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Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition)

Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition)

Titel: Ashes - Pechschwarzer Mond (German Edition)
Autoren: Ilsa J. Bick
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sodass sie sich nicht mehr berührten, und sprach in Richtung Feuer: »Ich habe darüber nachgedacht, sehr gründlich sogar.«
    Ihre Stimme war ausdruckslos. Dieser Tonfall war ihm vertraut, von ihrer Erzählung her, wie Daniel langsam zu einem Veränderten geworden war und sich schließlich das Leben genommen hatte. Tom wurde schreckensbleich. »Du willst bleiben. Hier . Im Waucamaw. Allein.« Atme durch, Tom. Geh es ruhig an, dräng sie nicht. Zähl bis zehn. Er schaffte es bis drei. »Alex, was zum Teufel denkst du dir dabei?«
    Selbst im Feuerschein waren ihre Augen zu dunkel. »Ich glaube, es ist zu gefährlich für euch. Wolf hat mich schon einmal gefunden. Das kann leicht wieder passieren.«
    »Falls er noch lebt.«
    »Das halte ich für möglich. Ich weiß es nicht sicher, aber dieses Ding in meinem Kopf  … ich habe es unter Kontrolle, aber  … es ist auch einsam. Verstehst du? Manchmal spüre ich, wie es sucht.«
    »Du hast doch gesagt, es gelingt dir immer besser, es im Zaum zu halten.« Sein scharfer Ton war fast eine Anklage, aber er konnte nichts dagegen tun. Panik schoss ihm pfeilgerade das Rückgrat hoch. Nein, das kann sie nicht machen, das darf sie nicht, ich werde es verhindern. Etwas besonnener fuhr er fort: »Selbst wenn es so ist, du hast keine Veränderten mehr gerochen. Und die Hunde auch nicht.«
    »Noch nicht. Sobald wir den Waucamaw hinter uns lassen und dorthin gehen, wo Menschen waren oder vielleicht noch sind  … wird sich das wohl ändern.«
    »Na und? Die Veränderten gehören jetzt zum Leben dazu. Sie sind der Feind. Und wenn schon.«
    »Für dich ist das anders. Du hast nicht so was Lebendiges im Kopf.«
    »Schwachsinn. Was zum Teufel glaubst du denn, was ein Flashback ist?« TOM  … Als er die Knie beugte, ächzte sein linkes Bein. Doch diesmal war ihm der Schmerz willkommen, denn er verhinderte, dass er aussprach, was ihm auf der Zunge lag. Mit geschlossenen Augen senkte er den Kopf und ließ mit einem Atemstoß die Wut heraus. Weg mit dem Schlechten. »Tut mir leid. Das war nicht fair. Ich weiß, dass es nicht dasselbe ist.«
    »Schon okay. Vielleicht ist es auf eine gewisse Art sogar dasselbe. Ich glaube, was ich sagen will, ist: Ja, ich rieche die Veränderten. Ja, das Monster benimmt sich ziemlich gut  … für ein Monster.«
    »Mach keine blöden Scherze.« Er schaute sie vorwurfsvoll an. »Mach dich nicht über mich lustig.«
    »Das tue ich nicht.« Ihre Augen glänzten, aber ihre Stimme war fest. »Ich möchte nur, dass du es verstehst. Manchmal habe ich Träume, und diese jetzt sind neu. Was ich mit Finn gemacht habe  … ich glaube, das hat in meinem Kopf eine Tür aufgestoßen.«
    »Du träumst von den Veränderten?« Er merkte, wie seine Wut in Entsetzen umschlug. »Du siehst sie?«
    »Manchmal.« Alex schluckte. »Ich glaube, ich sehe durch die Augen von jemand anderem, wie am Ende in Rule. Ich bin mir nicht sicher, durch wen oder was. Aber das passiert, wenn ich schlafe, Tom. Ich kann das nicht kontrollieren. Ich kann doch nichts für meine Träume.«
    »Alex.« Er setzte sich aufrecht hin. »Warum hast du nichts davon gesagt? Mir nie etwas erzählt?«
    »Ich erzähle es dir jetzt. Tom, wenn du dich damals in Rule, auf dem Treppenabsatz, nicht auf mich gestürzt hättest  … ich weiß nicht, ob ich dann nicht immer noch in diesem« – vage führte sie die Hand an den Kopf – » Furor wäre. Es war schrecklich und gleichzeitig wundervoll. Ich weiß, das klingt verrückt. Aber ich verstehe, was Peter gefühlt haben muss, diesen Rausch und wie überwältigend das ist, wenn nichts mehr zählt außer zu töten. Daher weiß ich, dass ich die Kontrolle verlieren kann.«
    »Ein Grund mehr, bei uns zu bleiben, festen Halt zu haben. Lass dir von uns helfen.« Von mir.
    »Aber Tom, denk doch mal nach. Ich kann durch ihre Augen sehen. Kann es da nicht sein, dass es irgendwann auch mal umgekehrt läuft? Was, wenn ich die Veränderten zu uns führe? Niemand ist dann noch vor ihnen sicher.«
    »Das sind viele Wenn und Aber  … nein, sei mal ruhig und lass mich ausreden«, sagte er, als sie den Mund gleich wieder öffnete. »Den ganzen letzten Monat ist nichts passiert. Nirgends waren Veränderte. Keiner ist uns gefolgt. Wir waren wochenlang bei Isaac, ganz dort in der Nähe sind die Veränderten gewesen, doch bis jetzt haben wir keinen Einzigen gesehen. Du hast recht, ich stecke nicht in deiner Haut. Aber ich weiß ein bisschen was über verstörende Träume und wie
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