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ARMAGEDDON, die letzte Schlacht

ARMAGEDDON, die letzte Schlacht

Titel: ARMAGEDDON, die letzte Schlacht
Autoren: Vampira VA
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Sallar.
    Espa hatte den Rand des Loches fast erreicht, und zu Raj Salars Überraschung blieb er stehen, drehte sich um -
    - und reckte beide Arme in seine Richtung. Ein vereinzelter Sonnenstrahl brach sich matt schimmernd auf dem Metall, das Espa in den Fäusten hielt.
    Der Narr zielt mit seiner verdammten Knarre auf mich! durchfuhr es Sallar. Wie vor eine Wand gelaufen blieb er stehen, die Hände halb erhoben.
    »Mann, laß den Quatsch«, sagte er, nicht ganz so ruhig wie beabsichtigt. Er traute dem Betrunkenen durchaus zu, daß er abdrückte, aus welchem Grund auch immer - und sei es nur aus Versehen. »Steck das Ding weg, mach schon«, verlangte er, und er haßte sich fast dafür, daß seine Stimme so bettelnd, beinahe schon jämmerlich klang. »Ich will keinen Ärger, verstehst du? Das mußt du doch -«
    Sallar brach ab, wollte aufschreien, doch der Laut blieb ihm im Halse stecken. Er wollte sich fallen lassen, aber er konnte sich nicht rühren, war wie gelähmt - - als Mosh Espa eine Winzigkeit in die Knie sackte, irgend etwas Unverständliches rief ...
    ... und feuerte!
    *
    Uruk war ein Dreh- und Angelpunkt für Lilith Eden, ohne Zweifel.
    Dieser Ort, an dem der Zugang zum Korridor durch die Zeit lag, war in der Vergangenheit (selbst am Anfang der Zeit schon!) Schauplatz der einschneidendsten Ereignisse ihres Lebens gewesen. Und fast fühlte sich die Halbvampirin wie durch einen Fluch an diesen wüsten Fleck gekettet, eine Fessel, die sie, so schien es, niemals abstreifen sollte .
    . denn einmal mehr kehrte sie jetzt nach Uruk zurück.
    Mit keinem geringeren Ziel als dem, die Menschheit und die Erde selbst zu retten!
    Welch lächerliche Absicht, fuhr es durch Liliths Hirn, angesichts der Größe der Bedrohung, die über dieser Welt schwebt...
    Sie unterdrückte die Selbstzweifel und forcierte ihre Anstrengung, mobilisierte jedes Quentchen Kraft, dessen sie noch habhaft wurde, und ignorierte den sengenden Schmerz, der jeden Muskel ihres geflügelten Leibes in Brand gesteckt zu haben schien.
    Wenn ich es nicht schaffe, versuchte Lilith frischen Mut aus fast versiegter Quelle zu schöpfen, WER DANN?
    Dieser Gedanke entsprang keiner Selbstüberschätzung.
    Längst schon peitschten ihre Schwingen die Luft nicht mehr, sie rührten nur noch darin, stemmten den pelzigen Körper voran. Und mit ihm das Gewicht, das Lilith in den Krallen hielt - den Lilienkelch, den sie in Jerusalem dem Teufel gestohlen hatte, weil nur der vampirische Gral ihr den Weg dorthin öffnen konnte, wo sie Hilfe gegen das Böse zu finden hoffte.
    Eine höchst vage Hoffnung war es, die Lilith da hegte. Und doch war es die einzige, die ihr und der Menschheit blieb; denn wer, wenn nicht ER, sollte dem Bösen sonst die Stirn bieten können?
    Schon einmal war sie IHM begegnet, am Beginn dieser Zeit und Welt, wie es ihre Bestimmung erfordert hatte 7 , und deswegen wollte, mußte sie dorthin zurück, durch den magischen Korridor, bis hin an dessen Anfang - und dann .?
    Darüber wollte Lilith nicht nachdenken, nicht jetzt. Dafür würde (mußte!) Zeit sein, wenn sie ihr eigentliches Ziel erreicht hatte.
    Bis dahin lag jedoch noch ein unfaßbar weiter Weg vor ihr. Denn Uruk mit dem Tor zum Tunnel war nicht mehr als eine Zwischenstation. Trotzdem fürchtete Lilith schon, daß sie nicht einmal diese Etappe schaffen würde.
    Jeder Flügelschlag tat mittlerweile so weh, daß sie meinte, der schiere Schmerz müßte sie umbringen. Wie sollte sie in solcher Verfassung die gewaltige Aufgabe bewältigen, die sie sich aufgebürdet hatte?
    Weil ich es MUSS! schrie sie sich selbst an, und tatsächlich gelang es ihr damit, sich regelrecht anzufeuern. Weiter. Weiter! WEITER!
    Und dann - Uruk! Endlich.
    Lilith spürte die Nähe des mystischen Ortes, noch ehe ihre Fledermaussinne sein Bild auffingen und in ihre Wahrnehmung projizier-ten. So oft war sie schon hier gewesen, so fest verknüpft war ihr Schicksal mit Uruk, daß sie es wohl auch blind gefunden hätte.
    Die kraterähnliche Vertiefung, in der Lilith den Eingang zum Korridor wußte, lag noch in einiger Entfernung. Unter sich nahm sie schlichte Bauten wahr, Baracken, ein paar Zelte dazwischen.
    Von ihrem vorigen Besuch in Uruk, als sie Beth MacKinseys Seele aus dem Tunnel befreit und den Hohen Anum gefunden hatte, wußte Lilith, daß es sich bei der Gebäudeansammlung um ein Militärcamp handelte. 8 Vor wenigen Wochen erst war sie hier gewesen und hatte die Lagerbesatzung hingemeuchelt vorgefunden. Jetzt
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