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Armageddon 2 - Das Menü

Armageddon 2 - Das Menü

Titel: Armageddon 2 - Das Menü
Autoren: Robert Rankin
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ihm ans Bein pinkle,
    Chef?«
    »Ja«, antwortete Rex Mundi. »Das möchte ich. Das möchte
    ich sogar sehr.«

    Jack Doveston aß früh zu Mittag, damit er möglichst schnell an
    seinem Roman weiterschreiben konnte.

    ›Eine veritable Tour de Force. Ein echter Hammer von
    einem Buch. Doveston mischt Sozio-Realismus, atem-
    beraubenden Suspense und nervenzerreißende Action
    zu einer unschlagbaren Kombination…‹

    Es lief nicht besonders gut. Er kehrte zu spät aus der Pause
    zurück. Er kehrte betrunken aus der Pause zurück.
    »Wie kommen wir voran?«, fragte er Spike.
    »Sie sind schon wieder besoffen«, entgegnete die Elfe.
    »Und wie kommen wir voran?«

    »Fertig. Wenn jemand in unser System eindringt…« Spike
    machte eine obszöne Geste, die Jack veranlasste, auf der Un-
    terlippe zu kauen. »Wenn jemand hier eindringt, wird diese
    Apparatur alles aufzeichnen, was er zu stehlen versucht. Aber
    fangen müssen Sie den Piraten selbst. Das mache ich nicht.«
    Jack ließ sich in seinen Stuhl fallen. »Ich halte das für eine
    gewaltige Verschwendung von Zeit und Geld, weiter nichts.«
    Er deutete auf das Sammelsurium kostspieliger Apparaturen,
    die sich rings um ihn stapelten wie im NASA-Hauptquartier.
    »Scheint mir auch so. Hören Sie, Boss, kann ich jetzt gehen?
    Sie sind betrunken, und ich hätte nichts gegen einen frühen
    Feierabend.«
    »Ich bin nicht betrunken! Aber sagen Sie mir noch, bevor Sie
    gehen – woran erkenne ich, dass unser System, äh… penetriert
    wird?«
    Spike kam um Jacks Schreibtisch herum und machte sich an
    seinem Terminal zu schaffen. »Dieser Lutscher hier blinkt wie
    verrückt und spielt Purple Haze dazu.«
    » Purple Haze?«
    »Ja. Ich dachte, Sie mögen Hendrix. Oder nicht?«
    »Ich mag die Art und Weise, wie Sie denken, Spike.«
    »Oh, Sie sind schon in Ordnung, Jack. Sie trinken ein wenig
    zu viel, aber das ist auch schon alles. Sie brauchen ein Hobby,
    Mann. Irgendetwas, womit Sie sich ablenken können.«
    »Ein Hobby, wie? Und an was haben Sie dabei gedacht?«
    »Haben Sie je überlegt, eine Arche zu bauen?«
    »Eigenartiger Gedanke.«

    »Nun, denken Sie einfach mal darüber nach. Manchmal
    braucht es nur einen Anstoß, weiter nichts.« Und mit diesen
    rätselhaften Worten, die einige von uns zum Grübeln bringen,
    verabschiedete sich Spike Purple Haze pfeifend aus dem Schoß
    der Universität.
    Sie war noch keine fünf Minuten gegangen, als Jacks Termi-
    nal den Refrain aufnahm.
    » Scuse me while I kiss that girl… «, sang Jack aus voller Kehle
    mit.

    »Ich finde es jedenfalls sehr hübsch«, sagte Christeen. »Und
    diesmal hat es ein Dach.«
    Rex war wenig beeindruckt. »Aber was soll es darstellen?
    Was ist das?«
    »Nichts. Es soll überhaupt nichts darstellen. Es ist Kunst,
    weiter nichts.«
    »Ich vermisse etwas.« Rex’ Blut hatte inzwischen die gleiche
    Zusammensetzung erreicht wie das von Jack Doveston. »Ich
    verstehe nicht, wozu es gut ist.«
    »Das ist nichts Neues.«
    Rex bedachte seine Frau mit einem bösen Blick.
    »Es ist einfach Kunst«, gab Christeen sich alle Mühe, die Sa-
    che zu erklären. »Stonehenges, stehende Steine, Pyramiden.
    Kunst, weiter nichts. Klassische Skulpturen. Sie sollen inspirie-
    ren. Und hübsch sein natürlich auch. Du würdest nicht glau-
    ben, wie groß die Auswirkungen damals auf der Erde waren,
    als die ersten errichtet wurden.«

    »Dann ist es also nichts weiter als ein Schwindel!«, sagte der
    solcherart erleuchtete Rex Mundi. »Warum sagst du das nicht
    gleich?«
    »Werde jetzt bloß nicht zynisch!«
    »Oder realistisch.«
    »Es ist alles eine Frage des Standpunkts und der Interpretati-
    on. Damals im zwanzigsten Jahrhundert gab es einen Maler,
    Picasso. Er besaß nicht sonderlich viel Talent, doch das machte
    er mit seinem Ehrgeiz wett. Er wollte sich nicht durch die Tat-
    sache entmutigen lassen, dass er nicht besonders gut malen
    konnte. Er war entschlossen, reich und berühmt zu werden.«
    »Und wen hat er dann aufs Kreuz gelegt?« Rex hätte es ei-
    gentlich besser wissen müssen, als ausgerechnet diese Frage
    zu stellen.
    »Er gilt als der einflussreichste Künstler des gesamten zwan-
    zigsten Jahrhunderts. Konnte nicht einmal eine Wand richtig
    weiß streichen. Und selbstverständlich war er keiner von uns.«
    »Ein Phnaarg!«, sagte der auf das Gründlichste erleuchtete
    Rex. Es war eine kosmische Wahrheit, die vor der Apokalypse
    nur wenigen bekannt gewesen war. Die gesamte menschliche
    Geschichte war
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