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Askuja - Machenschaften im Planetenbund

Askuja - Machenschaften im Planetenbund

Titel: Askuja - Machenschaften im Planetenbund
Autoren: Sophie R. Nikolay
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sich zu sehen, ob er eine Schleimspur hinterließ. Die Herren Doktoren waren sein Ticket nach draußen, da schadete etwas Freundlichkeit sicherlich nicht. Ungeachtet dessen, was die beiden gleich tun würden … die Fracht über seiner Schulter besaß keine Chance. Wie Zuchtvieh würde man ihn schlachten und ausnehmen. Jeder der Soldaten wusste es und hatte Stillschweigen geschworen. Ihre Aufgabe bestand darin, den Mund zu halten und die gekühlte Fracht mit falschen Dokumenten zu den Schiffen zu transportieren, die von Askuja aus in nahe oder ferne Galaxien aufbrachen.

Zusammentreffen

 
     
     
     
     
     
     
     
     
    Fagal hörte, wie die Tür aufgeschlossen wurde. Er stand auf und trat in den Flur, wo er erst zwei Ärzte durch die Tür kommen sah und im Anschluss einen Soldaten, der einen weiteren Mann über der Schulter trug. Die Gruppe stockte – beziehungsweise die Mediziner, denn der Soldat schob sich in diesem Moment quer durch die Tür und rannte in die beiden Männer hinein. Wildes Rudern mit den Armen und stolpernde Ausfallschritte folgten dem Zusammenstoß. Auch der Soldat taumelte mit seiner Last und Fagal konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
    „Guten Morgen die Herrschaften“, sagte Fagal laut und blickte die Männer in Weiß an. „Ich verlange eine Erklärung.“ Die Worte wurden begleitet von einer ausladenden Handbewegung.
    „Ähm … ich … wir“, begann der Schlaksige der beiden. Der etwas kleinere aber im Leibesumfang durchaus besser bestellte Mann war um Worte hingegen nicht verlegen. „Erklärungen liefert dir dein Vater, Fagal“, meinte er unwirsch und dirigierte den betreten dreinblickenden Soldaten in den OP linker Hand.
    Fagals Blicke sprangen zwischen diesen und dem schmalen Arzt hin und her. Letzterer schloss gerade die Tür, die, kaum geschlossen, sogleich wieder aufgestoßen wurde.
    „Ja, was …?“ Erschrocken sprang der Kerl beiseite.
    Fagal traute seinen Augen kaum, als durch die nun erneut offenstehende Tür Pari trat. Er trug eine beinlose Frau in einem gelben Kleid. Hinter ihm folgt ein Rotschopf, den Fagal als Paris Freund in Erinnerung hatte. Er kannte ihn nur von Erzählungen, doch war er sich sofort sicher, dass dies Firin sein musste. Der trug, sehr zum Erstaunen Fagals, ein paar Beine auf den Armen.
    „Was machst du denn hier?“, fragten Pari und Fagal wie aus einem Mund.
    Ein Moment Stille folgte, dann wandte sich Pari an den Arzt, der von der Tür weggesprungen war.
    „Olev, genau dich brauch ich. Wie du wohl unschwer erkennen kannst, benötigt die junge Frau Hilfe.“
    Der Angesprochene schien von der Situation überfordert. Schnappatmend stand er da und glotze mit großen Augen in die Runde.
    Firin trat dem Mann kurzerhand gegen das Schienbein, was ihn aus seiner Schockstarre befreite. Fluchend rieb er sich über das Bein.
    „Hast du nicht zugehört, was mein Kumpel gesagt hat? Sie braucht HILFE!“, wiederholte er, als spräche er mit einem Deppen.
    Noch ehe der Mediziner antworten konnte, trat der Soldat aus dem OP und wandte sich zur Tür, die noch immer offen stand.
    „Hey, warte“, sprach Fagal ihn an. Der Soldat zuckte kaum merklich zusammen.
    „Ja?“, fragte er und blickte über die Schulter.
    „Weißt du, was das hier ist?“
    „Ja, das weiß ich. Und selbstverständlich weiß ich auch, wer du bist. Du allerdings scheinst keinen blassen Schimmer zu haben, Fagal.“
    „Hätte ich sonst gefragt? Was ist mit dem Mann los, den du reingetragen hast?“
    Der Soldat drehte sich um und zugleich verschwanden Pari, Firin und der Kittelmann in einem anderen OP.
    „Du hast wirklich keine Ahnung, hm?“ Er klang nicht vorwurfsvoll, eher ungläubig. „Dieser Mann ist einer der Gefangenen. Und das hier … ist ein Schlachthaus“, sagte er kalt.
     
    *
     
    Pari hatte es nicht versäumt, Olev an den schuldigen Gefallen zu erinnern, sodass dieser zähneknirschend zustimmte, der jungen Frau ohne Namen zu helfen. Im OP legte Pari sie auf den Tisch, über dem eine große Lampe angebracht war. Olev schob verschiedene Gerätschaften heran und erklärte mit ruhiger Stimme, dass er zuerst die Wundflächen abscannen müsste. Er wies Firin an, die Beine ebenfalls auf den Tisch zu legen, dem dieser sofort nachkam. Mit einem leichten Lächeln beobachtete er, dass Firin sich zu der Blonden hinunterbeugte und ihr eine Strähne aus dem Gesicht strich. Er flüsterte ihr etwas zu, worauf sie erst die Stirn krauszog und anschließend leise kicherte.
    Olev
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