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Askuja - Machenschaften im Planetenbund

Askuja - Machenschaften im Planetenbund

Titel: Askuja - Machenschaften im Planetenbund
Autoren: Sophie R. Nikolay
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gleichgütig, wer durch den Gang lief, da man offensichtlich nur mit dem passenden Schlüssel Zutritt bekam.
    So auch bei der Tür am Ende. Es war keine Frage, dass diese weiter abwärts führte, wohin sonst? Wieder nutze Fagal den besonderen Schlüssel mit den Zacken und Ausbuchtungen, der nicht leicht zu kopieren war. Die Stufen nach unten waren wieder nur spärlich beleuchtet und Fagal hatte den Eindruck, dass es kälter wurde, je weiter er in die Erde vordrang. Als er am Ende der Treppe erneut eine verschlossene Tür vorfand, regte sich sein Verdacht, dass es etwas zu verheimlichen geben musste. Weshalb sonst sollten die einzelnen Stockwerke der Forschungseinheit voneinander getrennt und abgeriegelt sein? Auch wenn man sich vor unbefugtem Zutritt schützen wollte, würde eine Tür mit Spezialschloss vollkommen reichen. Zumal jede Tür bisher nur diesen einen Schlüssel gebraucht hatte, um das Schloss zu öffnen. Es entbehrte jeder Logik, dass zwar viele Türen zu öffnen waren, aber alle auf die gleiche Weise.
    Der Flur, auf den er trat, war gekachelt. Eine Seltenheit auf Askuja. Eigentlich war es nicht nötig, da als Hauptbaustoff das schwarze Gestein verwendet wurde, aus dem ein großer Teil des Festlandes bestand. Die Minen beförderten eine Menge davon zutage. Blöcke, die zum Bau verwendet wurden, mussten aus der Erde geschlagen werden, um an tiefer liegende und weichere Gesteinsschichten zu kommen, die ein Vordringen zu den Gasblasen ermöglichten. In diesen Hohlräumen hatten sich über Jahrtausende hinweg die schönsten Edelsteine gebildet. Gegen die Vorkommen auf Askuja waren die Bodenschätze der Erde nichts – zumal davon wohl nichts mehr übrig war.
    Fagal schritt langsam durch den Gang. Schon der Blick durch die erste, nur zur Hälfte geöffneten Tür verriet ihm, dass er hier in einem Trakt gelandet war, von dessen Existenz er nichts geahnt hatte. Die Ausstattung glich der Klinik über seinem Kopf. Nur schien hier unten weit mehr investiert worden zu sein. Auch der zweite Raum, den er passierte, bot dieses Bild. Hier unten befanden sich vier Operationssäle , die sich gegenüberlagen. Fagal erfasste die Wahrheit, die sich im aufdrängte. Wer auch immer hier unters Messer kam, wachte nicht wieder auf. Es gab keine Krankenzimmer, keinen Aufwachraum, keine Gerätschaften der Intensivmedizin, wie es sie oben gab.
    Nur Operationssäle, einen Aufenthaltsraum mit Waschraum und ein Büro. Alles verwaist. Allerdings sprach einiges dafür, dass hier ab und an reger Betrieb herrschte. Auf dem Tisch im Aufenthaltsraum standen zwei benutzte Tassen. Kittel und OP-Kleidung lagerten in einem Schrank hinter einer Glastür. Es roch nach Seife und Desinfektionsmittel.
    Fagal beschloss, sich auf einen der Stühle zu setzen und zu warten, bis irgendjemand auftauchte. Er wollte Antworten haben und er war sich sicher, er würde sie bekommen!
     

Erklärungen

 
     
     
     
     
     
     
     
     
    Pari und Firin wurden am Ende des Ganges von einer Tür gestoppt. Pari verlagerte das Gewicht der halben Frau in seinen Armen und fischte den Schlüssel hervor, den er von Fagal bekommen hatte. Warum hatte der nicht gesagt, nur, dass er gut auf ihn achtgeben sollte. Pari hatte schnell gemerkt, dass ihm der spezielle Schlüssel Zugang zu Bereichen gestattete, von denen die meisten Bewohner Askujas keine Ahnung hatten.
    „Egal, was du gleich siehst – Fragen kannst du später, okay?“, wandte er sich an Firin, der noch nie in diesem Teil der Anlage gewesen war.
    „Äh, okay “, brummte dieser seine Zustimmung.
    Kaum dass die beiden durch die Tür getreten und selbige wieder verschlossen hatten, regte sich die entzweite Frau auf Paris Arm. Sie stöhnte leise auf, blinzelte und zuckte erschrocken zusammen, als sie Pari erblickte.
    „Shht. Keine Angst, wir wollen dir helfen.“
    „Ich bin nicht tot?“
    „Nein. Nur … sozusagen halbiert.“
    Sie riss den Kopf herum, sah an sich herunter und schluckte sichtlich. „Der Schmerz …“, setzte sie an.
    „Was wollte die Soldatin von dir?“, fragte Pari sie, um sie von den nicht vorhandenen Beinen abzulenken, die in ein paar Stunden hoffentlich wieder an Ort und Stelle sein würden.
    Die junge Frau klammerte sich an ihm fest, als fürchte sie, er würde sie fallen lassen.
    „Ich bin geflohen“, gestand sie, ohne ihn anzublicken.
    „Von wo?“
    „Vom Gelände der Mine, die direkt vor der Stadt liegt.“ Langsam hob sie den Blick, sah ihn suchend an. Was auch immer sie
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