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Asmoduin: Die Nervensäge kehrt zurück (German Edition)

Asmoduin: Die Nervensäge kehrt zurück (German Edition)

Titel: Asmoduin: Die Nervensäge kehrt zurück (German Edition)
Autoren: Jens Schumacher
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ahhgl … also … glllh …« Verzweifelt strampelte ich mit den Beinen in der Luft.
    Wo zum Henker steckte Asmoduin?
    »Mich und meine Süße in unserem Liebesnest stören, wie?« Speicheltröpfchen stoben aus Belchiors Mund. »Wenn ich mit dir fertig bin, wirst du den Tag verfluchen, an dem du geboren wurdest, Kloß!«
    Eine meiner Fußspitzen streifte den Boden. Ich nahm all meinen Mut zusammen und krächzte: »Hör mal, Zara ist zufällig meine Cousine, und ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass sie dich …«
    Der Schlag kam so schnell, dass ich ihn nicht kommen sah. Er traf mich frontal vor die Brust, aus der mit einem Zischlaut sämtliche Luft entwich. Wie eine weggeworfene Schlenkerpuppe segelte ich mehrere Schritte rückwärts, bis ein Stapel Kartons meinen Sturz auffing, glücklicherweise einigermaßen weich.
    Keuchend schob ich mir die Brille auf dem Nasenrücken hoch.
    Belchior kam auf mich zu wie ein Proficatcher: Riesenschritte, die schinkendicken Arme seitlich vorgestreckt, die Hände zu Klauen geformt. »Mach dein Testament, Speckschwarte«, zischte er.
    »Ich mische mich nur ungern ein«, ertönte da endlich eine kieksige Stimme, die ich nur allzu gut kannte. »Aber
wenn
hier einer meinen Kumpel Schwabbel beleidigt, dann bin
ich
das, verstanden? Also lass deine dreckigen Finger von ihm!«
    Belchior blieb stehen und drehte den Kopf.
    Auf einem Brett des riesigen Wandregals, gut zwei Meter über dem Boden, hockte Asmoduin. Im direkten Vergleich zu seinem älteren Artgenossen wirkte er klein, geradezu schmächtig, und aufgrund des fehlenden Gehörns auch bedeutend weniger teuflisch.
    »Ach nein. Wen haben wir denn da?« Belchior schnaubte verächtlich, wobei ein dicker Rotzklumpen aus seiner Nase segelte und auf seiner Weste landete. »Asmoduin! Hätte ich mir ja denken können, dass du verdammter Hosenscheißer nicht weit bist, wenn es nervig wird.« Er warf mir einen geringschätzigen Seitenblick zu. »Und dieses fette Schwein ist also dein Kumpel, ja? Bei Luzifers sechsfach gewundenem Gehörn – du hast echt überhaupt nichts kapiert, was? Der Typ ist ein verdammter Sterblicher! Wir
hassen
die verdammten Sterblichen! Unser Job ist es, ihnen zu
schaden
und sie zu
vernichten
, wenn es in unserer Macht steht. Und was machst du?« Er schüttelte den Kopf. »Freundest dich mit einem von denen an!«
    »Wenn ich du wäre, würde ich lieber den Ball flach halten, Belchior«, erwiderte Asmoduin unbeeindruckt. »Immerhin hast du dich ebenfalls mit einem Oberweltler zusammengetan, wenn ich richtig informiert bin.«
    Belchior musste kurz nachdenken, dann schnaubte er erneut. »Oleg? Pah! Das ist bloß ein Zweckbündnis. Dieses Würstchen ist mir nützlich, weil es sich hier oben auskennt, das ist alles. Sobald ich den Kerl nicht mehr brauche, wird auch er lernen, was es heißt, sich mit den Mächten der Finsternis einzulassen.« Er lachte schallend und machte einen weiteren Schritt auf mich zu.
    »Von ›einlassen‹ kann keine Rede sein«, widersprach Asmoduin. »Er hat dich weder beschworen noch herbeigerufen. Folglich hast du in der Oberwelt nicht das Geringste verloren.«
    Belchior verzog spöttisch das Gesicht. »So, hab ich nicht? Dann solltest du deinem dämlichen Onkel vielleicht mal den Tipp geben, seine kostbaren Geräte nicht unbeobachtet zu lassen, während er an den Kontrollen herumschraubt. Es war ein verdammtes Kinderspiel, ungesehen durchs Fenster in den Transportstrahl zu hechten.«
    Asmoduin richtete sich ruckartig auf dem Regalbrett auf. »Lavasee und Steppenbrand! Niemand nennt meinen Onkel Beelzeburgh dämlich«, sagte er gefährlich leise.
    Sein Gegenüber stemmte belustigt die Hände in die Hüften. »Und wenn ich’s doch tue? Weil er nämlich ein verdammter Dämlack
ist

    »Dann schaffst du dir einen sehr mächtigen Feind.«
    Belchior brach in prustendes Gelächter aus. Er lachte so laut, dass es von der hohen Decke des Gewölbes widerhallte, als wäre er nicht allein, sondern in Begleitung eines ganzen Dutzends weiterer Teufel. »Und was«, brachte er japsend hervor, »sollte mich deiner Meinung nach daran hindern, diesem ›mächtigen Feind‹ einen verdammten Knoten in seinen verdammten Hals zu machen?«
    »Nun … vielleicht
das hier

    Asmoduin hatte die Worte noch nicht richtig ausgesprochen, da schoss er bereits wie ein roter Blitz auf Belchior zu. Sein gewagter Sprung katapultierte ihn mit dem Kopf voraus mitten in Belchiors fetten Bauch.
    Keuchend wankte der ältere Teufel
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