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Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition)

Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition)

Titel: Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition)
Autoren: Ilsa J. Bick
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sie Macht über einen gewinnen. Ich kaufe dir auch nicht ab, dass du nur wegen deiner Träume nicht mitkommen willst. Denn was, wenn die Monster auftauchen, Alex?« Er wollte sie berühren, sie an den Armen packen und an sich ziehen. Die ganze Zeit, all diese vielen Wochen, hatte er sie nie gedrängt, sie nie geküsst, ihr immer nur helfen wollen, einen Weg zurückzufinden. Doch falls sie dachte, er würde sie kampflos aufgeben  … »Lass sie kommen, Alex. Sollen die Monster doch versuchen, dich in ihre Gewalt zu bringen. Dann müssen sie erst mal mit mir fertigwerden, und das wird ihnen nicht gelingen.«
    »Das kannst du nicht versprechen, Tom.«
    »Ich werde sie umbringen«, sagte er mit Nachdruck. »Niemand nimmt dich mir weg. Mehr ist dazu nicht zu sagen.«
    »Und wenn du wegen mir stirbst?«
    »Das ist dann meine Entscheidung, Alex. Aber so weit wird es nicht kommen.«
    »Triffst du diese Entscheidung auch für Ellie? Für Chris und Kincaid? Für Jayden? Für all die anderen Kinder?«
    Er schloss die Augen, legte den Kopf in den Nacken und sprach zum Nachthimmel: »Ich  … werde dich nicht  … hierlassen.« Dann senkte er den Blick, bis er ihren kreuzte. »Ich weigere mich einfach. Wenn du nicht mitkommst, bleibe ich auch hier. Aber ich lass dich nicht im Stich, Alex. Ich verlasse dich nie wieder.«
    »Nein, Tom.« Der Schreck stand ihr ins Gesicht geschrieben. »Das darfst du nicht.«
    »Ich werde dich nicht allein lassen«, wiederholte er. »Du bist nicht die Einzige, die eine Entscheidung zu treffen hat. Entweder gehst du morgen mit uns weiter, raus aus dem Waucamaw, oder wir beide nehmen Abschied von Ellie und Chris. Punkt.«
    Ihr Mund wurde zu einem schmalen Strich. »Tom, warum tust du das? Warum machst du es mir so schwer?«
    »Glaubst du denn, für mich ist es leicht?«
    »Nein, natürlich nicht, das weiß ich. Aber siehst du denn nicht, dass ich euch schützen will?«
    »Und siehst du denn nicht, dass ich dich liebe?«, gab er zurück. Zum Teufel damit. Er zog sie in seine Arme. Wenn sie sich ihm entwand, würde er sie ziehen lassen. Man konnte sein Herz nicht an jemanden hängen, der fest entschlossen war zu gehen. Aber sie wehrte sich nicht, auch wenn sie mit weit aufgerissenen Augen stumm vor sich hinweinte und ihre tränenbenetzten Wangen selbst im Feuerschein blass wirkten.
    »Alex.« Dann tat er, wonach er sich schon seit Wochen sehnte: Er strich ihr die Haare aus dem Gesicht, damit er sie besser sehen und streicheln und sich an jeden einzelnen Zentimeter von ihr erinnern konnte, an jedes Detail, von der Form ihrer Augenbrauen bis hin zum Schwung ihrer Lippen und der Linie ihres energischen Kinns. »Alex, es stört mich nicht, dass du Krebs hast. Es ist mir egal, ob er oder ein Teil davon ein Monster ist. Mir geht es um dich. Ich bin meinen Weg sehr lange allein gegangen. In Afghanistan und auch im Waucamaw. Wenn wir uns nicht gefunden hätten, wäre ich einfach immer weitergelaufen, bis ich nicht mehr gekonnt hätte. Aber wir sind uns begegnet, und ich habe es so satt, allein zu gehen. Bitte, Alex, bitte begleite mich. Sei tapfer genug, um mit mir zusammen hier wegzugehen. Verlass diesen Ort. Hier leben nur Geister. Komm mit uns. Komm mit mir .«
    »Tom.« Sie hob die zitternde Hand an ihre Lippen. »Als ich hierhergekommen bin, war ich dabei zu sterben.«
    »Ich auch«, sagte er. »Nur auf andere Weise.«
    »Aber was, wenn ich immer noch todkrank bin und es nur nicht weiß? Was, wenn es wieder schlimmer wird? Es ist schon übel genug, ein Monster in sich zu haben. Was, wenn der Krebs nicht durch und durch ein Monster ist? Wenn er auch noch Krebs ist? Ich weiß nicht, wie viel Zeit uns bleibt.«
    »Willkommen beim Rest der Menschheit.« Seine Worte ließen sie leise auflachen, und das löste den schrecklichen Knoten in seiner Brust. Ja, lieber Gott, ja, bitte tu das für mich. Bitte, wenigstens dieses eine Mal. »Ich weiß nur, dass ich dich liebe. Es ist das Einzige, was ich absolut sicher weiß. Komm mit mir, Alex. Sei an meiner Seite, heute«, er küsste sie auf die eine Wange und dann auf die andere, schmeckte das Salz auf ihrer tränennassen Haut, »und morgen.« Nun berührte er ihre Lippen mit den seinen, spürte, wie sich ihre öffneten und ihren Seufzer in seinem Mund.
    »Geh mit mir, Alex«, flüsterte er. »Bleib bei mir, solange wir uns haben.«
    Was dann geschah, gehörte nur ihnen beiden. Ihnen allein.
    Das Monster zupfte sie wach.
    Eine Sekunde lang fragte sie sich, ob es
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