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Arsen und Apfelwein

Arsen und Apfelwein

Titel: Arsen und Apfelwein
Autoren: Andrea Habeney
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Sascha und gab die Überprüfung in Auftrag. Sie setzten sich in ihren Wagen, verließen das Grundstück und parkten in der Nähe. Jenny trommelte auf das Lenkrad. »Am liebsten würd ich mich in den Garten schleichen und graben.«
    »Vor Gericht könnten wir nichts von dem verwenden, was du ausgräbst.«
    »Das weiß ich auch. Aber einen Durchsuchungsbeschluss können wir uns abschminken. Dazu brauchen wir mehr Verdachtsmomente.«
    Es dauerte keine zwanzig Minuten, bis Sascha zurückrief. Vor Aufregung klang seine Stimme hoch. »Jemand hat gestern Morgen ein Taxi in die Nähe der Villa der Duprais bestellt und sich zur Wiesner fahren lassen. Der Fahrgast ist am Anfang der Straße ausgestiegen. Gezahlt hat er bar. Ich überprüfe noch, ob er sich auch wieder hat abholen lassen.«
    »Danke, Sascha. Gute Arbeit!« Jenny strahlte. »Ich weiß noch nicht, warum, aber der Anschlag auf die Wiesner geht auf Duprais’ Konto. Wobei …«, ihr Gesicht verdüsterte sich, »… natürlich auch die Müller etwas damit zu tun haben könnte.«
    Sie startete den Motor. »Mal sehen, ob sie zuhause ist.«
    Frau Müller war zuhause und wenig begeistert über ihren Besuch. Jenny konfrontierte sie mit dem Anruf bei der Taxizentrale.
    »Ich hab sicher nicht angerufen«, meinte sie bestimmt. »Warum sollte ich Frau Wiesner umbringen wollen?«
    »Außer Ihnen haben nur Duprais’ Zugang zu Marcs Wohnung. Was sollten sie für ein Motiv haben?«
    »Weiß ich doch nicht. Ihm trau ich alles zu und sie hat sie doch sowieso nicht alle.«
    »Das müssen Sie uns genauer erklären.«
    »Sie haben sie doch kennengelernt. Hockt ewig in ihrem sogenannten Atelier und malt ihre schrecklichen Bilder. Kümmert sich um nichts und niemanden. Außer um ihn natürlich.«
    »Mit ihn meinen Sie Herrn Duprais?«
    »Sicher. Jeder andere hat nur gestört. Selbst ihr Sohn war ihr egal.«
    »Trotzdem wüsste ich nicht, was sie gegen Ramona Wiesner haben sollte. Auch scheint sie mir sehr weltfremd.«
    »Lassen Sie sich nicht täuschen. Meiner Meinung nach ist sie ganz schön raffiniert. Und was sie gegen die Wiesner hat … keine Ahnung, aber alles geht bei ihr auf ihren Mann zurück.«
    Jenny dachte eine Moment darüber nach. »Sie reden sehr offen.«
    »Warum auch nicht. Die Duprais verlassen Deutschland und haben mir gekündigt. Und die Stelle bei Musskajews bekomm ich dank Ihrer Einmischung auch nicht.«
    Sie verschränkte die Arme und sah sie trotzig an.
    »Ich bin sicher, Sie finden etwas anderes«, meinte Jenny abwesend. Dann weiteten sich ihre Augen. »Ist das nicht Marcs Katze?« Sie sah auf den kohlschwarzen Kater, der gerade majestätisch aus dem Nachbarzimmer hereinspaziert kam.
    Frau Müller bückte sich zu dem Kater, der ihr einmal um die Beine strich, um dann seinen Weg Richtung Küche fortzusetzen. »Ich habe ihn mitgenommen. Sie haben ihn nicht mal gefüttert.«
    Jenny sah sie an. »Das ist sehr freundlich von Ihnen.«
    Die Frau sah verlegen weg.
    »Eine Sache würde ich noch gerne klären«, wechselte Jenny das Thema. »Sie haben uns in Bezug auf den Zeitpunkt, an dem Sie die Reise auf die Philippinen gebucht haben, angelogen. Entgegen Ihren Angaben haben Sie sie nicht spontan, sondern bereits einige Tage vorher unmittelbar nach dem Mord gebucht.«
    Die Frau senkte den Kopf. »Das stimmt.«
    »Warum?«
    Jetzt sah sie Jenny gerade ins Gesicht. »Wissen Sie, wie es sich in meinem Land mit der Polizei verhält? Da zählt nicht, wer schuldig ist oder nicht. Nur wer Geld hat, ist dort unschuldig. Ich habe Angst bekommen und wollte einfach weg. Mein Mann hat mich überredet zurückzukommen.«
    Jenny nickte langsam. »Verstehe.«

    Im Auto legte sie den Kopf aufs Lenkrad. »Das Motiv. Wo ist bloß das Motiv? Ohne bekommen wir niemals einen Durchsuchungsbefehl.«
    »Vielleicht doch? Wo du doch jetzt so gut mit dem Staatsanwalt kannst?« Logo zwinkerte ihr zu.
    Sie warf ihm einen bösen Blick zu. An Biederkopf zu denken, half ihr ein bisschen. »Hoffen wir, dass die Wiesner überlebt und aufwacht.«
    Im Präsidium machte Jenny sich umgehend auf den Weg zur Staatsanwaltschaft. Biederkopf blickt erfreut auf, als sie sein Büro betrat. Schnell stand er auf, kam um den Schreibtisch herum und nahm sie in den Arm. Verlegen küsste sie ihn und machte sich los. Sie lächelte. »Ich bin dienstlich hier, Herr Staatsanwalt.«
    Sofort wurde er ernst und setzte sich wieder hinter seinen Schreibtisch. »Schieß los.«
    Sie gab ihm eine Zusammenfassung dessen, was sie
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