Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Askuja - Machenschaften im Planetenbund

Askuja - Machenschaften im Planetenbund

Titel: Askuja - Machenschaften im Planetenbund
Autoren: Sophie R. Nikolay
Vom Netzwerk:
schauderte sichtlich.
    „Wozu das Ganze?“, warf Firin ein, der angewidert das Gesicht verzog.
    „Sie werden auf dem Schwarzmarkt verkauft – als Delikatessen.“
    Ein Fakt, den Fagal schon von Con gehört hatte und jetzt erneut bestätigt wurde. Firin nahm die Information nicht so gut auf, ein geräuschvolles Würgen verließ seine Kehle.
    „Weißt du, wer die Abnehmer sind?“
    „Hm, soweit ich mitbekommen habe, hauptsächlich die Gruvaner. Aber auch die Kerzzas, Luginer und Warcas sind wohl im Kreis der Kunden. In unscheinbaren Kühlkisten werden die Organe in die Schiffe gebracht, die hier landen. Mit falschen Papieren machen sie sich auf die Reise.“
    „Gruvaner - wer auch sonst?“, grunzte Fagal. Dieses Volk gehörte mit zu dem widerlichsten, was das All zu bieten hatte. Zwar bildeten sie wie der Mensch eine strukturierte Zivilisation, aber das war auch die einzige Gemeinsamkeit. Gruvaner verabscheuten Wasser in jeglicher Form, weshalb ihre Haut übersät mit Schmutz, Ekzemen und Parasiten war. Sie stanken wahrhaftig meilenweit gegen den Wind, was ihrem wenig ansehnlichen Äußeren irgendwie gerecht wurde. Die Körperaufteilung glich der eines menschlichen Säuglings, obgleich sie eine Größe von über zwei Metern aufwiesen. Ihr Gang wirkte unbeholfen und unfreiwillig komisch. Je ein Drittel nahmen Beine, Rumpf und Kopf ein. Auf letzterem sprossen keine Haare, dafür besaßen sie vier Augen, die meist gelblich in die Welt blickten und einen Mund, der gespickt mit raubtierhaften Zähnen war.
    Die erwähnten Kerzzas und Luginer erklärten sich je auf ihre Weise. Kerzzas waren wolfsähnliche Gestalten, die sich aufrecht auf zwei Beinen hielten und in Gruppenverbänden lebten. Das hauptsächlich tierische Verhalten stand in großem Widerspruch zu ihrer Intelligenz. Technisch machte diesem Volk niemand so schnell etwas vor. Luginer hingegen hielten sich selbst für das Edelste, was die Weiten der Galaxien zu bieten hatten. Demzufolge gierten sie nach allem, was den Ruf genoss, etwas Besonderes zu sein.
    Nur d ie Warcas hätte Fagal nicht als Kundschaft für die Organe gehalten. Das Volk des Planeten Warcagoria galt allgemein als friedliebend, zurückhaltend und vor allem vegan lebend. Fagal war noch nie zu Ohren gekommen, dass sie etwas anderes als Pflanzen und Früchte zu sich nahmen …
    „Ich frage mich, woher sie ihre Opfer nehmen? Müsste es nicht auffallen, wenn jemand verschwindet?“
    Pari schüttelte den Kopf. „Nein. Es sind entweder Gefangene, die sie aus den Zellen holen oder Arbeiter aus den Minen. Wer soll die vermissen?“
    „Deshalb die Zäune?“, grübelte Fagal laut.
    „Welche Zäune?“, erkundigte sich Pari. Firin sah zwischen ihnen hin und her und schien nicht so recht verarbeiten zu können, was sich abspielte.
    „Mein Vater hat veranlasst, dass die Minengelände umzäunt werden.“
    „Hm.“ Pari rieb sich das Kinn, anschließend lehnte er sich zurück. „Vielleicht will er verhindern, dass sie weglaufen, also die Arbeiter. Oder glaubst du, die schuften freiwillig da?“
    „Jeder braucht eine Arbeit, jeder gibt seinen Teil zur Gemeinschaft. Wenn sie nicht dort arbeiten, dann woanders.“
    Pari runzelte die Stirn. „Glaube ich nicht. Die Menschen dort haben nicht mal Namen!“
    „Woher weißt du das?“
    Pari deutete mit dem Daumen hinter sich, auf die Tür zum Flur in Richtung der OPs. „Die junge Frau da drin, sie kommt von der Mine vor der Stadt. Sie ist geflüchtet und eine Soldatin folgte ihr. Sie trennte ihr die Beine ab und ich glaube, ein Funkspruch hielt sie davon ab, die Verwundete mitzunehmen oder zu töten.“
    Fagal sah ihn ungläubig an.
    „Guck nicht so. Es stimmt. Sie nannte sich AC24.“
    „Ach, und wer ist dann Sonnja?“
    „Ich habe sie so genannt“, erklärte Firin.
    „Und dieser Arzt setzt sie gerade wieder zusammen?“ Es klang nicht sehr nach einer Frage, eher wie eine Feststellung.
    „Davon gehe ich aus, ja. Was wirst du jetzt machen?“ Pari musterte ihn.
    „Etwas, das ich schon längst hätte tun sollen. Ich werde mich umsehen, mir die Früchte der Arbeit ansehen, die mein Vater die letzten Jahre gesät hat. Und dann werde ich handeln.“
    Pari strahlte. Fagal fand ihn bezaubernd in diesem Augenblick, auch wenn das furchtbar schmalzig klang. Die helle Haut wurde von Sommersprossen geziert, die sich über die gerade Nase und die kräftigen Wangenknochen erstreckten. Die leicht geschwungenen Brauen und die dichten Wimpern an den grünen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher