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Ashes Bd. 1 Brennendes Herz

Ashes Bd. 1 Brennendes Herz

Titel: Ashes Bd. 1 Brennendes Herz
Autoren: Ilsa J. Bick
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auf toten Vögeln und einer kleinen Lache von Jacks Blut aus. »Ich geh mit dir nirgendwo hin!«
    »Schön! Dann bleib doch hier mit deinem Köter! Aber ich muss jetzt los.« Während sie aufstand, schob sie den Ärmel zurück, um auf ihre Armbanduhr zu sehen. »Ich habe ein langes Stück Weg vor mir und keine Zeit, mit dir zu str…«
    Vor Schreck verschlug es ihr die Sprache.
    Halt mal. Sie starrte auf ihre Uhr. Das gibt’s doch nicht.

8
    I hre Uhr war eine ältere Casio IronMan, die einzige Uhr, die sie bei Wandertouren trug, weil sie robust, wasserdicht und billig war. Sie besaß sie seit etwa zehn Jahren und hatte in der Zeit nur zwei- oder dreimal die Batterie wechseln müssen. Die Uhr hatte sie noch nie im Stich gelassen und auch sonst nie den geringsten Ärger gemacht.
    Doch jetzt war das graue Display leer.
    War sie so hart damit aufgeprallt? Sie untersuchte die Uhr, sah aber nichts außer den Scharten und Kratzern, die sie schon kannte. Nein, die Uhr hatte hervorragend funktioniert, das wusste sie. Sie erinnerte sich sogar noch, draufgeschaut zu haben.
    Na, okay, die Uhr hatte also den Geist aufgegeben. Zufall.
    Aber Jack war gestorben, und irgendwas hatte all die Vögel und die Hirsche verrückt gemacht. Und ihr war etwas durchs Hirn gezischt wie ein Elektroschock – nein, mehr wie ein Blitz –, so heftig, dass sie beinahe ohnmächtig geworden wäre. Allerdings hatte sie jetzt ihren Geruchssinn wieder.
    Also … vielleicht doch kein Zufall.
    Mit zitternden Fingern kramte sie ihren iPod heraus. Doch so oft sie auch die Tasten drückte, nichts passierte.
    Bei ihrem Handy dasselbe. Nichts. Nicht einfach nur kein Signal, damit hätte sie so weit draußen gar nicht gerechnet, sondern es ließ sich gar nicht erst einschalten.
    Ebenso wenig wie ihr Radio. Da nützte auch das Wechseln der Batterien nichts. Als sie dann feststellte, dass auch ihre beiden LED-Taschenlampen nicht mehr funktionierten und ihr damit nur das unhandliche Ding aus Schweizer Armeebeständen blieb, das ihr Vater vor Millionen Jahren gekauft hatte, wäre sie beinahe ausgeflippt.
    Dass ein Elektronikteil streikte, kam vor.
    Zwei waren Pech.
    Aber alle ?
    Langsam wanderte ihr Blick zu Ellie hinüber, der die Ohrstöpsel ihres iPods um den Hals baumelten. »Ellie, funktioniert dein iPod?«
    »Nein.« Widerwillig schaute sie aus ihren silbergrauen Augen auf. »Er ist heiß geworden.«
    »Was?«
    »Er ist heiß geworden.« Ihr Tonfall besagte, dass Alex offenbar nicht nur stocktaub, sondern auch total bescheuert war. »Ich hab Musik gehört, und er ist heiß geworden.«
    »Heiß.«
    »Hat mir fast die Hand verbrannt, okay? Und dann ging er nicht mehr und …«
    Alex unterbrach sie. »Hast du eine Taschenlampe?«
    »Logisch!«
    »Kann ich mal sehen?«
    Wieder dieses Schmollgesicht. »Nein.«
    Alex wusste, wann sie besser nachgab. Ihr Blick blieb an Ellies Handgelenk hängen. »Wie spät ist es?«
    »Du hast doch selber eine Uhr.«
    Am liebsten hätte Alex die Göre den Abhang hinuntergestoßen. »Kannst du es mir nicht einfach sagen?«
    Ellie seufzte tief. »Neun und … elf.«
    Alex war verwirrt, überlegte dann aber, dass eine Achtjährige vielleicht die Uhrzeiten noch nicht kannte – etwas, worum sie sich jetzt bestimmt nicht kümmern wollte. Neun-elf war vermutlich neun Uhr fünfundfünfzig, das konnte gut sein. Was hieß, dass Ellies Uhr … »Deine Uhr geht noch?«
    »Na klar. Ist ’ne Micky-Maus-Uhr«, meinte Ellie beinahe höhnisch. »Die hat meinem Daddy gehört. Ich zieh sie jeden Tag auf, so wie Opa es mir beigebracht hat.«
    Eine Uhr zum Aufziehen. Hing es also mit den Batterien zusammen? Nein, Dads Schweizer Armeetaschenlampe funktionierte. Es musste etwas anderes sein. Trotz des vielen Blutes konnte sie die Uhr an Jacks rechtem Handgelenk sehen, aber sie war zu weit weg, um sie zu lesen. Und sie wollte Jack nicht noch einmal anfassen. Was Mina vielleicht sowieso nicht zugelassen hätte. »Geht die Uhr von deinem Großvater noch?«
    »Weiß nicht. Warum fragst du das alles?«
    »Ellie, würdest du bitte mal nachsehen? Ich glaube nicht, dass Mina mich …«
    »Ich möchte ihn nicht anfassen«, platzte Ellie heraus.
    »Oh.« Das konnte sie gut verstehen. »Kannst du dann Mina festhalten? Ich will nicht, dass sie ausrastet, aber ich muss was überprüfen.« Einen Moment lang erwartete sie fast, dass Ellie Nein sagte, aber dann schloss sich die Hand des Mädchens um Minas Halsband.
    Den Blick halb auf den Hund, halb auf Jacks Uhr
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