Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ashes Bd. 1 Brennendes Herz

Ashes Bd. 1 Brennendes Herz

Titel: Ashes Bd. 1 Brennendes Herz
Autoren: Ilsa J. Bick
Vom Netzwerk:
»Ich gehe nirgendwo mit dir hin!«
    »Du kannst nicht hierbleiben.«
    »Kann ich sehr wohl. Von dir lass ich mir nichts vorschreiben.«
    »Ellie, es tut mir leid wegen deines Großvaters, aber er ist tot, und wir müssen weg. Wir müssen jemandem Bescheid sagen, was hier passiert ist.« Eine Eingebung: »Dein Opa hätte gewollt, dass du in Sicherheit bist.«
    »Ich gehe hier nicht weg.«
    Tat dieses Kind jemals etwas, um das es gebeten wurde? Am liebsten hätte Alex die Kleine geschüttelt, dass ihr die Zähne klapperten. »Ich kann dich nicht hierlassen.«
    »Wieso nicht? Ich kann sehr gut selber auf mich aufpassen. Mit dem Campen kenne ich mich aus.«
    Das bezweifelte Alex und beschloss, etwas auszuprobieren, was sie einmal in einem Psychologieartikel gelesen hatte. »Schau, ich brauche deine Hilfe bei dieser Tour. Es wird ein langer, beschwerlicher Marsch, und ich schaffe es nicht allein.«
    Argwöhnisch kniff das Mädchen ein Auge zusammen. »Wohin?«
    »Moment, ich zeig’s dir.« Alex wühlte in ihrem Rucksack und durchsuchte dessen Inhalt, bis sie das Gewünschte gefunden hatte. »Hast du schon mal eine topografische Karte gesehen?«
    Ein Anflug von Neugier huschte über Ellis Gesicht. »Was ist das?«
    »Eine besonders genaue Karte. Eine gute topografische Karte zeigt einem so ziemlich alles – Bäche, Flüsse, alte Steinbrüche, Eisenbahnschienen, wie hoch und wie steil Berge sind. Rote Linien bezeichnen Straßen. Grüne Flächen bedeuten Wald und …« Sie fuhr mit dem Finger über die Karte, bis sie den schwarzen, blockartigen Umriss eines Hauses mit einer Fahne darauf fand: »Das ist unser Ziel.«
    »Was ist das?«
    »Der Standort der Parkaufsicht. Die Ranger dort wissen, was zu tun ist, und können per Funk Hilfe holen.«
    Ellie dachte nach. »Das sieht aber weit aus und irgendwie hoch oben.«
    Die Rangerhütte war in der Tat weit weg – gut vierzig Kilometer östlich – und deutlich höher gelegen, gleich neben einem Feuerwachturm. Die schroffen Felswände, auf denen die Gebäude thronten, säumten einen kleinen bohnenförmigen See.
    Aber es war immer noch besser, den Anstieg dorthin auf sich zu nehmen, anstatt vier Tage lang zurück zum Auto zu marschieren. Bei flottem Tempo könnten sie in eineinhalb Tagen oder sogar noch früher die Station erreichen.
    »Das schaffst du locker.«
    Ellies Gesicht verfinsterte sich zu der vertrauten Schmollmiene. »Jedenfalls sieht es schwierig aus«, beharrte sie. »Opa und ich haben nur zehn Kilometer am Tag geschafft.«
    Boah. Das fand Alex allerdings besorgniserregend. Zehn Kilometer am Tag ? Waren sie denn gekrochen ? Bei so einer Geschwindigkeit würden sie und Ellie noch erheblich größere Probleme bekommen, etwa dass ihnen das Essen ausging. Okay, kein Grund zur Panik. Jack hatte sicher reichlich Vorräte eingepackt. Laut sagte sie: »Ich wette, du schaffst wesentlich mehr. Du siehst ziemlich kräftig aus.«
    Ellie warf ihr einen Blick zu, als wollte sie sagen, dass sie sich auch selbst verarschen könne. Als sie sich die Karte noch einmal ansah, tippte sie auf ein winziges Symbol, , in der äußersten linken Ecke. »Was ist das?«
    »Vielleicht eine alte Mine, südwestlich von hier. Oder eine Höhle.«
    »Hier gibt es Minen? Und Höhlen?«
    »Klar. Hier ist früher Bergbau betrieben worden, und es gibt etliche verlassene Schächte und Höhlen, aber …«
    »Gibt’s Bären?«
    »In den Höhlen? Jetzt noch nicht. Die ziehen sich erst zum Winterschlaf zurück, wenn es richtig kalt wird, und Schwarzbären machen keine Schwierigkeiten, wenn man ein bisschen aufpasst. Also keine Sorge …«
    »Und Wölfe?«
    Volltreffer . »Ja, die gibt es hier. Du hast sie sicher nachts schon gehört. Das ist ein weiterer Grund, warum wir von hier verschwinden sollten. All diese toten Vögel locken Tiere an, Kojoten, Waschbären, Wölfe und so …« Zu spät merkte sie an Ellies entsetzter Miene, was sie da gesagt hatte.
    »Du willst Opa den Wölfen überlassen?«
    »Nein, nein, ich meinte …«
    »Die reißen ihn in Stücke!« Tränen strömten über Ellies Wangen. »Die fressen ihn auf!«
    »Ellie …«
    »NEIN!« Die Fäuste geballt, trat Ellie nach der Karte und erwischte mit der Stiefelspitze eine Falte. Es klang wie das Reißen eines zerschlissenen Stoffs. »Ich geh nicht, ich geh nicht, ich geh nicht!«
    »Ellie!« Alex stürzte sich auf die Karte. »Halt! Die brauchen wir!«
    »Ich brauche dich jedenfalls nicht!« Das Mädchen machte einen Schritt zurück und rutschte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher