriss! Da soll noch einmal einer sagen, wir Kleinen hätten es nicht voll drauf. Ich …«
    »Asi! Hinter dir!«
    Zaras Warnung kam zu spät. Riesige rote Hände schlossen sich von hinten um Asmoduins Hals. Ich sah knotige Sehnen hervortreten, als Belchior den kleinen Teufel mit aller Kraft zu würgen begann.
    »Jetzt mach ich dich fertig, du verdammte Sau!« Belchiors Stimme klang ungewohnt hoch, vermutlich als Folge des Treffers in seine Weichteile. »Du wirst Hel nicht lebend wiedersehen, das schwör ich dir!«
    Gurgelnde Laute drangen aus Asmoduins Kehle. Panisch krallte er nach den dicken Fingern, ohne sie allerdings nur einen Millimeter bewegen zu können. Mit den Füßen kickte er wild um sich, doch Belchior war schlau genug, seinen Gegner am ausgestreckten Arm verhungern zu lassen. Asmoduins Tritte erreichten ihn nicht.
    »Wir müssen Asi helfen«, zischte
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