Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Armageddon 2 - Das Menü

Armageddon 2 - Das Menü

Titel: Armageddon 2 - Das Menü
Autoren: Robert Rankin
Vom Netzwerk:
die eine oder andere Weise Piraten. Jeder hat
    irgendetwas, das er nicht haben dürfte. So ist das Leben.«
    Jack verstand, was sie meinte. Die Dinge standen nicht gera-
    de zum Lachen dort draußen in der wirklichen Welt. Die Kin-
    der wurden an Computern unterrichtet. Erziehungs- und
    Lernprogramme hatten sich ultimativ billiger erwiesen als
    Lehrer aus Fleisch und Blut. Die Kinder lernten schnell. Ler-
    nen war ein Spiel. Ein Sport. Doch wenn sie dann die Schule
    hinter sich hatten, stellten sie fest, dass nichts anderes auf sie
    wartete als untergeordnete Arbeit bei geringem Lohn. Wer
    konnte, wandte sich der Computerpiraterie zu. Brachte Syste-
    me zum Absturz, manipulierte Konten. Verursachte Chaos.
    Langsam aber sicher zwang das die gesamte Wirtschaft in die
    Knie. Die Regierung investierte Vermögen, um neue Techno-
    logien gegen die Piraten zu entwickeln. Abfallprodukte der
    neuen Technologien wurden dazu eingesetzt, die Lernpro-
    gramme zu verbessern, mit der Folge, dass die Piraten des
    nächsten Jahrgangs noch besser ausgerüstet waren als die des
    vorhergehenden.
    »Also gut, dann installieren Sie wenigstens eine Art Warn-
    melder, der Aufzeichnungen über alles speichert, was gestoh-
    len wird. Falls überhaupt irgendetwas gestohlen wird, was ich
    bezweifle.«
    Spike lächelte. »Das ist gut. Sie sind so süß!« Es war das Net-
    teste, das eine Frau jemals zu Jack gesagt hatte, solange er sich
    zurückerinnern konnte.

    »Und wo willst du die Steine haben, Chef?«

    Rex starrte den Weltraummann auf der ausgefahrenen Ram-
    pe an. »Wo will ich was haben?«
    »Die Steine, Chef. Für das Henge.«
    »Ich hab keine Steine bestellt. Würden Sie jetzt freundlicher-
    weise Ihr verdammtes Raumschiff von meinem Rasen entfer-
    nen?«
    »Dann verliere ich meinen Job.«
    »Den Job? Was für einen Job?« Rex’ Instinkte schlugen schril-
    len Alarm.
    »O Gott, meine Güte!« Das Alien, ein farbloser Typ in einem
    langweiligen grauen Anzug, drehte sich um und rief zu einem
    unsichtbaren Kumpanen am oberen Ende der Rampe: »Ich hab
    hier einen Lebendigen, Bert!«
    »Na und? Hauptsache, du kriegst die Unterschrift.«
    »Ja, sicher. Könnten Sie bitte hier für die Lieferung unter-
    schreiben?«
    Rex führte einen albernen Tanz auf. »Hören Sie mal! Ich weiß
    überhaupt nichts von irgendeiner…«
    »Das hier ist doch der Planet Erde, oder?«
    »Ja, aber…«
    »Und Sie sind…« Das Alien konsultierte sein Klemmbrett.
    »Sie sind Mr. Rex Montag?«
    »Mundi.«
    »Ist doch das Gleiche.«
    »Nein, ist es nicht!«
    »Hören Sie, Freund, wenn Sie tausend Lichtjahre durch das
    Weltall geflogen wären, vom Ganymed aus durch den Krab-

    bennebel, und die Meteoritenstürme des Rigelhaufens gemei-
    stert hätten, würden Sie sich bestimmt auch nicht von einem
    falsch geschriebenen Namen den ganzen Tag versauen lassen,
    oder? Wissen Sie, was ich meine?«
    »Ich…«
    »Sehr gut. Wo sollen wir die Steine abladen?«
    »Ich hab aber gar keine…« Rex suchte nach einem geeigneten
    Adjektiv, um sein extremes Missvergnügen zum Ausdruck zu
    bringen. Doch das passende Wort war wohl noch nicht erfun-
    den.
    »Wer hat Sie geschickt?«, fragte er stattdessen.
    »Ah, jetzt kommen wir der Sache schon näher«, sagte der
    Weltraummann. »Hier.« Er gab Rex eine Visitenkarte. FAR
    EAST OF EDEN Landschaftsgestaltung und Gärtnerei, Beta
    Reticuli, stand dort zu lesen. »Wir haben den Kontrakt für die-
    se Welt. Und das dort ist mein Name, unten drunter. Alf Par-
    sons. Möchten Sie vielleicht die Baupläne sehen?«
    »Nein.«
    Christeen erschien im Eingang der Mundi-Heimstatt.
    »Himmel!«, entfuhr es Alf Parsons vom Planeten Beta Reticu-
    li.
    »Was geht hier vor?«, erkundigte sich Christeen. Rex zuckte
    mächtig mit den Schultern.
    »Ihr Henge, Madam.« Alf verbeugte sich höflich. »Wo möch-
    ten Sie, dass wir es aufbauen?« Rex hielt sich zurück, auch
    wenn er nicht wusste, warum.

    »Hinter dem Haus bitte.« Christeen verschwand in der Hütte
    und kam Sekunden später noch einmal heraus. »Und achten
    Sie darauf, dass Sie diesmal das Dach nicht vergessen, ja?«
    »Selbstverständlich, Madam.« Alf drehte sich zu seinem Kol-
    legen um. »Die Lady möchte, dass wir es hinter dem Haus
    aufbauen, Bert. Und diesmal mit Dach.«
    Rex ballte die Fäuste, ohne zu wissen, was er mit ihnen an-
    fangen sollte. Mit hängenden Schultern schlich er ins Haus
    zurück. Fido blickte seinen Herrn erstaunt an.
    »Möchtest du, dass ich rübergehe und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher