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Ashes Bd. 1 Brennendes Herz

Ashes Bd. 1 Brennendes Herz

Titel: Ashes Bd. 1 Brennendes Herz
Autoren: Ilsa J. Bick
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aber das Mädchen brüllte ihm über die Schulter ein »PLATZ!« zu. Kurz zögerte er, dann tat er einen unsicheren Schritt dem Mädchen hinterher. Ellie griff nach einem Stock, den sie wie einen Baseballschläger schwang. »Platz, du blöder Köter, Platz!«
    »Ellie!«, schrie Jack. »Wage es nicht, den Hund zu schlagen! Mina, komm her!« Während der Hund zu ihm zurückrannte, sagte Jack zu dem Mädchen: »Schatz, Liebes, warum bist du denn so garstig?«
    »Warum nicht?«, erwiderte Ellie. »Was hat’s mir denn gebracht, lieb zu sein?« Eine blitzschnelle Kehrtwende und sie flitzte in den Wald davon.
    »Es war ein ziemlich hartes Jahr«, erzählte Jack, während er eine Handvoll Glasscherben auflas. »Nachdem ihre Mutter auf Nimmerwiedersehen verschwunden und meine Frau Mary gestorben ist, hat sie jetzt nur noch mich.«
    »Ist schon gut, ich verstehe das«, sagte Alex, aber sie war sauer. Jack war ja ganz nett, aber sie hatte ihre eigenen Probleme – und jetzt keine Presskaffeekanne mehr. Zum Glück hatte sie auch löslichen Kaffee eingepackt. Als sie ihren Gaskocher untersuchte, hätte sie fast laut aufgestöhnt. Zwei Stützbeine waren verbogen, und der Knick im Gasschlauch gefiel ihr auch nicht. Bei ihrem Glück würde sie das Metall mit einem Stein bearbeiten müssen, vielleicht konnte sie es damit gerade hämmern. »Passen Sie auf, dass Sie sich nicht schneiden, Jack.«
    »Ach, ich bin ein zäher alter Bursche. Na ja, abgesehen von meiner Pumpe. Hab vor einem halben Jahr einen Herzschrittmacher bekommen.« Jack warf die Scherben in die leere Donuts-Tüte. »Was mir Kummer macht, ist Ellie. Sie ist eine kleine Zeitbombe. Ich hatte gehofft, wenn sie mit mir mal eine Weile rauskommt, vielleicht angeln geht oder so … Die Leute meinen es gut, aber ein kleines Mädchen kann auch nur begrenzt Mitleid ertragen.«
    Damit sprach er Alex aus dem Herzen. Es tat ja immer allen so leid , obwohl sie das nur sagten, weil es höflicher klang als puh, besser du als ich. »Wo ist ihre Mom?«
    »Weiß der Teufel«, knurrte Jack. »Sie ist abgehauen, als Ellie ein Jahr alt war. Sagte, sie bräuchte Zeit, um mit sich ins Reine zu kommen, um sich selbst zu finden . Wohl eher, um sich selbst zu verlieren . Seitdem habe ich sie nicht mehr gesehen. Es ist schon eine verrückte Welt, wenn man eine Genehmigung braucht, um einen Hund zu halten, aber jeder Idiot ein Kind in die Welt setzen kann.« Er seufzte. »Das hier ist zum großen Teil meine Schuld.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    Jack machte eine Handbewegung hin zu dem Hund, der ausgestreckt auf dem Boden döste. »Mina war meine Idee. Wenn ein Militärhund ausgemustert wird – wenn er zu abgearbeitet ist oder schlicht zu alt –, kann er in die Obhut der Familie des Hundeführers gegeben werden, sofern sie es wünscht. Bei der Explosion, die Danny tötete, wurde Mina verletzt, deshalb dachte ich, Mina wäre für Ellie ein Trost, als bliebe ihr so gewissermaßen ein Stück von ihrem Vater erhalten. Er hat diesen Hund geliebt, aber Ellie kann ihn nicht leiden. Im Grunde ist sie kein schlechtes Kind. Meistens ist sie so hilfsbereit, wie man es von einer traurigen Achtjährigen mit einer Menge Wut im Bauch erwarten kann.«
    »Das klingt nicht so toll.«
    »Man gewöhnt sich daran. Ich dachte, es würde ihr guttun, mal abzuschalten und an die frische Luft zu kommen, Zeit mit Mina zu verbringen …« Den Rest des Satzes tat Jack mit einer Handbewegung ab. »Genug davon. Und wie ist Ihre Geschichte?«
    »Meine?« Alex gab es auf, die verbogenen Füße des Gaskochers gerade biegen zu wollen. »Ich versuche nur, mir über Verschiedenes klar zu werden.«
    »Wohin wollen Sie?«
    »Zum Mirror Point.«
    »Ganz rauf? Das ist ziemlich weit. Ich würde meine Tochter nicht allein da draußen herumspazieren lassen. Man kann nie wissen.«
    Ihr war zwar klar, dass Jack es nur gut meinte, aber als Todkranke hatte man das Privileg, gegen alle möglichen Regeln verstoßen zu dürfen. Also gab sie zurück: »Jack, ich brauche Ihre Erlaubnis nicht und habe Sie auch nicht nach Ihrer Meinung gefragt.«
    »Was nicht heißt, dass ich damit hinterm Berg halten muss. Ihr jungen Leute haltet euch für unverwundbar, aber es gibt hier in den Wäldern wilde Hunde und alle möglichen Spinner.«
    Ganz zu schweigen von alten Knackern, die ihre Nase in anderer Leute Angelegenheiten stecken . Aber das wäre allzu gehässig gewesen, außerdem hatte sie den Eindruck, dass Jack nur auf ihr herumhackte, weil er mit Ellie
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