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ARMAGEDDON, die letzte Schlacht

ARMAGEDDON, die letzte Schlacht

Titel: ARMAGEDDON, die letzte Schlacht
Autoren: Vampira VA
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blickte zu Gabriel, »zieht sämtliche Register. Jerusalem steht kurz vor dem Fall. Und die Zone der Vernichtung wächst. Das Heer, das er erweckt hat, scheint unbesiegbar. Die Menschen sind hilflos, und wir .« Der saure Regen gefror zu aschfarbenen Flocken. ». und wir sind es auch.«
    Eine Weile schwebte die Stille zwischen den Statuen, als wäre sie vor Scham geronnen.
    Nach Phanuels Worten setzte sich eine der Figuren aus Onyx in Bewegung und kam stampfenden Schrittes auf ihn zu. Ein Titan, dessen Gewicht das Geröll der Ebene dort, wo die Füße aufsetzten, zu Staub zermalmten. Es war Raphael, der zornig die Stimme erhob, daß es wie Donner zu den Horizonten rollte.
    »Wann«, fragte er, »wollen wir endlich aufhören, uns selbst zu belügen? Wann wollen wir endlich wieder Taten sprechen lassen?«
    Wie Beben durchlief es die Körper der anderen.
    Raphael legte den Daumen in eine Wunde, die nie verheilt war und nie verheilen würde.
    »Was könnten wir deiner Meinung nach tun?« fragte Uriel, als alle anderen schwiegen.
    »Muß ich euch das erst sagen?«
    »Vielleicht haben wir wahrhaftig vergessen, wozu wir einstmals fähig und ... verpflichtet waren.«
    »Dann wäre die Schande komplett. Aber gut, höret, ich sage euch, was wir nicht nur tun könnten, sondern müßten: Wir müßten Michaels Beispiel folgen und uns dem Vollstrecker des Bösen entgegenstellen, Ihn stellen und zur Verantwortung ziehen, wie es Michael schon einmal, aber leider nicht auf Dauer gelungen ist - als Salvat!«
    »Dem Teufel?«
    »Ja!«
    »Du vergißt, was Salvats Manifestation in der Welt angerichtet hat. Seine Entsendung hat erst die Lücke in Luzifers Kerker verursacht! -Willst du noch einen Riß im Kontinuum riskieren?«
    In Onyx gegossen, wirkte Raphael düster und hoffnungsvoll in einem. »Wenn ihr davon redet, Michael zu uns zurückzuholen, um es ihm zu ersparen, von der Apokalypse mit verschlungen zu werden, dürfte mein Vorschlag kein vermehrtes Risiko darstellen. Oder fürchtet ihr euch, in den Kampf gegen Luzifers Inkarnation zu treten? Habt ihr Angst zu sterben ...?«
    »Können Engel sterben?«
    »Nichts ist ewig außer dem, der uns verlassen hat.«
    »Vermutlich .« Uriel preßte die Lippen zusammen. Lippen aus Stein. Und selbst die Lider, die sich in Farbe und Beschaffenheit nicht vom Rest des »Leibes« unterschieden, senkten sich kurz über die Augen, die Phanuel erdacht hatte.
    »Ich«, fuhr Raphael, kaum abgeschwächt in seinem Zorn, fort, »ich habe keine Angst, auch das Schmerzlichste auf mich zu nehmen, was mir widerfahren könnte, und deshalb bitte ich nicht, sondern fordere euch auf: Entsendet mich! Laßt uns nicht warten, bis sich diesem Satan niemand mehr entgegenstellen kann!«
    Phanuel spürte, wie auch die letzte Wärme aus ihm wich. Raphael sprach aus, was sie alle im geheimen dachten. Aber wahrscheinlich war er der Einzige, der sich selbst angeboten hätte, aus dem Kerker auszubrechen und sich einem ungewissen Schicksal zu übergeben. Mochten sie hier auch eingeschlossen und ohnmächtig sein, so waren sie doch auch sicher vor dem, was die Welt heimsuchte, auf die ihre wahren Augen gerichtet waren.
    »Du weißt, daß du allein gehen müßtest?« fragte Phanuel. »Wir alle müßten uns zusammenschließen, und wir bräuchten Äonen, um uns danach von dem Kraftakt wieder zu erholen, der dieses Gefängnis für einen Moment öffnen würde und dich hindurchschlüpfen ließe .«
    »So war es bei Michael, und so wird es bei mir sein«, bestätigte Raphael, daß er sich der Folgen bewußt war. Aller Folgen. »Und wenn mein Transfer eine erneute Lücke in Luzifers Höllenreich bricht, werde ich nur mich selbst - wie Salvat es tat - opfern können, um diesen Riß zu verschweißen. Nichts wird in solchem Fall gewonnen sein. Aber wir hätten es wenigstens versucht, wir hätten uns wenigstens bemüht, die völlige Auslöschung unserer Schutzbefohlenen abzuwenden!«
    »Es gibt bereits Streiter gegen den Sendboten Luzifers«, meldete sich erneut Uriel zu Wort.
    »Ihr wißt, daß sie nichts verrichten können gegen diesen Feind!«
    Phanuel beobachtete, wie Raphael sich enttäuscht abwandte, den anderen den Rücken kehrte und in die Weite der Basaltebene stapfte, als genüge ihm bereits der Einwand Uriels, um zu resignieren.
    Er hat recht, dachte Phanuel, wir sind erbärmlich.
    Und er rief: »Bleib! Geh nicht fort! Wir werden deinen Vorschlag prüfen! Und dann werden wir entscheiden, was zu tun -«
    Ruckartig blieb Raphael
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