Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
ARMAGEDDON, die letzte Schlacht

ARMAGEDDON, die letzte Schlacht

Titel: ARMAGEDDON, die letzte Schlacht
Autoren: Vampira VA
Vom Netzwerk:
allerdings »sah« Lilith, daß das Camp wieder belebt, neu besetzt war.
    Egal, sagte sie sich, kümmere dich nicht darum. Du mußt zum Tor! Nichts sonst zählt!
    Noch einmal gelang es ihr, die ledernen Schwingen heftiger zu bewegen. Der kleine Leib gewann an Geschwindigkeit, raste fast in die Richtung des Korridors, als hauche dessen bloße Nähe ihr Kraft ein.
    Ganz in der Nähe des Zustiegs gewahrte sie zwei Gestalten, deren Abbild undeutlich blieb, weil Lilith ihnen kaum Beachtung schenkte; zu unwichtig waren sie - zu wichtig ihr eigenes Ziel.
    Die Fledermaus breitete die Flügel aus, ging tiefer, segelte der dunklen Öffnung im Boden zu - Ein Knall, so laut, daß Lilith meinte, er würde ihren winzigen Schädel sprengen! Dann - Schmerz! Als würde eine glühende Faust ihre Schwingen durchschlagen.
    Lilith schrie auf, so schrill, daß kein Mensch sie hörte -- und stürzte ab.
    * 
    Raj Sallar wartete auf den Tod. Er tat es starr vor Schrecken und fast blind, weil er mitten in das grelle Mündungsfeuer der Pistole hineingeschaut hatte.
    Aber nichts geschah. Nur das Echo des Schusses verklang wie rollender Donner, vermengte sich mit Mosh Espas hechelndem Lachen zu einem geradezu bizarren Geräusch.
    Allmählich klärte sich Sallars Sicht. Schemenhaft erkannte er Espa, der sich in diesem Augenblick in Richtung des Kraters umdrehte, dann eilig über den Rand hinabstieg und Salars Blicken entschwand.
    Raj Sallar spürte, wie die Kälte des Entsetzens aus ihm wich und etwas anderes an ihre Stelle trat: Wallende Hitze brodelte förmlich in ihm hoch, so heiß, daß er meinte, sie müßte ihn innerlich verbrennen. Er mußte ihr ein Ventil verschaffen, wenn er unter dem Druck nicht explodieren wollte, und dieses Ventil konnte nur Mosh Espa sein! Er wollte ihm vor Zorn und Haß ins Gesicht schlagen, ihn niederprügeln, diesen Wahnsinnigen, und - »Bei Allah!« dröhnte es da dumpf aus der finsteren Tiefe des Loches im Wüstenboden. Dann, leiser und hörbar fassungslos: »Das gibt's doch nicht! Ich glaub' es nicht . Sallar! Komm! Schau dir das an, verdammt, das mußt du sehen!«
    Und Raj Sallar kam. Aber nicht aus Neugierde; immer noch lohte blanke Wut in ihm. Er sah buchstäblich rot, rannte wie durch Nebelschleier aus sprühendem Blut, und seine Fäuste prickelten, als koche es darin.
    Jenseits der Abbruchkante führten steinerne Stufen in das Loch hinab. Raj Sallar kannte kein Zögern mehr, stürmte die Treppe regelrecht hinab - und blieb mit einem erschrockenen Aufschrei stehen, noch ehe er Mosh Espa erreicht hatte . ihn und das, was der andere ihm zeigen wollte.
    Eine . Frau?
    Auf den zweiten Blick gab es für Sallar keinen Zweifel daran, daß es sich um eine Frau handelte. Auf den ersten allerdings, und das hätte er noch jetzt beschworen, hatte er etwas ganz anderes gesehen! Ein ... ja, was eigentlich? Eine Unmöglichkeit! Eine Kreatur mit ledernen Schwingen und wie verkrüppelt wirkenden Füßen, ein Wesen, das aussah wie eine Kreuzung aus Mensch ... und Fledermaus?
    Raj Sallar lachte auf, aber es klang nicht im mindesten belustigt.
    Mosh Espa tanzte um die reglose Gestalt herum wie ein Derwisch. Dabei brabbelte er unentwegt halblaut vor sich hin, schlug sich mit den flachen Händen ins Gesicht, gegen die Stirn, auf die Schenkel.
    Sallars Wut auf Espa löste sich in nichts auf. Mit einer lahmen Geste deutete er auf die Frau hinab. Sie war atemberaubend schön, das erkannte er, obwohl er sie im vagen Licht hier unten nur undeutlich sehen konnte. Sie trug ein eigenartiges Gewand, eine Art hautengen schwarzen Overall, der an vielen Stellen wie zerrissen aussah. Ihre nackte Haut schimmerte wie Alabaster, das schwarze Haar lag wie etwas Flüssiges, das in der Bewegung erstarrt war, um ihren Kopf. Und dann war da noch - »Blut?« stieß Sallar hervor. »Sie blutet?«
    Espa nickte. »Ja, klar blutet sie. Ich hab' sie ja abgeschossen!« Er kicherte irre. »Das heißt, nicht sie, nein, ich hab' nicht auf sie geschossen, sondern auf ...« Er brach schweratmend ab.
    »Sondern?« hakte Sallar nach.
    »Auf ein Monster!« krächzte Espa. »Auf ein beschissenes kleines Biest! Auf eine ... ja, eine verdammte Fledermaus! Sie kam von hinten auf dich zu, Mann! Und ich hab' sie runtergeholt ... aber jetzt liegt auf einmal dieses Weib hier! Ich pack's einfach nicht!«
    »Du meinst -?« fragte Sallar zweifelnd. Aber hatte er nicht eben selbst noch den Eindruck gehabt, daß mit dieser Frau . nun, etwas nicht stimmte?
    Wieder nickte Mosh
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher